die reise
30.11.2010
Anreisetag
Am Tag der Abreise waren wir zunächst nochmal mit den beiden Hunden, Linus und Eivissa am Kanal spazieren. Eivissa guckte schon ganz traurig...30.11.2010
Anreisetag
Vorbereitung
Am Tag der Abreise waren wir am frühen Morgen erst mal mit den beiden Hunden, Linus und Eivissa am Kanal spazieren. Eivissa guckte schon ganz traurig die Reisetaschen und den Koffer an.
Wir hatten 3 Gepäckstücke gepackt und waren mit dem Gewicht am Limit, weil wir noch viele Geschenke für Rita mitnehmen mussten.
Ich erhielt nach wie vor Spott und Hohn für meine drei Reise- und ToDo-Listen. Die Straßenkarten hatte ich vorsorglich im Handgepäck verstaut. Auch sämtliche Belege und der E-Mailverkehr bzw. die Reservierungen für die Unterkünfte fanden in einer großen roten Mappe im Handgepäck seinen Platz.
Moosi fiel dann ein, dass er ja noch schnell den Touran waschen bzw. aussaugen könnte... - hehe!?
Abfahrt/Abflug:
Nachdem er seelenruhig damit fertig war, ging es los zu unseren Mitreisenden Carli und Andos.
Ich hatte tags zuvor Prosecco-Proviant organisiert. Als wir dann bei den beiden waren stellte sich heraus, dass nicht nur ich solch einen Geistesblitz hatte :-)
Wir gingen auch gleich zum Sektfrühstück über.
Danach verstauten wir die beiden Taschen, Rucksäcke und ein Netz Mandarinen von Andi und Carlos im Auto und fuhren in Rtg. Berlin-Tegel.
Auf der Fahrt dorthin bemängelte Carlos dass die Luft so trocken sei und darum gab es ab Magdeburg dann die erste Dose "Sparkling Wine" (natürlich nicht für den Fahrer).
Bei der Ankunft am Flughafen Berlin-Tegel stellten wir das Auto beim zuvor gebuchten Parkplatz ab und ließen uns nach einem Anruf per Shuttel zum Flughafen fahren.
Wir gaben das Gepäck auf und suchten danach eine Bar im Flughafengebäude und fanden auf dem Weg dorthin den wohl den größten Mann der Welt.
Danach wurde der Urlaub in der Bar mit einem Kaltgetränk eingeläutet, allerdings bekommt man in Berlin anstatt "Lemon" eine Sprite zu seinem Gin serviert. Komische Sitte, die auch gleich von Andi reklamiert wurde! Der Kellner trabte unwirsch an und brachte Andi dann das Bitter-Lemon-Gin-Getränk.
Danach war es Zeit für unseren Check-in. Das Bodenpersonal war dabei sehr pedantisch. Fraglich ist, warum Moosi sein Feuerzeug behalten durfte???
Der Flug nach München dauerte dann ca. 50min.
Wir konnten in München gleich zum Gate nach Namibia durch gehen. Allerdings gab es noch eine Zollkontrolle. Schade nur dass der Zöllner fehlte.Dann kam er nach kurzer Wartezeit angelaufen und fragte die dort wartenden Passagiere wo es denn hin gehen solle. Keiner fühlte sich angesprochen und so raunzte der Zöllner gleich los dass er ja wieder gehen könne, wenn ihm keiner sagen wolle, wo er hin will.
Wir waren alle irritiert und irgendwer erbarmte sich dann und meinte er wolle nach Namibia.
Und der Zöller stellte dann zickig fest, dass es ja auch gleich so hätte gehen können..... "!?"
(Solche nette Erlebnisse mit dem Personal in München hatte ich auch schon in der Vergangenheit).
Dann am Gate angekommen trafen wir unsere weitere Mitreisende Renate, Nate, Mutti oder auch Schwiegermonster genannt, die schon sehnsüchtig auf uns wartete und zuvor von Hannover aus angeflogen kam.
Wir kauften dann noch im Duty-free -Shop Medizin (Gin und Co.) ein und konnten dann auch bald an Bord des Airberlin-Fliegers gehen.
Wir hatten die Sitzreihen 15 und 16 (2er-Reihen).
Bei unseren Sitzen, Reihe 15, war leider das Fenster zu weit nach vorn versetzt, so dass man nicht aus dem Fenster sehen konnte :-( .....also für die Zukunft merken...
Aber es war ein Nachtflug und bei Abflug, gegen 20h, schon dunkel. Der Flieger war nicht gänzlich ausgebucht und so hatte Nate in der Mitte schön viel Platz.
Der Flug verlief sehr ruhig. An das Essen an Bord kann und will ich mich eigentlich nicht erinnern.
Allerdings saß vor uns, und somit ganz vorn, eine junge Frau, die ständig quasselte. Es stellte sich dann auch in dem Gespräch heraus (das sie lautstark mit ihrem Sitznachbarn und der Stewardess führte), dass sie Seelsorgerin sei, die nun nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland, wieder nach Namibia zurück kehrte. Zum Glück verstummte sie auch irgendwann. Auf jeden Fall hatten Andi und Carlos hinter uns, sowie sicherlich die Fluggäste in den Reihen dahinter, ihrem Gespräch ohne Probleme lauschen können.
01.12.2010
Erste afrikanische Eindrücke
Da wir unsere Sitzplätze weit vorn reserviert hatten, kamen wir auch sehr zügig aus der Maschine und konnten zum Glück als erstes die Passkontrolle...01.12.2010
Erste afrikanische Eindrücke
Ankunft in Windehoek, am Husea Kutako Airport
Da wir unsere Sitzplätze weit vorn reserviert hatten, kamen wir auch sehr zügig aus der Maschine und konnten zum Glück als erstes die Passkontrolle in Windhoek passieren.
Das Personal dort braucht immer etwas länger für die Kontrollen und darum ist es immer angebracht so schnell wie möglich das Flugzeug zu verlassen.
Nach der Kontrolle bekamen wir ohne Probleme unsere Koffer und beim Ausgang erwartete uns dann ein Mitarbeiter von unserem Autovermieter (er hielt ein Schild mit dem Namen von Moosi in der Hand).
Er brachte uns dann zu seinem Auto und wir konnten das Gepäck in einen extra Anhänger laden. Danach fuhr er mit uns die ca. 40km nach Windhoek, zu dem Autovermieter Kalahari Car Hires, H.H.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass der o.a. Autovermieter sehr zu empfehlen ist, auch wenn die Autos etwas älter, dafür aber gut gewartet sind.
Wir bekamen hier einen älteren, aber rüstigen Toyota Doppelkabiner, Benziner.
Der Autovermieter gab uns bei Barzahlung 5% Rabatt für die 3 Wochen Miete.
Da wir am Flughafen noch kein Geld holen konnten (dort konnte man nur per Visa-Card Auszahlungen vornehmen), fuhren wir zu dritt auf Empfehlung des Autovermieters zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum/Mal, wo es einen Geldautomaten gab, der zwar EC-Karte und Mastercard akzeptierte, aber pro Abbuchung max. 2000 NS zuließ. Pro Karte konnte man insgesamt nur 4000N$ abheben. Also kramten wir zu dritt (Moosi, Carlos und ich) alle verfügbaren Karten zusammen, um so auf die Mietsumme zu kommen.
Praktisch war, dass bei der Mal auch gleich ein Bottle-Store war, wo es "lekka" gekühltes Savanna dry (für ca. 8-9N$, im 6er Tray für ca. 47 N$) gab, da es so langsam heiss wurde.
Als wir zurück kamen ließ sich das Tor/Zufahrt zum Autovermieter nicht öffnen. Nate und Andi waren drinnen im Schatten und hatten sich einen Kaffee organisiert und wir standen in der Hitze draußen und mussten unter einem schattigen Baum warten, bis das Tor repariert und geöffnet werden konnten. Ketzerische Stimmen behaupteten dass dies Absicht war, um so Nate und Andi als Pfand für die noch ausstehende Bezahlung des Mietwagens dort zu behaltenden:-)
Dem war natürlich nicht so....
Danach fuhren wir dann in Rtg. Swakopmund aus Windhoek heraus. Es war schon sehr ungewohnt auf der linken Seite der Straße zu fahren. Dafür hat man ja außer in den Städten kaum Verkehr auf den Straßen, oder wie es in Namibia heißt, "Pad".
Da die Luft immer trockener wurde, gab es dann auch das erste Savanna in Afrika. Meine Mitreisenden sahen beim ersten Schluck etwas skeptisch aus, aber der kalte Apfel-Cider überzeugte sie dann doch. Vor allem blieb der Cider auch dank der Kühlbox im Mietwagen, oder man könnte es auch Minikühlschrank nennen, schön auf Temperatur.
Wir fuhren zunächst in Rtg. Okahandja und von dort aus in Rtg. Swakop weiter. Unseren ersten Stop machten wir an der Tankstelle, gegenüber vom Holzmarkt in Okahandja. Hier kauften wir auch im dortigen Biltong-Shop diverses Biltong mit Sweet-Chilie, Eland und Oryx ein (100g für 16-20N$). Biltong ist nichts anderes als gewürztes und in Luft getrocknetes Fleisch, dass in dünnen Streifen gegessen wird, ähnlich den Chips. Biltong heißt auch übersetzt so viel wie: "durch den Wind".
Danach gab es eigentlich auf allen längeren Fahrten immer Biltong und ne "Savanne".
Auf der Weiterfahrt nach Swakop machten wir während der ca. 4 Std. Fahrtzeit noch einen Fahrerwechsel.
Kurz vor Swakop kamen wir dann an Nonidas und dem Martin Luther (Steamengine/Dampflok oder Traktor) vorbei, der nun komplett umbaut ist. Schade dass das Denkmal nun keines mehr ist, weil man es von der Straße aus nicht mehr sehen kann. Diese Dampflok sollte 1896 ein mechanisches Transportmittel im Inland werden. Allerdings versagte sie im Wüstensand und blieb an dieser Stelle stecken: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders"! Darum wurde dieser "Dampf Ochse" im Volksmund Martin Luther genannt.
Das Alternative Space:
Unsere Unterkunft, das Alternative Space, konnte man bei Einfahrt von Swakopmund schon sehen, da es am Ortsrand, in der Nähe der Dünen, liegt.
Direkt nach der Ortseinfahrt fuhren wir die erste Straße links ein, danach an der ersten Kreuzung wieder links und dann an der Einmündung ebenfalls links herum, in die Anton Lubowski Street.
An dem weißen Gebäude war der Schriftzug "The Space" vermerkt. Da niemand dort war und die Tür zum B&B verschlossen war, klingelten wir. Aus einem Nachbarhaus kam dann die Eigentümerin Sybille angelaufen und öffnete uns die Tür und zeigte uns ihr B&B.
Das Space ist wirklich alternativ eingerichtet und eher einfach in der Ausstattung, dafür aber liebevoll im Detail. Allerdings versprüht das Haus auch viel Charm und Charakter und nach einigen Tagen wirkt das Alternative Space wie ein einziges Kunstwerk. Zunächst nahm ich auch die vielen verteilten Fotografien und Aktfotos nicht wahr, die überall in den Räumen verteilt waren. Erst als Sybille später direkt vor einem Aktfoto stand wurde mir bewusst, dass sich unsere Gastgeberin hatte ablichten lassen. Man kann jetzt darüber diskutieren ob dies nur peinlich oder Kunst ist. Ich begriff es zumindest als Kunst und nahm es so hin.
Sybille zeigte uns dann unser "Wedding-Zimmer". Es sollte der schönste und größte Raum im Space sein.Zuerst waren wir sehr beeindruckt, weil das Zimmer wirklich groß und geräumig und nett eingerichtet war. Danach erkannten wir, dass sich auch hier das Wort: "Alternative" wiederspiegelte. Unser Zimmer hatte kein abgeschlossenes Badezimmer. Am Ende des Raumes befand sich die Toieltte hinter einem aufgestellten Paravent. Die Dusche ragte aus der Wand heraus und die Badewanne stand frei davor.
Andi und Carlos hatten es da leichter. Ihr deutlich kleineres Zimmer hatte ein seperates Badezimmer.
Die Betten im Space waren einmalig kuschelig.
Vor unserem Zimmer befand sich noch ein gemütlicher Gemeinschaftsraum mit Feuerstelle und einem großen Kühlschrank zur Selbstbedienung/gegen Bezahlung. Die Getränke waren sehr günstig. Wir hofften allerdings dass die anderen Gäste den Gemeinschaftsraum nicht häufig aufsuchen würden, weil wir ja direkt nebenan unser Zimmer hatten.
Im Haupthaus befand sich der Frühstücksraum und eine Küche, die wir jederzeit benutzen konnten. Auf Fragen bot uns Sybille auch ihre Waschmaschine (Kaltwasser) kostenlos zur Nutzung an.
Der Garten des Space ist recht verwinkelt und in jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Erst nach einigen Tagen war mir jedes Detail aufgefallen. Während unserer Woche im Alternative Space waren wir zum Glück praktisch unter uns, da nur vereinzelt und kurz andere Gäste da waren.
Wir fühlten uns dort alle sehr wohl und auch Nate, die im nahe gelegenen neuen B&B "Stay" untergebracht war, konnte mit uns zusammen frühstücken. Bei einem Besuch im Stay stellten wir fest, dass auch dieses B&B absolut empfehlenswert ist. Allerdings fanden wir unsere Unterkunft doch uriger und persönlicher, da das Stay eher wie ein Hotel eingerichtet ist. Aber dies ist sicherlich eine Geschmacksfrage und die sollte jeder für sich selbst entscheiden. Das Stay jedenfalls hat schöne moderne Zimmer mit TV, Klimaanlage, Wasserkocher und ist sehr sauber und hat sogar eigenes Wachpersonal vor dem Eingang. Der Preis zum Alternative Space ist gleich, allerdings musste man im Stay 40N$ extra für das Frühstück bezahlen.
Das Frühstück im Alternative Space war sehr reichhaltig und es gab im Gegensatz zu anderen Unterkünften eine große Auswahl an Aufschnitt.Kaffee und Tee standen uns den ganzen Tag über zur Verfügung.
Nachmittag:
Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, fuhren wir zum Einkaufen in die Stadt, zu Pick&Pay. Der Weg dorthin zu Fuß wäre zu weit gewesen.
Auf dem Parkplatz warteten schon die Parkplatzwächter, die nach dem Einkauf 1-3N$ für das Aufpassen auf den Mietwagen bekamen.
Danach fuhren wir wieder zurück, wo uns schon Ri (eine Freundin die in der Nachbarschaft wohnte) erwartete.
Wir hatten uns abends mit ihr auf eine Pizza verabredet und es war wirklich herrlich bei ihr abends von dem anstrengenden Reisetag abschalten zu können und in ihrem toll afrikanisch eingerichtetem Haus (viele Trophäen hingen an den Wänden) die Pizza zu essen und über alte Zeiten zu schnacken. Ich hatte Ri(ta) letztmalig 2006 gesehen.
Im Haus waren unzählige ausgestopfte Tiere und Felle und obwohl sie tot waren, wirkten sie irgendwie lebendig und farbenfroh. Es passte in das Haus, wenn ich auch sonst Tiere in lebendiger Form bevorzuge.Im Gegensatz zu meiner letzten afrikanischen Pizza schmeckten diese auch wie Pizza ;-)
Danach brachten wir dann noch Nate zu ihrer Unterkunft "um die Ecke" und gingen selbst schlafen in den großen Betten.
02.12.2010
Rumtrödeln in Swakopmund
Nach dem reichhaltigen Frühstück im Alternative Space (wir hatten eine schöne Adventsdeko auf dem Tisch) fuhren wir zunächst in Richtung Vineta/Swakopmund, um Ani's...02.12.2010
Rumtrödeln in Swakopmund
Nach dem reichhaltigen Frühstück im Space (wir hatten eine schöne Adventsdeko) fuhren wir zunächst in Richtung Vineta/Swakopmund, um Ani's altes Haus wieder zu finden.
Da in den vergangenen Jahren viel an der Waterfront/Vineta gebaut wurde, hatten wir wirklich Mühe, das Haus in der Ruby Street wieder zu finden.
Als wir es dann endlich fanden musste ich feststellen, dass es nun ziemlich verkommen ist. Die Fassade war nun von dem neuen Besitzer teilweise braun gestrichen worden und im Garten befand sich nun eine Sandwüste, wo vorher dicker Rasen und viele Blumen standen. Ich machte einige Foto's für Ani und wusste schon, dass sie dieser Anblick nicht sonderlich erfreuen würde.
Danach fuhren wir dann wieder in die Innenstadt, kauften Carlos und Andi noch bei Pick&Pay für ca. 10N$ einen Adapter für die Steckdose (wir hatten zwei von Ani mit dabei) und guckten uns danach das Deutsche Museum in der Nähe des Leuchtturmes an.
Anzumerken ist, dass man die Adapter für Namibia nicht als Universalreiseadapter in Deutsschland erhält! Diese gibt es wirklich nur im Land, in div. Supermärkten zu kaufen. Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Supermärkte verkaufen übrigens nur bis Samstag, 13h, alkohol. Getränke.
Diese Supermärkte haben aber auch Sonntags geöffnet. Die Apotheke gegenüber von Pick&Pay hat Sonntags auch von 17-18h geöffnet!
Danach parkten wir den Wagen wieder bei Pick&Pay und stiefelten zum Brauhaus, das zwischenzeitlich nach dem Brand wieder neu aufgebaut wurde. Ich konnte keinen Unterschied entdecken.
Direkt davor stand wie jedes Jahr im Dezember der große geschmückte, künstliche Tannenbaum.
Andi machte noch einige Fotos in der Fuzo und gesellte sich danach zu uns. Als er dann saß fragte er wo denn nun das Brauhaus sei :-S
Beachten: Restaurants und Bars schließen in Swakopmund nach der Mittagszeit ab ca. 13-14 Uhr und öffnen erst später wieder!
Nate erblickte zwischenzeitlich direkt gegenüber vom Brauhaus meinen bereits gebuchten Frisör Gebauer und vereinbarte dort auch einen Termin für sich selbst am nächsten Tag.
Weiterhin fand Nate in der Nähe einen Laden, in dem sie für 100N$ eine Maniküre erhielt. Indessen suchten wir am Woermantower nach dem Laden für das Permit der Welwitschia Plains, zu der wir am 04.12. fahren wollten. Dort erklärte uns eine Frau, dass sie das Permit nur noch mit einer geführten Fahrt zusammen verkaufen würden, da die Pad angeblich so schlecht sei. Große ??? taten sich bei mir auf und wir gingen nach ihrer Empfehlung die Hautstraße wieder hoch zu Tourist-Info. Hier konnte uns auch nicht geholfen werden und die eher flekmatische Dame zog es vor mit ihrer Bekannten zu telefonieren, anstatt uns eine nette Auskunft zu geben und schickte uns zur NWR, die Straße wieder runter und dann rechts, in eine Seitenstraße.
Hier konnten wir dann eine desintressierte schwarze Dame in Uniform vorfinden, die uns aber immerhin gelangweilt einen Zettel zuschob. Was uns nun fehlte war das amtl. Kennzeichen vom Mietwagen. Wir nahmen den Zettel darum mit und füllten ihn später aus, da Nate schon nach ihrer Maniküre auf uns wartete.
Später konnten wir dann das Permit für die Welwitschia (inkl. Anfahrtsskizze) nach Abgabe des Zettels beim NWR erhalten. Der Preis für das Permit? Vergessen!
Wir suchten im Anschluss auch den Blumenladen, der meinen Brautstrauß fertigen sollte, fanden ihn aber nicht. Allerdings befand sich um die Ecke, gegenüber von dem Gemischtwarenladen "Otto Günther", der Western Salon, bei dem Ri uns einen Tisch für 19h, bei dem Wirt Christian(-Schätzchen) reserviert hatte.
Danach tranken wir noch im Cafe Anton Kaffee und aßen Kuchen und fuhren dann wieder zum Alternative Space. Hier wuselte auch Sybille umher.
Carlos stand in dem Moment im Innenhof vor dem Zimmer und Andi rief aus dem Zimmer heraus und fragte ob Carlos "rote Schamhaare" hätte, da er angeblich welche im Ausguss gefunden hätte....peinlich, peinlich, weil Sybille nun direkt neben Carlos stand - grins. Auf der anderen Seite beweisten ihre Fotos ja, dass sie ein ziemlich offener Mensch ist...
Danach gingen wir mit einer "Savanne" zu den Dünen, hinter dem Space. Das war eine herrliche Gaudi. Andi benahm sich wie ein Hund und musste an jeder Ecke und sogar in den Dünen sein Bein heben ;-)Auch wurde er später als Thronfolger ernannt, dessen Lieblingslektüre der Neckermannkatalog war!
... das kommt jetzt nicht von mir...!
Abends fuhren wir dann zum Western Salon und bekamen direkt davor einen Parkplatz.
Die Bedienung (die Frau von Christian) kam an unseren Tisch und sagte mir dass Ri für mich am Telefon sei. Verwunderung tat sich auf, aber Ri wollte nur wissen ob auch alles geklappt hatte.
Da stehe ich also in einem fremden Restaurant mitten in Afrika und telefoniere mit Ri, als ob es eine Selbstverständlichkeit sei. Das war wieder so ein Moment, in dem ich mich mit dem Land total verbunden fühlte ;-)
Ich bestellte dann lekka Zebra (110N$) und Nate z.b. Springbock. Nate war aber nicht sehr angetan vom Fleisch, weil es doch stark nach Leber schmeckte. Als Nachtisch gab es für mich meinen geliebten Dom Pedro (halb geschmolzenes Eis mit Amarula oder Kaffeelikör vermischt, in einem Glas serviert).
Christian und seine Frau haben uns an dem Abend in dem kleinen, urigen und ausgebuchten Lokal, absolut nett und zuvorkommend bedient. Dieses Lokal ist sehr weiter zu empfehlen. Es war sehr lustig und zum Abschluss konnten wir bei Christian zwischen Guaven- und Kaktusfeienschnaps wählen.
Andi brauchte etwas länger bei der Auswahl und fragte Christian ob der Schnaps ähnlich wäre wie...? ...ja, wie denn nur? Christian meinte dann dass es eine Art Obstler wäre. Aber Andi guckte immer noch mit angestrengter Miene. Christian wartete geduldig auf eine Antwort....die nicht kam. Carlos verlor dann zum Glück die Geduld und bestellte für uns alle die Guave, was kein Fehler war. Erst später kam Andi darauf, dass er "Tequila" meinte. Gut dass wir nicht auf seine Antwort gewartet hatten!
Danach ging es dann zurück zum Space, wo wir noch einen Gin zu uns nahmen und dann schlafen gingen.
03.12.2010
Hochzeitstag am Strand von Swakopmund
Die Sonne schien und es lag kein Nebelschleier über der Stadt. Der perfekte Hochzeitstag!...zur Hochzeit...
04.12.2010
Welwitschia & Moonlandscape
Uns wurde im Vorfeld von dieser Tour eher abgeraten, weil es doch auch ein Stück weit zu fahren ist. Wer noch nie dort war...04.12.2010
Welwitschia & Moonlandscape
Uns wurde im Vorfeld von dieser Tour eher abgeraten, weil es doch auch ein Stück weit zu fahren ist. Wer noch nie dort war wird es aber toll finden! Achtung: Vorher Permit (Erlaubnis) beim NRW für Welwitschia besorgen!
Die Nacht fing für Moosi mit Fieber an.
Von den Mitreisenden wurde die Theorie vertreten dass er sich in der Hochzeitsnacht vermutlich zu sehr verausgabt habe, aber ich muss es schließlich besser wissen... ;-)
Morgens ging es ihm zwar schon wieder deutlich besser, aber wir hielten es doch für sinnvoller, dass Carlotta an diesem Tag den Mietwagen fuhr.
Zwecks Bevorratung des alkohol. und nichtalkohol. Proviantes fuhren wir zunächst in die Stadt zum Einkauf.Es war schließlich Samstag und wie wir nun alle wissen gibt es Spirituosen nur bis 13Uhr!
Wir nutzten auch schnell die Gelegenheit und versandten im Internetcafe (beim Woerman-Markt) unsere Hochzeitsrundmail.
Danach ging es in Richtung Moonlandscape. Die Pad wurde tatsächlich etwas holprig, aber nicht ungewöhnlicher als sonst. Der Ausblick über die Mondlandschaft war fantastisch und nach einem Foto-Stop ging es dann weiter ins Permit-Gebiet zu den Welwitschias.
Um so näher wir uns der größten Welwitschia näherten, um so mehr sahen wir auch die kleineren Vertreter der Art. Es wirkte von Weitem fast wie ein bepflanztes Feld. Die Witschias standen dort verstreut in Reih und Glied. Wir kamen dann über eine kl. Nebenstraße (war ausgeschildert) zur größten Welwitschia überhaupt. Diese ist allerdings eingezäunt und über einen kleinen Hochsitz bzw. Brücke einzusehen und zu fotografieren.
Direkt davor ware eine überdachte und somit schattige Sitzgelegenheit. Ich hatte mir bis dahin nämlich am Fenster des Autos schon den Pelz verbrannt.Wir saßen hier eine Weile, tranken ne Savanne und aßen Schülerbrötchen und guckten einem Spatzen hinterher, der neugierig auf einem Stein hockte.
Ich weiß nicht mehr warum, aber wir sprachen über die Waldorfschule und Carlos meinte er könne auch seinen Namen tanzen. Es kam dann
der Vorschlag dass er doch die Welwitschia tanzen sollte und dies setze er dann in die Tat um. Er verbog sich in alle Richtungen und formte mich seinen Armen und Beinen und dem Körper die Buchstaben der W E L W I T S C H I A :-) Wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Gut gelaunt ging es dann die Holperstrecke zurück. Allerdings war diese Strecke mit dem Toyo kein Problem wie zuvor von der Dame des Shops angekündigt. Diese wollte also nur ihr Geld machen, in dem sie geführte Touren verkauft. Man sollte für die Tour aber gemütliche 3-4 Stunden von Swakopmund aus berechnen. Als wir dann zurück waren gab es natürlich wieder einen Gin-Tonic und Andi und Carlos kochten für uns leckere Pasta in der Küche des Alternative Space.Moosi hat hier im Tagebuch noch notiert: Laufend Nate am Hacken. Was er damit meint muss er selbst erläutern. Aber ich bin mir sicher dass er damit nicht meinte, das Nate eine Last war. Ganz im Gegenteil liebes Schwiegermonster ;-)
05.12.2010
Ausflug auf's Meer
An diesem Morgen mussten wir früh aufstehen, da wir schon gegen 07.15 Uhr in Richtung Walfishbay fuhren, um gegen 08.00 Uhr an der Levo-Tour am Hafen...05.12.2010
Ausflug auf's Meer
Levotour in Walfishbay:
An diesem Morgen mussten wir früh aufstehen, da wir schon gegen 07.15 Uhr in Richtung Walfishbay fuhren, um gegen 08.00 Uhr an der Levo-Tour am Hafen von Walsfishbay teilzunehmen.
Ich hatte schon Wochen zuvor per Internet die Tour für uns reservieren lassen.
Diese kostet 450 N$ inkl. Aller Getränke und Essen, inkl. Austern.
Wir waren pünktlich am Hafen und wurden bereits erwartet. Unsere Gruppe war recht klein und unser Kapitän sprach abwechselnd Deutsch und Afrikaans.
Anfangs tummelten sich die Pelikane im Hafen und flogen unsrem kleinen Boot auch hinterher und ließen sich mittels Fisch im Flug füttern.
Wir fuhren weiter in Richtung der Pelzrobbenkolonien und der Kapitän/Guide erklärte viel über die Tiere und die Bucht/Vogellagune von Walsfishbay.
Er hatte sogar einen ähnlichen Namen wie unser Moosi.
Er bot uns dann einen Kaffee an und Nate sagte vorzeigtig "ja". Diese Kaffee entpuppte sich aber als Schnaps, den Nate auch lecker fand:-). Danach gab es dann auch noch Bier und andere Kaltgetränke. Vergeblich suchten wir an diesem Tag jedoch Delphine.Möwen versammelten sich am und auf dem Boot und auch eine Pelzrobbe kam auch das Boot gesprungen und ließ sich streicheln. Das war ein recht großes Tier, vor dem man Respekt haben konnte, denn sie grunzte Andi und Moosi böse an.
Absolut beeindruckend!
Weiterhin suchten wir noch die Kormmoran -oder Guanoinseln auf und hielten danach mit dem Boot bei den alten Schrotttankern im Hafen an, um dort Essen zu uns zu nehmen. Es gab kalte Platten mit Broten und Gebäck und dazu natürlich Sektchen und igittigitt...Austern.
Aber ich aß eine, weil Nate sonst keine probiert hätte. Zu meiner Verwunderung war diese Auster nur halb so ekelig/knopelig wie die damals bei der gleichen Tour. Allerdings musste ich die Auster auch mit Tabasco und Zitrone essen....anders ging es garnicht. Und vor allem erbat ich zuvor ein volles Glas Sekt zum hinter her spülen, was ich auch dringend brauchte ;-)
Nach ganzen 3 tollen Stunden auf dem Wasser ging es zurück zum Hafen. Hier konnten wir noch kostenlos bereit gestellten Kaffee trinken.Nate stand kurz auf und kam dann wieder und eine Blutspur lief ihr von der Stirn.
Was war passiert? Sie hatte sich auf dem Kopf an einer Stechpalme gestoßen!
Alles war zum Glück nur halb so wild wie es aussah.
Nach dieser Aufregung fuhren wir von Walsfishbay aus in Richtung Düne 7.
Als wir hier ankamen erblickte Moosi (leider) einen Quadverleih in direkter Nähe.
Wir mussten natürlich dort hin fahren und er erkundigte sich nach dem Preis.
150N$ für eine halbe Stunde.
Der Preis war absolut ok, nur das Vorhaben nicht. An dieser Stelle mag ich gern allen Neugierigen vom Quadfahren in den Dünen abraten! Dies war auch mein gut gemeinter Rat an meinen Mann und an Andi! Hierbei haben sich schon viele Touristen verletzt oder einfach nur das Genick gebrochen! Kein Witz!!!Allerdings wusste ich dass beide gern fahren wollten und der Kompromiss sah vor, dass ich bei meinem Mann mit fuhr.
Aber Carlos schlug mir dann vor bei ihm mit zu fahren und den anderen beiden gemütlich zu folgen.
Wir fuhren einem Guide hinterher und Carlos fuhr wie versprochen gemütlich hinterher.
Dann fragte der Guide ob ich nicht bei ihm mitfahren wolle. OK!?
Ich wusste kurz danach warum!
Wir fuhren eine Düne hinauf und standen dann auf dem Dünenkamm.
Wo es hoch geht, geht es auch wieder herunter....!!!!Der Weg hinunter war extrem steil und ich wäre dort nie allein mit einem Quad herunter gefahren. Einer nach dem anderen fuhr also hinab in die Tiefe.
Heil unten angekommen ging es dann noch höher hinaus und noch tiefer hinunter.
Ich fuhr das letzte Stück der Strecke mit dem Guide weiter, der sich wirklich immer pflichtbewusst nach allen umsah! Hinter uns folgte Moosi und danach dann Andi und Carlos.
Allerdings war der Weg doch recht kurvig und Carlos und Andi ließen auf einmal auf sich warten.
Der Guide wollte gerade unser Quad wenden und nach dem Rechten sehen, aber da kamen sie doch angefahren und Carlos meinte nur, dass sie eine kurze Pause gemacht hätten.
Als wir dann wieder beim Quadverleih ankamen, äußerte Andi, dass er von dem Quad gefallen sei und nun einen kleinen Kratzer hätte.
Beim näheren Hinsehen war die Hose zerissen und sein Schienbein hatte eine tiefe, lange Furche, die dem Fish River Canyon glich. Panik breitete sich aus, aber Andi bestellte erstmal einen Schnaps, den er über die Wunde goss :-S
Carlos erklärte uns, dass Andi selbst Schuld habe, da er seitwärts an einer Düne hoch fuhr, obwohl dies nicht die Fahrspur vom Guide war, und dann mit dem Quad kippte, weil dieses die Bodenhaftung verlor (logisch wenn ich seitwärts an der Düne hoch fahre). Also war Carlos auf Grund der Leichtsinnigkeit sauer auf Andi. Andi hingegen tat alles als Lapalie ab, was Carlos noch wütender machte (auch verständlich).Danach konnten wir natürlich nicht mehr die Düne 7 besteigen und fuhren zurück zum Alternativ Space und fragten Sybille um Rat, die uns wegen der hohen Kosten (es war Sonntag) vom Krankenhaus abriet und Andi Verbandsmaterial und Jodsalbe brachte.
Sybille gab uns aber den guten Tipp, dass mind. eine der Apotheken in Swakop auch am Sonntag von 17-18h geöffnet hätte. Dies war die Apotheke gegenüber von Pick&Pay und Andi bekam hier sein Verbandsmaterial und weitere Jobsalbe. Nate war nach wie vor der Meinung dass die Wunde hätte geklammert werden müssen, aber Andi blieb da ganz locker und wollte seine Wunde zuvor sogar mit Gin desinfizieren... (ohne Worte).
Auf jeden Fall war der Tag erstmal gelaufen. Auf den Schreck suchten wir uns noch ein Lokal am Holzmarkt auf und tranken dort erstmal einen zünftigen Glühwein :-)
Für den Abend hatten wir uns einen Tisch im Kückie's reserviert.
Dieser Laden wird eher stark von Touristen frequentiert. Er ist zwar einigermaßen nett und das Essen war reichhaltig und gut, aber nach unserer Ansicht gibt es da doch auch andere Alternativen, um einen netten Abend zu verbringen (z.b. das TUG, Western Salon, pp).
Uns wurde das Grapewine und das Wreck bei der Beachlodge (recht weit von der Innenstadt entfernt) noch empfohlen. Diese beiden Lokalitäten haben wir jedoch nicht mehr aufsuchen können.
Danach fuhren wir zurück und gingen auch bald schlafen.
06.12.2010
letzter Tag in Swakopmund
Nate mussten wir an diesem Morgen nicht wecken und sie kam schon zu uns herüber gelaufen. Moosi kramte in seinen Sachen und auf einmal...06.12.2010
letzter Tag in Swakopmund
Nikolaustag/Plott/letzter Tag in Swakopmund:
Nate mussten wir an diesem Morgen nicht wecken und sie kam schon zu uns herüber gelaufen.
Moosi kramte in seinen Sachen und auf einmal fand er ein Paar Socken, die dort einfach nicht hin gehörten. Wer hatte sie gebracht? Der Natelaus:-)
Beim Frühstück dann lagen kleine Nikolausstoffstiefel neben dem Geschirr. Sie waren gefüllt mit lauter netten Dingen wie Zahnstochern und einem kl. Handtuch und kamen vom Carloslaus.
Wir hatten uns für diesen Tag vorgenommen Dagmar und Dietmar auf ihrem Plott, etwas außerhalb von Swakopmund, zu besuchen.
Andi's Fuß/Knöchelgelenk war immer noch angeschwollen und wir rieten ihm dazu im Space zu bleiben und sich auszuruhen.Wir fuhren also nach dem Frühstück zu viert los und wurden dann bei der Autowerkstatt/Plott, von Dagmar herzlich begrüßt. Sie zeigte uns auch die Fahrzeughallen und ihr neues Schmuckstück, einen umgebauten, riesigen LKW-Camper. Wir wurden dann auch von Dietmar begrüßt und zum Glück sah er sich nochmal unseren Mietwagen von unten an, da dieser Tags zuvor diverse Male leckte und merkwürdige Flecken auf dem Boden hinterließ. Da wir am nächsten Tag nun zur eigentlichen Rundreise aufbrechen wollten, war dies unsere letzte Chance den Wagen von einem vertauensvollen Experten checken zu lassen. Zu unserer Erleichterung gab Dietmar grünes Licht und wir waren ihm wirklich sehr dankbar für seine Hilfe!
Danach zeigte uns Dagmar ihren Plott. Ich war dort schon zuvor einige Male und immer wenn ich dort bin, wirkt es wie eine Oase in der Wüste. Dagmar war auf ihren neuen Pool stolz, der das Anwesen optisch noch ergänzte. Sie zeigte uns auch ihr Haus mit großer Dachterrasse. Als man oben stand und in die in die Baumwipfel guckte, kam es einem vor wie ein Baumhaus, traumhaft! Auf dem hinteren Bereich des Grundstückes hatte sie viel Gemüse, Obst und Rosen angepflanzt. Bourgainvillea-Sträucher rankten in Palmen und gaben hier und da den nötigen Farbtupfer für die Oase. Dort kann man sich eigentlich nur wohl fühlen.
Dagmar schimpfte über die Arbeitsmoral ihrer Mitarbeiter, da sie doch ganz gern hier und da vergaßen ihre Blumen zu gießen, oder diese schier ertränkten, was wir live miterleben konnten;-)Zum Abschluss beschenkte sie uns noch mit selbst geernteten und eingelegten schwarzen Oliven, Gemüse, frischen Kräutern, Kaktusfeigensaft und auch einem tollen Rosenstrauß für die Ex-Braut ;-)
An dieser Stelle vielen Dank für eure Gastfreundschaft, Dagmar und Dietmar!
Danach fuhren wir in die Stadt, um noch einige Dinge für das Campen am nächsten Tag einzukaufen.
Andi beließen wir in der Unterkunft.
Wir gingen nochmals zur Pharmacie, guckten in div. Souveniershops und dann kaufte ich noch mit Nate Stoff in einem Stoffladen ein, der sich neben dem Western Salon befindet.
Danach hatten wir uns eine Stärkung verdient und wir gingen ins Bojo und tranken eine Savanne und aßen dort lekka Pancakes (außer Carlos). Danach kauften wir noch im Biltongshop Proviant für die Fahrt ein und guckten auch nochmal zu Otto Günther rein. Danach gingen wir zu Ri, die bei Weylandt's um die Ecke arbeitet und verabredeten mit ihr ein Pizza-Essen für den Abend.
Natchen stöberte danach ausgiebig in Mr. Price und wurde auch fündig.
Damit aber Andi nicht zu kurz kommen sollte, wollt Carlos ihm noch etwas zu Essen aus der Stadt mitbringen. Carlos hatte extra so lange gehungert. Als er mit Andi telefonierte hatte der Schlingel aber bereits Nudeln im Space gegessen. Selbst ist der (kranke) Mann! (Natürlich hatte er für Carlos nicht einen Happen übrig gelassen).Als wir zurück im Alternativ Space waren mussten wir leider mit dem Packen beginnen. Schwiegermonster, Moosi und Ich beschlossen danach letztmalig in die Dünen zu gehen und einen Sundowner zu trinken.
Carlos blieb bei Andos.
Es war mal wieder spaßig in den Dünen.
Danach holten Moosi und Carlos die zuvor von Ri bestellten Pizzen aus der Stadt ab und wir gingen dann zu ihr rüber. Es war wieder super gemütlich und wir konnten nett draußen sitzen und erzählen.
Andi schwächelte etwas und wollte dann früher ins Bett und seinen Flunken mit einem Ice-Pack kühlen.
Ri bot sich gleich als Krankenschwester an und brachte unseren Flecki ins Bettchen.
Andi grübelte am nächsten Tag lange warum er Flecki genannt wurde,
aber keiner wollte ihm verraten dass dieser Spitzname von Fleckmatisch abgeleitet wurde. Eigentlich war es aber ja auch Carlos Idee ;-)Ri verarztete dann unseren altersschwachen und gebrechlichen Freund Andi-Ratte und kam dann wieder zu uns rüber. Wir ließen den Abend nett ausklingen und verabschiedeten uns von Ri.
Danach brachten wir das Schwiegermonster heim und gingen selbst rüber ins Space und tranken natürlich noch einen Moonhigher ;-)
07.12.2010
Überall Sand
Moosi schlief früh morgens noch und ich hatte Nate versprochen sie rechtzeitig abzuholen und ihr bei der Bezahlung des Stay behilflich zu sein. Natchen...07.12.2010
Überall Sand
Sesriem (6 Riemen) campen
Moosi schlief früh morgens noch und ich hatte Nate versprochen sie rechtzeitig abzuholen und ihr bei der Bezahlung des Stay behilflich zu sein.
Natchen konnte dort bequem per Visa bezahlen.
Nate konnte noch bei uns frühstücken und sollte dann von den Town-Hoppers (zuvor im Internet gebucht) zwecks Transfer nach Windhoek abgeholt werden. Die Town-Hoppers sollten Nate dann auch am nächsten Morgen um 5.30 Uhr von Windhoek zum Flughafen bringen.
Diese beiden Transfers kosteten ca. 45 Euro, was ein absolut angemessener und vergleichbar günstiger Preis für die Strecke ist!
Die Internetseite von den Town-Hoppers hörte sich sehr seriös an und wir wollten Nate nicht irgendeiner Agentur anvertrauen. Wir wurden nicht enttäuscht! Wer einen Transfer im Lande plant und keinen fahrbaren Untersatz hat, kann sich vertrauensvoll an die Town-Hoppers wenden!
Wir selbst konnten Nate leider nicht nach Windhoek fahren, da wir noch die Strecke in Rtg. Süden, nach Sesriem/Soussusvlei, vor uns hatten.
Nach und nach waren auch Moosi, Andos und Carli wach und wir warteten vor dem Alternative Space auf die Town-Hoppers.
Ri verabschiedete sich noch auf dem Weg zur Arbeit von uns.
Zur Erheiterung aller Anwesenden erzählte uns Andi noch eine Anekdote vom Vortag. Näher will ich an dieser Stelle nicht auf das Thema eingehen, aber man munkelt dass Andi es sehr genossen hat ;-) My dear mister singing-club!
Noch eine kleine Anekdote von Moosi: Du bist die weltbeste Ahnin von ne janzen Welt (zuvor äußerte ich, dass ich es geahnt hätte.
Nate wurde dann pünktlich von einem Kleinbus der Town-Hoppers abgeholt. Moosi schmiss ihr noch schnell eine Savanne in den Bus. Danach düste sie davon. Eigentlich schade! Wir hatten uns alle so sehr an Mutti und das Schwiegermonster gewöhnt.
Nach dem Frühstück bezahlten wir das Space und stellten mit Überraschung fest, dass Sybille nicht das Frühstück von Nate extra berechnet hatte. Das war super nett von ihr!
Danach packten wir dann den Toyo und fuhren in Richtung Walfishbay los. Gegen 10 Uhr waren wir in Walsfishbay und tankten dort. Wir zahlten 7,18 Rand pro Liter Benzin.
Die Fahrt ging dann weiter über das Khomas -Hochland.
Wir hatten hier nur noch eine Sand-Pad, aber eine tolle Aussicht über die hügelige Landscape.
Wir kamen nach ca. 5,5 Std. Fahrt (inkl. Pausen) und nach ca. 350km in Sesriem an.Zu meinem Erstaunen hatte sich hier am Campingplatz einiges verändert. Den Campingplatz hatten wir ebenfalls zuvor per Internet beim NRW reserviert und bezahlt (500 Rand).
Wir mussten uns an der Rezeption anmelden und dann auch gleich das Permit (330 Rand für 4 Personen, 1Pkw) für die Fahrt zum Soussusvlei am nächsten Tag bezahlen. (Das Gate zum Sesriem-Canyon öffnet um 5h und eigentlich fährt man dann auch ein, um den Sonnenaufgang zwischen den Dünen zu genießen. Zudem ist es sinnlos bei der Hitze später am Soussusvlei anzukommen, da dann der Aufstieg keinen Spaß mehr macht!).
Das Empfangsgebäude besteht nun aus einer großen Lappa mit Souveniershop, Restaurant und Bar, Toiletten.
Die Dame an der Rezeption musste uns dreimal erklären wo sich unser Stellplatz befand, da sie es auf dem Plan selbst durch einander brachte. Dabei war es garnicht so kompliziert den Platz Nr. 9 zu finden (gleich neben der 10) . Die Stellplätze in Sesriem sehen folgendermaßen aus:
- 1 großer Baum der Schatten spendet
- um dem Baum herum befindet sich eine flache Mauer, die den Stellpaltz eingrenzt
- Wasserhahn am Baum
- Stromkasten mit Lampe an der Mauer
- fester gemauerter Grill mit Grillrost (meist nicht gerade sauber)
Unser Stellplatz befand sich praktischer weise gleich neben den WC-/Duschräumen.
Unser Toyo passte mit den beiden aufgebauten Dachzelten gerade so unter den Baum.
Es war super heiß und wir sehnten uns nach einer Abkühlung, aber zuerst musste die Logistik stimmen.
Wir bauten zunächst die Dachzelte auf (also eigentlich taten dies Moosi und Carlos und Andi und ich standen eigentlich immer nur im Weg und gaben nutzlose Tipps). Der Aufbau ging auch für Laien recht leicht. Danach gingen wir zu dritt nach vorn zum Shop und kauften u.a. Feuerholz (es war recht billig) und Grillanzünder ein. Andi verblieb derweil beim Campingplatz.Moosi überredet uns noch zu einem extra kühlem Bier an der Lappa-Bar (ohne Andi-Ratte). Hier ging zum Glück auch ein leichter Wind, aber diese Abkühlung hielt nicht lang an!
Ab zum Pool (außer Hinkefuß Andi).
Der Pool glich optisch einen veralgtem Tümpel, da er mittlerweile mit grünem Wasser gefüllt war, aber die Tatsache dass es super heiß war und dass auch andere Gäste im Pool waren, überzeugten uns doch. Auch setzten wir uns über das Verbot von Alkohol am/im Pool hinweg und genossen eine Savanne im Wasser.
Es war herrlich erfrischend! Es befand sich nun im Vergleich zu meinem letzten Besuch sogar ein Gebäude/Bar am Pool, die allerdings geschlossen war.
Danach gingen wir zurück zum Stellplatz und duschten vorsorglich, da dass Wasser im Pool nun wirklich etwas gewöhnungsbedürftig war und ich keine Lust auf grüne Haare hatte.
Danach kramten wir dann das Camping-Zubehör aus dem Wagen und machten es uns richtig gemütlich und nett. Wir hatten sogar eine Tischdecke mit Obstdekordruck dabei.
Und dann kam das Größte für die echten Kerle: Feuer machen!!!
Der Plan sah vor das Holz abbrennen zu lassen, um es als Glut zum Grillen zu nutzen und danach noch Holz übrig zu behalten, um ein Lagerfeuer zu entfachen.
Gute Idee (im Ansatz), aber leider nicht umsetzbar mit der vorhandenen Holzmenge.
Und wieder wurde ein Funke bei meinen Neandertalern, äh Männern entfacht: Holz suchen!
Ich sage nur Jäger und Sammler.
Carlotta-Sammler hat sich selbst übertroffen, denn er kam mit einem halben Baumstamm/Pfosten zurück. Dieser Pfosten hätte die ganze Nacht brennen können, so dick war er.
Und dann machten wir lekka Braai mit Fleisch und einer Bratwurstschnecke. Ach ja, die Bratwurstschnecke!?
Carlos war der Oberchefgriller und zauberte wirklich gutes Essen...bis auf die Bratwurstschnecke, denn diese wollte und wollte nicht braun werden. Ein Stück von der Schnecke verabschiedete sich zwischenzeitlich durch den Grillrost. Carlos hantierte mit der Schnecke umher, die immer länger und unansehlicher wurde. Es innerte mittlerweile an ein Stück Darm. Nach ewig langer Zeit (wir hatten eh keinen Hunger mehr) gab Carlos auf und vergrub das Ding im Sand oder der Glut.
Danach entfachten wir ein Feuer, tranken unseren Sundowner und hörten mit Carlos I-Phone chillige Musik.Es glich einer kitschigen Lagerfeuerromantik.
Allerding wurde die Idylle durch ein lautes Geräusch gestört.
Ein taubenartiges Federvieh hatte sich über unseren Köpfen im Baum platziert und schrie ihr Abendlied.
Durch diverse Taschenlampen wurde sie auf der Stelle zur Ruhe ermahnt! Daran hielt sich auch der olle Vogel.
Es hätte also wieder lauschig werden können, wenn nicht Andi zwischenzeitig das Klo aufgesucht hätte und nun hektisch mit seinen Armen weldend vor dem beleuchtetem Häuschen stand und schrie:
"Die Rehe, die Rehe"!!!
???
"Da vorn sind die Rehe ganz dicht"!
"Rehe"???
"Na die Springböcke"!
Er kam vorsichtig zu uns herüber und gab uns Anweisungen leise zu sein und das Licht zu löschen.
OK!???
Danach ging er dann vor um uns die Rehe zu zeigen. Leider übersah er hierbei die schwarzen gestapelten Campingboxen vor dem Auto:
"Krach, Schepper, Aua"!
Schallendes Gelächter war wohl weit über Sesriem hinaus zu hören!
Die Rehe blieben Andi aber treu und wir konnten sie tatsächlich ganz nah vor uns sehen.
Nach der Aufregung stellte Carlos fest, dass es stockdunkle Nacht geworden war. Alle anderen Camper waren still und nicht mehr zu hören und nur wir tobten noch wild durch die Gegend.
Carlos war es auch, der feststellte, dass nun überall Sterne zu sehen waren. Um uns herum war es so dunkel, dass es schien, dass die Sterne sich bereits ab dem Boden im Raum befinden würden.
Es war herrlich und wir sahen einige Sternschnuppen. Nur das Kreuz des Südens konnte ich bei der Fülle nicht entdecken.
Danach entschlossen wir uns schlafen zu gehen, da wir morgens um 4.30 Uhr wieder aufstehen wollten, um den Sonnenaufgang in den Dünen erleben zu können."Gute Nacht Jim Bob, Gute Nacht John Boy, Gute Nacht Marry-Ellen, Gute Nacht Andi-Bob "!
Es gab noch einen kurzen Anraunzer als Moosi absichtlich den Wagen ins Wanken brachte, aber dann schliefen wir seelig in den Dachzelten ein. Zumindest ich konnte schlafen wie ein Stein.
Andi und Carlos verbrachten wohl eine eher unruhige Nacht (vielleicht träumte Andi von den Rehen???).
Bemerkung vom Autor: Carlos muss noch die Bratwurstschnecke tanzen!
08.12.2010
Sossusvlei, Lüderitz
Um 4.00 Uhr ging der Wecker von Carlos los, doch wir blieben noch etwas im Zelt liegen. Carlos und Andi krabbelten pflichtbewusst aus dem Zelt......08.12.2010
Sossusvlei, Lüderitz
Rote Dünen von Sossusvlei
Um 4.00 Uhr ging der Wecker von Carlos los, doch wir blieben noch etwas im Zelt liegen. Carlos und Andi krabbelten pflichtbewusst aus dem Zelt und gingen zu den Duschräumen.
Danach machten wir uns auch frisch, packten das Campinggedöns ein und klappten die Zelte zusammen. Wir fuhren um 05.30 Uhr in Richtung Gate. Damit waren wir auch fast die letzten Campingäste, die den Platz verließen.
Bei der Einfahrt zum Gate wurde unser Permit kontrolliert und danach konnten wir in den Sesriem-Canyon oder besser das Revier, einfahren.
Eine bequeme Asphaltpad führte entlang der Dünen. Wir hielten dann bei der Düne Nr. 4 an, um hier den Sonnenaufgang genießen zu können. Es wurde auch Zeit dass wir anhielten, denn die Sonne blinzelte schon am Horizont.
Die Düne Nr. 4 ist wohl die bekannteste und am meisten fotografierte rote Düne in Afrika. Unterhalb der Düne befindet sich ein Baum, der das bekannte Bild der Düne vervollständigt. Der rote Sand bildete sich übrigens vermutlich aus Granitstein der Naukluftberge.
Wir hielten hier also neben einigen anderen Touri's zum Fotostop und konnten den Sonnenaufgang erleben. Es war einfach beeindruckend und furchtbar hell!
Ich war ja etwas neidisch als ich bei einem Touribomber einen Wasserkocher für Kaffee erblickte. Der Kaffee-Weckruf fehlte mir noch.
Danach fuhren wir dann weiter, in Richtung Sossusvlei. Es war noch eine Strecke von ca. 60km.
Als wir 55km geschafft hatten, kamen wir an einem Parkplatz an. Ein Schild deutete uns noch 5km bis zum Vlei und wies gleichzeitig darauf hin, dass diese 5km nur mit 4x4 only gestattet seien.
Da Carlos bis hier hin fuhr, bot Moosi ihm einen Tausch an. Ich kenne doch meinem Pappenheimer. Für ihn war es eine Gaudi durch den Tiefsand zu crusen.
Wir betätigten also das Diff-lock und fuhren dann mit 4-Radantrieb durch den Tiefsand.
Ich befahl Moosi total überflüssig, dass er bloß nicht anhalten solle. Das Festfahren in Swakop hatte mir gereicht und ich wusste nicht ob Carlos in der Stimmung zum Schaufeln war.
Wir gurkten wirklich zum etliche Kurven und wurden durchgeschüttelt, aber Moosi hatte seinen Spaß. Er ist eben der weltbeste Tiesandfahrer von ner janzen Welt.Wir kamen dann bei dem Parkplatz direkt vor der großen roten Düne an.
Die Dünen im Vlei sind bis zu 300m hoch. Man vermutet darunter ältere, in Feuchtperioden erstarrte Dünenfelder, die seit den letzten 30 Jahren mit neuem Sand beweht wurden. Zwischen den Dünen von Sesriem (Canyon) befindet sich das Revier (Flussbett) des Tsauchab. Das Revier ist natürlich trocken. Am Ende des Revier, also am Sossusvlei, befinden sich einige Bäume. Darum vermutet man hier eine unterirdische Ader des Tsauchab, die die Bäume mit Wasser versorgt. Darum heißt es auch Sossus = blinder Fluss.
Andi blieb mit seiner noch nicht verheilten Wunde am Fahrzeug und wir gingen in Richtung Düne.
Carlos kam etwas zögerlich hinterher und erst als wir schon beim Aufstieg waren wurde mir erklärt, dass Carlos Höhenangst hat (genau wie Moosi).
Das muss auch so eine Männerkrankheit sein ;-)
Moosi stiefelte voran und gab den Schritttakt an und Carlos kam schnaufend hinterher, weil wir so langsam an Höhe gewannen. Ich versuchte ihn noch mit tollen Einfällen zu motivieren und meinte zu ihm er solle sich die Düne in Etappen vorstellen.....! Moosi schrie auf einmal wir sollten doch mal runter gucken, da wir schon so enorm hoch seien..! Carlos guckte natürlich geschockt hinab....hrrggghhhhh!.
Tolle Idee Schatz! Ich rede auf Carlos ein wie auf einen lahmen Gaul und Moosi machte mit einem Satz all meine Vorarbeit zu Nichte.
Aber ich glaube Carlos war in dem Moment eh mehr mit sich selbst beschäftigt, als dass er uns zuhörte.
Auf jeden Fall war ich ganz stolz auf ihn als wir oben ankamen (und er auf sich wohl auch). Man muss einfach einmal obligatorisch auf dem Dünenkamm gesessen haben und den Ausblick über das große Vlei mit all seinen Dünen gesehen haben. Ein einmaliges Schauspiel!
Oben angekommen stellten wir dann fest, dass die Speicherkarte der Kamera einen Fehler anzeigte und weder die alten Fotos wiedergeben, noch neue aufnehmen wollte. Na toll! Die Sonnenaufgangsfotos von Düne 4 waren im Nirvana der Speicherkarte verschwunden! Allerdings hatten wir natürlich eine neue Karte dabei und konnten zumindest so von hier aus Fotos machen.
Danach überzeugte ich Carlos, dass wir nun schräg von der Düne hinunter laufen würden. Er folgte brav und wir hatten danach ordentlich Sand in den Schuhen.
Zurück konnten wir dann einen entspannten Andi antreffen, der sich mit einem Pärchen am Auto unterhielt und von Spatzen umzingelt war.
Danach fuhren wir dann wieder durch den Tiefsand und danach über die Pad zurück, zum Gate.
Wir hatten noch einen langen Weg nach Lüdcritz vor uns.
Wir hielten aber nochmal an der Lappa-Bar an um endlich einen Kaffee zu trinken.
Es war auch ganz praktisch dass sich in direkter Nähe zum Campingplatz eine Engen-Tankstelle befand (Sesriem liegt wirklich mitten in der Pampa!).
Wir kauften hier noch belegte Brötchen und Getränke für die Fahrt ein und tankten unser Vehicel gegen 10 Uhr auf. Beim Verlassen wünschte der Zapfsäulenangestellte noch einen Nice day zu Carlos, doch ich verstand Nice Guy! Moosi verbesserte mich : Nee, das hat er nicht gesagt und wenn dann NICE GAY!Ok, das war ein Brüller auf Carlos kosten. Er ringte sich ein müdes Lächeln ab (wir allerdings etwas mehr!).
Ich glaube der Spruch hat Carlos so aus der Fassung gebracht, dass wir uns auch gleich auf den ersten Metern verfahren haben.
Mein Tagebuch zeigt mir gerade einen Eintrag: Carlotta muss noch 2x tanzen! Nur für das Protkoll!
Unsere Fahrtzeit nach Lüderitz war mit ca. 6 Std.und 460km von Sesriem aus eingeplant. Die Strecke bestand leider nur aus ca. 100km Asphalt, der Rest war huckelige Sandpad!
Auf der Sandpad sollten wir nicht schneller als 80km/h fahren. Dies rieten uns diverse Leute und es erschien auch sehr sinnvoll.
Wir sahen unterwegs Oryx und Zebra's, die direkt auf der Pad standen und blöde glotzten. Wir fuhren auch an Farmen mit Rinder- und Schafzucht vorbei. Wir kamen auch durch Helmeringhausen durch und hatten Anfangs der Planung erwägt hier einen Zwischenstopp/Übernachtung einzulegen. Wir waren froh dass wir dies nicht in die Tat umsetzten, denn Helmeringhausen ist echt ein Kaff!
Wir fuhren dann die lezten Kilometer auf der Asphaltpad nach Lüderitz ein. Die Umgebung drum herum war ziemlich dröge und eigentlich nur sandig, man könnte sogar sagen eintönig (das will für Namibia schon etwas heißen!).
Als wir in die Stadt einfuhren war ich eigentlich etwas enttäuscht. Im Gegensatz zu Swakop hat dieser Küstenort gar keinen Charme und ist auch recht dreckig. Hier liefen viele Schwarze auf der Straße umher und der Ort hatte so gar keinen Tourie-Charakter.
Unsere Unterkunft, die Pension zur Waterkant, liegt an einer breiten Sandstraße, in der Nähe zum Hafen. Als wir ankamen klingelten wir und die Hausherrin Marlene und Viola kamen an das verschlossene Tor gelaufen. Viola war die 9-Monate alte, qurilige Schäferhündin.Wir konnten dann den Toyota auf dem Hof parken und Marlene zeigte uns bei schönstem Sonnenschein ihre Unterkunft.
Das B&B ist eine liebevoll eingerichtete, saubere, einfache Unterkunft, mit herrlichem Blick von der großen Terrasse auf das Meer. Der Ausblick war herrlich und Marlene tat alles, um uns herzlich Willkommen zu heißen. Sie zeigte uns unsere Zimmer und Moosi juchzte auf einmal auf: Aua! Viola hatte ihm vor Übermut in die Wade gezwickt (hi,hi). Sie war eben noch sehr verspielt.
Wir zahlten bei der Waterkant 600 N$ für das DZ, inkl. Frühstück. Für eine Ladung Wäsche berechnete uns Marlene 130 N$. Bei ihr konnte man auf Wunsch auch diverse Getränke erhalten.
Nach dem Einzug in die Zimmer stießen wir mit unserem Sekt auf die neue Unterkunft an und genossen den Blick von der Terrasse auf das Meer. Etwas später gesellten sich Marlene und ihr Mann Hartmut mit dazu. Es gab dann noch mehr Sekt und die Stimmung war gut.
Ein weiteres Ehepaar fragte nach dem Grund des Umtrunkes und wurde dann von uns aufgeklärt. Carlos konnte es sich nicht nehmen wieder einmal mitzuteilen, dass wir gerade geheiratet hatten und deswegen nochmal Anstoßen würden (aber eigentlich gab es keinen Grund). Der ältere Herr war ein Professor??? der uns vom Schloss Duwisib, ca. 200km in Rtg. Sesriem entfernt, erzählte. Er war von dem Schloss fasziniert und hatte dies sogar 2x in Folge besucht. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass wir an dem Schloss vorbei gefahren waren und fand es auch nicht so tragisch, da die Bilder des Schlosses nicht ganz so üppig waren. Wir hatten auch keine Lust nochmals 200km wegen des Schlosses auf der Sandpad zurück zu legen. An dieser Stelle möchte ich es aber nicht versäumen Interssierten hiervon zu berichten. Wer also von Sesriem in Rtg. Lüderitz fährt sollte es sich vielleicht mal ansehen.
Wir erhielten von Marlene und Hartmut während des Sektempfanges noch wertvolle Tipps und entschieden uns an dem Abend im empfohlenen Protea-Seaview-Hotel zu essen. Es war ganz gut dass es leicht zu Fuß zu erreichbar war und keiner mehr fahren musste.
Auf dem Weg dorthin gingen wir ein kleines Stück am Hafen entlang und auf einmal war Andi verschwunden. Carlos war plötzlich außer sich, als er Andi im Vorgarten eines Hauses am Hafen erblickte. Andi war nicht bewusst, dass er fremden Grund betreten hatte, denn er wollte mal wieder einfach nur Foto's schießen. Nachdem Carlos ihn lautstark aufgeklärt hatte, taperte Andi unter Protest zu uns zurück.
Beim Protea-Hotel bekamen wir einen Platz am Fenster zugewiesen. Allerdings war hier auch nur noch ein weiterer Tisch besetzt. Wir waren praktisch unter uns. Eine Etage tiefer befand sich der Pool des Hotels, auf den wir von unserem Platz aus sehen konnten.Es war ein eher nobles Hotel und wirkte etwas steif. Vor allem aber war es dort sehr still. So still, dass Carlos sein Handy zückte und Begleitmusik abspielen ließ.
Wir bestellten alle ein großes Bierchen und konnten hier gut essen. Ich bekam 2 Filet-Steaks mit Chips (Pommes) für 110 Rand. Danach war ich satt, aber der Dom Pedro passte natürlich immer noch (für 38Rand).
Auf dem Heimweg bestaunten wir dann ein Haus dass mit bunt- blinkenden Licherterketten umrandet war. Es kam aber nicht so recht Weihnachtsstimmung auf.
Nach einem Moondowner auf der Terrasse gingen wir dann ins Bettchen.
09.12.2010
Geisterstadt, Diaz Point
Am 09.12.2010 hatten wir wieder herrliches Wetter und die Sonne schien schon morgens vom Himmel....09.12.2010
Geisterstadt, Diaz Point
Geisterstadt, Diaz Point
Am 09.12.2010 hatten wir wieder herrliches Wetter und die Sonne schien schon morgens vom Himmel.Ich war als erste um 7h wach und nutzte die Ruhe am frühen Morgen um mir einige Informationen über Lüderitz anzulesen. Ich muss gestehen dass ich dies bis dahin versäumt hatte und zuvor noch nicht in Lüderitz war. Auf dem Tagesplan stand derzeit lediglich die Besichtigung der Geisterstadt Kolmanskop und der Felsenkirche.
Marlene hatte uns am Vortag erzählt dass ihr Mann Hartmut am heutigen Tag die Führung in Kolmanskop leiten würde.
Als ich so in meine Lektüre vertieft war kam Hartmut auf die Terrasse und fragte ob ich einen Kaffee wolle... Perfekt!!!! :-)
So nach und nach wachten auch meine Gefährten auf und kamen auf die Terrasse. Auch Viola gesellte sich zu uns und ließ sich richtig schön knuddeln.
Danach gab es dann lekka Frühstück. Marlene und ihr Mann hatten die Frühstücksauswahl nett mit Kapuzinerkresseblüten dekoriert.
Allerdings schmeckte eine Brotsorte nach Anis wie die Jungs feststellten. Aber es gab genug Auswahl.
Wir bekamen auch ein Frühstücksei von Marlene an den Tisch gebracht und es fehlte uns an nichts. Der Frühstücksraum war eher im 70er Jahre Stil eingerichtet, aber es passte zu unseren schon älteren Gastgebern (beide waren um die 70 Jahre alt) und wirkte recht heimelig.
Natürlich stand auch ein Weihnachtsgesteck auf einem Beistelltisch, drappiert aus Lebensbaum mit Baumkugeln versehen und voll mit silberfarbenen Lametta. Deutsche Lieder klangen aus der Küche.
Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir gemütlich in Richtung Geisterstadt. Nach ca. 10min. Fahrtzeit waren wir am Ziel und bezahlten beim Eingang 50 Rand pro Person. Wir fuhren zum dortigen Parkplatz und bemerkten, dass das ältere Ehepaar (der Professor und seine Frau) ebenfalls eine Besichtigung geplant hatten. Und als würde es nicht genug Zufälle geben, kam just in dem Moment, als Carlos und Andi sich nach einer Fettpflanze bückten, Hartmut mit einer Gruppe um die Ecke und rief den beiden grinsend zu: Die Diamanten aber bitte liegen lassen! ;-)
Carlos erschrank, da er Hartmut nicht gesehen hatte und braucht einen Moment bis er begriffen hatte, wer ihm da etwas zugerufen hatte.
Die älteren Herrschaften gingen danach zu Hartmut und der Gruppe und wir stellten uns auch einfach mal dazu und hörten uns seine Beschreibung zu den längst verlassenen, in halb in den Dünen versunkenen Häusern an.
Es war wirktlich gut dies zu hören, da Hartmut jedes einzelne Haus und die damaligen Verhältnisse erklärte.
Wir gingen dann von Haus und zu Haus und Moosi ging dann nach vorn zu Hartmut und fragte ihn was wir denn für die Führung zahlen müssten. Aber dieser meinte nur dass wir ja schon Eintritt bezahlt hätten und dass dies schon in Ordnung sei.
Wir gingen danach zu einer Häuserreihe und an jedem Haus waren Holzschilder angebracht. Auf denen war zu lesen wer oder was in dem Haus untergebracht war. So gab es beispielsweise einen Schlachter oder Bäcker oder Eisfabrik. Auch sahen wir eine Kegelbahn. Hartmut erzählte uns, dass es damals mehrere Kegelclubs in Kolmanskop gab.
Seine Vorträge hielt Hartmut mit viel Humor und er sprach Moosi auch immer als jungen Ehemann an. Dann erklärte er ihm dass man(n) in der Ehe in einer GmbH lebt: Gib mal, mach mal, bring mal, hol mal (später münzten wir die GmbH auf Andi über ;-).
In Kolmanskop gab es sogar eine Bahn/Lore, die die Eisblocks in die Häuser brachte, um Verderbliches frisch zu halten (ein Vorläufer des Kühlschrankes). Auch konnten die Damen in ihren ausladenden Gewändern durch den Ort fahren, ohne durch den wüsten Sand stiefeln zu müssen.
Die Stadt Kolmannskuppe, oder Afrikaans Kolmanskop, ist eine ehemalige Siedlung in Deutsch-Südwestafrika. Der Ort ist nach dem Nama Coleman (Nama ist ein Volksstamm) benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb und hier verdurstete.Der Ort Kolmanskop verdankt seine Entstehung den Eisenbahnarbeitern August Stauch und Zacharias Lewala, die im Autrage der Lüderitz-Eisenbahn arbeiteten. Sie fanden 1908 am benachbarten Bahnhof Grasplatz die ersten Diamanten. An diesem Ort gründete August Strauch für seine Firma den Ort Kolmanskop. Seine Frau holte er aus Berlin nach und engagierte deutsche Arbeiter wie Ingeniere, Architekten, Metzger und Bäcker.
Durch das Diamantenfieber wuchs dann das ehemalige Diamantensucher-Camp Kolmanskop, in dem es durch den Diamantenreichtum allen erdenklichen Luxus gab, obwohl es an diesem Ort sonst trostlos (mitten in der Wüste) war. Die Deutschen ließen sich hierzu einiges Einfallen, um den Aufenthalt so vorteilhaft wie möglich zu gestalten. Die kleine Lore oder Straßenbahn brachte so z.b. den Familien morgens Brötchen, Milch und Eis bis vor die Haustüre. Die Metzgerei wurde durch die daneben liegende Eisfabrik sogar mit Kälte, einer Art Klimaanlage, versorgt.
Nach dem gelungenen Vortrag von Hartmut guckten wir uns die Häuser auf eigene Faust an. Wir hatten zuvor Instruktionen bekommen, welche Häuser man sich auf Grund des baufälligen Zustandes nicht von Innen ansehen konnte. Es war schon verblüffend, in wie weit sich der Sand im Laufe der Zeit in die Häuser gelegt hatte. Bei manchen Häusern lief man quasi auf Dünen durch das Erdgeschoss und in manch anderen Häusern konnte man noch die farbenfrohen Tapeten und die Bordüren bewundern, obwohl der halbe Dachstuhl fehlte. Es wirkte alles irgendwie unwirklich. Solch ein Reichtum mitten in der Wüste und Einöde, in dem kein Gras wuchs und es kaum regnete.
Hartmut hatte uns zuvor erzählt ,dass z.b. der Architekt heimlich die vorhandene Wasserleitung vom Wassertankt anzapfte und auf wundersame Weise einen Garten errichten konnte. Das Wasser war damals wie heute kostbar in Namibia (noch heute sieht man bei den Häusbewohnern in Namibia wer Geld hat und sich einen Garten leisten kann, oder lieber das teure Wassergeld für einen Garten spart).
Nach unserer Rundtour (wir gingen nicht in jedes verlassene Haus, weil man meist außer den Wänden und Sand nicht viel sah) wollten wir noch eine Erfrischung zu uns nehmen.
Im ehemaligen Casino der Stadt ist nun ein kleines Restaurant und ein Souveniershop untergebracht, in dem man auch geschliffene Diamten (nicht gefasst) kaufen kann. Diese Diamanten sind hier im Direktverkauf günstiger als anderswo zu erhalten. Als Beispiel kostete ein Diamant mit Brilliantschliff mit 0,114 Carat 1014 N$. Wären wir etwas eher beim Shop gewesen, hätte Moosi mit dem Weihnachtsmann über einen Diamanten unterm Weihnachtsbaum verhandeln müssen (schade).
Als wir beim Shop ankamen wurden die Diamten gerade durch einen Sicherheitsdienst abtransportiert.
Wir nahmen im Restaurant noch ein Getränk zu uns (natürlich ne Savanne) und gingen durch die Räumlichkeiten des Casinos. Der große Festsaal wurde hier gerade renoviert und die Farben an den Wänden aufgefrischt. Die Größe des Raumes und die Verzierungen an den Wänden war wirklich beeindruckend. Hier hatten sich die Deutschen ein Stück Glanz und Glamour aus der guten alten Heimat herbei zaubern lassen, um ihre Festbankette abhalten zu können.
Danach konnten wir noch eine kleine Ausstellung über den Einfallsreichtum der Arbeiter bewundern. Sie kamen u.a. auf die Idee die gefundenen Diamanten mittels Armbrust oder Brieftauben verschwinden zu lassen. In Kolmanskop hatte man eines der ersten Röntgengeräte der südlichen Hemisphäre aufgebaut. Bei Verdachtslagen wurden die Arbeiter einfach geröntgt, um dem Diamentschmuggel vorzubeugen. Die ertappten Arbeiter bekamen dann eine Tasse mit Rhizinus zu trinken und durfen sich danach in einen Raum begeben mit der Aufschrift: Diamanten-Rückgewinnung.
Die Stadt wurde 1916 nach dem ersten Weltkrieg verlassen und bis 1956 von Südafrika übernommen. Danach wurde sie gänzlich aufgegeben und verblieb in dem heutigen Zustand. Die Häuser werden aber derzeit teilsaniert und somit vor einem völligen Zerfall bewahrt. Zur Zeit gehört NAMDEB das Recht an den Diamantenmienen. NAMDEB steht für Namibia und den Inhabern, der Familie De Beers. Noch heute wird das Sperrgebiet u.a. aus der Luft, überwacht. Alte verrostete Tonnen weisen hierzu überall um Lüderitz darauf hin, dass es verboten ist die Landschaft zu betreten: Sperrgebiet!
Wir verließen nach der tollen Führung von Hartmut die Geisterstadt und fuhren wieder in die Stadt zurück, um zu tanken. Danach kauften wir noch etwas Proviant im Sparmarkt ein und waren hier etwas von der Auswahl enttäuscht. Shoppen in Lüderitz ist eigentlich nicht möglich, da es eine richtige Mal oder Einkaufsmeile nicht gibt. Verwunderlich, wo es doch in Kolmanskop im Vergleich zur damaligen Zeit solch einen Luxus gab.
Wir entschlossen uns dann am Meer entlang zu fahren und landeten zuerst bei Shark Island. Hier sahen wir einen Leuchtturm und ein Hinweisschild auf Camping! Das wars dann aber auch und wir drehten hier wieder um und fuhren aus der Stadt heraus, in Richtung Diaz Point. Ich sehe den Diaz Point in Anlehung an das Cape Cross, oberhalb Swakops. Also wer das Kreuzkap kennt, muss hier nicht zwingend her!Am Diaz Point gab es einen Leuchtturm, eine kleine Beach-Bar, einen Fels mit einer Kopie des portugiesischem Steinkreuzes (aus dem Jahr 1921) von Bartolomeu Diaz (das Originalkreuz, am 25.07.1488 am Diaz Point aufgestellt, kann man übrigens nur im Deutschen Historischen Museum Berlin bestaunen) und eine Robbenkolonie .Vom Kreuz aus hatte man eine wunderschöne Aussicht über das Meer und die Bucht. Allerdings mussten wir erst eine Reisgruppe verschwinden lassen, um die Aussicht ungestört genießen zu können. Was heißt eigentlich wir? Ich war allein auf dem Fels und die Jungs taperten in der Bucht umher.
Wir fuhren danach weiter zur Großen Bucht (die aber nicht wirklich groß war) und sahen in der Ferne eine kleine Insel mit Brillenpinguinen (die sollen hier einmalig sein, da es wohl eine Zwerggattung dieser Art ist). Als Carlos so durch das Fernglas in Richtung Pinguinkolonie sah, entdeckte er auch die Finne von einem Delphin im Wasser. Die sahen Moosi und ich dann auch. Das Meer glitzerte herrlich. Drum herum gab es eigentlich nur Sandhügel und Geröllfelsen
Danach fuhren wir weiter und entdeckten in einer kleineren Bucht ganz nah Flamingos. Andi wollte natürlich gleich hinterher um Fotos zu erhaschen, aber die netten Flamingos zogen es unerwartet vor davon zu laufen. Danach machten wir uns auf die Rücktour und ich erlaubte Moosi sogar zur Verwunderung der Mitreisenden, als Abkürzung über eine trockene Salzbucht zu fahren, die zuvor mal Wasser geführt haben musste.
Danach fuhren wir zur bekannten Evangelisch-Lutherischen Felsenkirche von Lüderitz, die nur zwischen 17-18 Uhr geöffnet hatte. Die Kirche wurde durch deutsche Spendengelder in Höhe von 46t Goldmark finanziert und am 19.11.1911 auf dem felsigen Diamantenberg erbaut. Kaiser Wilhelm der I. spendete das Altarfenster.
Als wir ankamen stand wieder der Touri-Bomber an der Kirche und die Gruppe vom Diaz Point hatte sich in, um und vor der Kirche versammelt. Eher schlecht für schöne Fotos! Carlos ging in die Kirche um ein Gebet zu sprechen und Andi und ich folgten ihm etwas später. Es gab ein Hinweisschild in der Kirche, dass der Einsatz von Blitzlicht verboten sei. Am Eingang saß auch ein Geistlicher oder Diakon, der offensichtlich während der Öffnungszeiten in der Kirche Wache hielt.
Ich machte einige Fotos vom Kirchenschiff und Andi dann auch: blitz! Er wurde sofort von dem Geistlichen angeraunzt dass er sein Blitzlicht ausschalten solle. Dies war ihm sichtlich peinlich und sicher auch nur ein Versehen gewesen, aber es war so typsich... ich ging mit einem Grinsen aus der Kirche und Andi folgte mir peinlich berührt ;-)Wir machten noch einige Fotos außerhalb der Kirche und als Carlos auch wieder da waren fuhren wir zum nahegelegenen Nesthotel, dass sich unterhalb der Kirche, direkt am Wasser befindet. Das Nesthotel findet man eigentlich immer, wenn man im Internet eine Unterkunft in Lüderitz sucht. Wir wollten es uns darum mal aus der Nähe ansehen. Zum Glück hatten wir uns nicht hier eingebucht, denn es glich wirklich eher einem europäischen Hotel und ich fand dass das Flair von Afrika hier gänzlich verloren ging, auch wenn die Lage direkt am Meer mit eingenem Steg recht verlockend war.
Wir wollten ja einen Individualurlaub und keinen typischen Touri-Urlaub verbringen. Aber selbstverständlich folgte uns die Reisegruppe im Touri-Bomber zu ihrem Hotel.
Danach fuhren wir am Hafen entlang zurück zur Waterfront. Die Waterfront besteht aus einem Durchgangsgebäude, in dem viele kleine Geschäfte wie ein Frisör oder Billiganbieter für Kleidung untergebracht sind. Auch hier hielten sich viele Schwarze und ganz wenig Touris auf. Danach gelangte man an den Hafenbereich und konnte die vor Anker liegenden Schiffe bewundern. Wir gingen auf den Steg und guckten aufs Meer. Allerdings hat man von hier aus den gleichen Ausblick wie von unserer Pension, Zur Waterkant. Wir hatten noch ein altes Brot dabei und Carlos fing an die Fische zu füttern. OK, Fische kamen nicht, dafür aber unzählige Möwen. Danach fuhren wir zurück zur Unterkunft und genossen einen Sundowner-Gin von der Terrasse aus.
Hier trafen wir auf ein Pärchen aus Hamburg. Beide bereisten Südafrika wie auch Namibia für einen längeren Zeitraum. Es war praktisch dass Er in der Pharmazieindustrie tätig war und Andi wertvolle Tipps für die Medikation seiner Verletzung geben konnte, die sich zwischenzeitlich leicht entzündet hatte.
Hier steht jetzt in meinen Aufzeichnungen: Carlos tanzt die Bratwurstschnecke! Ich kann mich zwar nicht dran erinnern dass er in aller Öffentlichkeit in der Pension getanzt hat, aber wir lassen dass mal gelten. Dann sind noch 2 Tänze offen: Zur Waterkant und Kolmanskop!
Wir gingen danach zu Fuß zum Fisch und Grill-Restaurant Ritzis, an die Waterfront. Marlene hatte uns von dem Restaurant erzählt, uns aber vorgewarnt dass es ggf. zu laut sein könnte, weil die Akustik schlecht sei. Wir ließen es drauf ankommen, denn in das eher steife Hotel-Restaurant wollten wir nicht schon wieder. Wir bekamen beim Ritzis einen Tisch am Fenster und konnten schön hinaus in die Dunkelheit sehen. Vom Meer keine Spur mehr! Es war stockfinster!
Das Ritzis war gemütlich eingerichtet und nette Platzsets mit Wildtieren verzierten die Tische. Das Licht war angenehm gedimmt und die Akustik war eigentlich klasse und es lief sogar Musik im Hintergrund.
Dieses Restaurant ist auf jeden Fall zu empfehlen. Man sollte aber zu bestimmten Jahreszeiten einen Tisch reservieren, da es schnell gefüllt sein kann, laut Marlene. Also wir hatten Glück, da wir mal wieder fast die einzigsten Gäste waren. Erst später wurden noch 2 Tische besetzt.
Wir bekamen eine leckere Vorspeise und ich hatte ein ordinäres Schnitzel als Hauptgang gewählt, das aber total lecker war (man kann ja nicht jeden Tag Oryx oder Kudu essen, oder???). Zum Dessert gab es natürlich Dom Pedro mit Amarula. Wir zahlten hier für 4 Personen insgesamt 730 Rand inkl. Aller Speisen und Getränken, was wir als günstig betrachteten. Im Hotel hatten wir über 1000 Rand für 4 Personen bezahlt! (1000 N$ oder Rand waren zu diesem Zeitpunkt etwas über 100 Euro).
Wir gingen dann zufrieden zurück und tranken nochmal ein Gute-Nacht-Bierchen. Wir stellten dann fest, dass Moosi unterwegs nicht in Hunde-AA gelaufen war, sondern seine Schuhe, bzw. Füße ohne fremde Anhaftungen so stanken... Skunky! Es liegt am Schuhmaterial, gab es als Ausrede. Obwohl ich dazu anmerken muss dass ich Schuhe gleichen Typs und vom gleichen Hersteller trug und diese nicht stanken!Danach gingen wir schlafen. Die Schuhe durften vor der Türe schlafen und lüften. Carlos hatte bei dem Urlaub aber an alles gedacht und sogar Schuhspray dabei!!!
Man kann abschließend sagen dass Lüderitz nicht so kultiviert und sauber wie Swakop ist, aber dafür einige Grade wärmer ist und es gibt eigentlich keinen Dunst über der Stadt. Allerdings würde ich hier nicht mehr als 2 Nächte verbringen wollen, da man die Höhepunkte an einem Tag gesehen hat.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Marlene und Hartmut von der PensionZur Waterkant, die uns diesen Teil des Urlaubes sehr gastfreundlich begleitet haben!
10.12.2010
Canon Lodge
Abfahrt zur Can(y)on Lodge Am 10.12.2010 war Freitag und gleichzeitig Feiertag im Nambia (Unabhängigkeitstag) und alle Geschäfte hatten geschlossen......10.12.2010
Canon Lodge
Abfahrt zur Can(y)on Lodge
Am 10.12.2010 war Freitag und gleichzeitig Feiertag im Nambia (Unabhängigkeitstag) und alle Geschäfte hatten geschlossen. Darum hatten wir auch am Vortag den Proviant für die nächsten Tage und die Fahrt eingekauft.
Nach dem Frühstück packten die Jungs ihre Taschen und wir bezahlten die Rechnung bei Omi und Opi und verabschiedeten uns von den beiden.
Danach suchten wir nochmals den Geldautomaten um die Ecke auf (er steht frei vor einem Geschäft und durm herum befinden sich auch immer viele Schwarze. Ich würde hier nur in Begleitung Geld abheben!) und fuhren um 09.49 Uhr auf die B4, in Richtung der Ortschaft Aus.
Wir hatten 380km vor uns. Die B4 bestand aus einer Asphaltstraße und die C 12 bis zur Lodge aus Sandpad.
Da nun das Weihnachtsfest immer näher rückte und immer mehr Urlauber aus Südafrika in das Land kamen, verstärkte die Polizei auch ihre Kontrollen. Eigentlich konnte man sicher sein, dass vor jeder größeren Stadt eine Standkontrolle durchgeführt wurde. Die Polizei hatte hierzu sogar große Zelte am Straßenrand aufgebaut. Wahrscheinlich haben sie hier sogar teils übernachtet.
Bei dieser Kontrolle verlief mal wieder alles normal und wir konnten nach Vorzeigen des Internationalen Führerscheines unserer Fahrt fortsetzen.
Ich hatte zuvor im Reisführer gelesen, dass es nahe der B4 ein Wasserloch geben soll, wo man die Wild Horses sehen könne. Es gibt Vermutungen, dass diese Pferde Abkömmlinge von zurück gelassenen Pferden der damaligen deutschen Schutztruppe aus der Kolonialzeit (1884-1915) seien. Diese Tiere werden nun in Trockenzeiten lediglich mit Wasser versorgt. Die Tiere werden weiterhin wild gehalten und die Anzahl der Herde soll schwanken und bei ca. 100 Tieren liegen. Natürlich gab es auch andere Meinungen zur Herkunft der Tiere, aber ich fand diese These verblüffend. Deutsche Pferde die sich der trostlosen Umwelt angepasst haben. Auch hatte die Regierung darüber nachgedacht diese Tiere einzufangen, sie zu bändigen und z.b. im Etosha-Nationalpark einzusetzen, aber diese Idee wurde zum Glück verworfen.
Und so fuhren wir zum Wild Horse Viewpoint und sahen zuerst Rehe, Oryxe und einen Vogel Strauß neben der Straße und dann auch ein Wild-Pferd ganz nah:-)
Die Herde selbst konnte man nur mit einem Fernglas in der Weite erkennen.
An diesem Viewpoint gab es eigentlich nichts! Hier stand eine verschlossene Wellblech-Baracke und ein Holzpfosten, an dem mehrere Straußenfedern hingen. Ich zupfte mir zwei Federn als Souvenier ab, machten noch einige Fotos und dann setzten wir unsere Fahrt fort.
Die Gegend um uns herum war mal wieder sehr stupide und eintönig, aber das kannten wir ja schon von der Anfahrt (aus Richtung Sesriem). Am Fensterheber brach ich mir dann einen Fingernagel ab. Dies unterbrach meine Langeweile und ich versuchte den Nagel (es war schon der 2. Nagel der abgebrochen war und ich freute mich dass ich vor der Hochzeit nicht auch noch bei der Maniküre war) mittels Carlos Taschenmesser, bzw. der angebauten Feile, einigermaßen rund zu bekommen.
Danach wurde die Landschaft auch bergiger und abwechslungsreicher. Wir sahen hier viele Plateauberge. Auch waren unterwegs weitere Pferde zu sehen.
Bei der Fahrt in Richtung Goabis sahen wir nun vereinzelt Köcherbäume auf felsigem Untergrund stehen.
Der Köcherbaum stammt aus der Gattung der Aloen und der Unterfamilie der Affodillgewächse.
Bei der weiteren Fahrt überfuhren wir auch das trockene Flussbett des Fish-River. Um 13.30 Uhr machten wir eine Pause und es gab Biltong, Droewors und Savanna.
Danach fuhren wir auf der C 12 weiter. Die staubige Strecke führte entlang einer Eisenbahnlinie. Uns kam hierbei nur ein Fahrzeug entgegen. Nach einer weiteren Stunde waren wir nach 4,5 Stunden gegen 14.30 Uhr am Ziel. Auf dem Weg vor der Lodge kamen wir auch am Canon Village, dem Canon Roadhouse und dem Mountain-Camp vorbei. Diese Unterkünfte gehören alle zu der Gondwana -Collection, wie auch die Canon Lodge.Gondwana ist ein 53 000ha (530km2) Naturpark, der an der östlichen Grenze Namibias, am Fish River Canyon liegt. Das Motto der vier Direktoren lautet: Gib der Natür zurück, was ihr gehört! Dies gilt bei allen Aktivitäten als Leitfaden.
Das Land erholt sich langsam von jahrelanger Missnutzung durch Schafzucht. Die Direktoren haben sich dafür eingesetzt, dass die ursprünglichen wilden Tiere hier wieder Fuß fassen können und diese angesiedelt. Darum wurden auch alle damaligen Grenzen und Zäune der ehemaligen Farmen entfernt.
Wir kamen auch an merkwürdigen Felsformationen vorbei, die aussahen, als hätten hier Riesen mit den Felsbrocken gespielt und sie wahllos liegen lassen.
Wir suchten uns nun einen Parkplatz unter einem Baum vor dem Empfangshaus und waren über die üppige Blütenpracht des Vorgartens verblüfft. Es gab einen gemauerten Teich, an dem gerade ein Pferd sein Heu eintauchte. Eine Echse krabbelte gerade einen Baum hoch und Vögel zwitscherten. Eine Oase mitten in der Wüste!
Das Haupthaus sah nicht so spektakulär aus, wirkte aber mit der parkähnlichen Anlage zwischen den Felsen recht erhaben.
Wie sich heraus stellte, war dieses Gebäude ein ehemaliges, altes Farmhaus von 1910, dass von Gondwana restauriert wurde und nun als Empfang und Restaurant dient.Es gab hier sogar ein Buch über die alte Farm und seine Inhaber zu kaufen, aber so interessant fand ich die Geschichte nun auch nicht.Auf jeden Fall wurde hier der Farmflair erhalten. Dies spiegelte sich auch in der Inneneinrichtung wieder. Es war einfach gemütlich und mit Liebe zum Detail eingerichtet worden.
Als wir das Gebäude betraten wurden wir gleich herzlich von einer wuseligen schwarzen Angestellten begrüßt. Sie war sehr extrovertiert und plapperte freudig drauf los, als würde sie uns schon ewig kennen. Sie erinnerte mich sofort an Whoopi Goldberg und sah ihr auch etwas ähnlich. Sie gab uns dann unsere Zimmerschlüssel und zeigte uns noch im Haupthaus die Bar, das Restaurant und das Klo und konnte es nicht lassen den einen oder anderen Kalauer zu bringen. Danach befahl sie dem Koch und einem weiteren Angestellten unsere Koffer zu tragen und unsere Zimmer, oder besser Hütten zu zeigen.
Erst meinte sie in englisch, dass es keinen Pool gibt und dann schnatterte sie drauf los, dass es doch einen gibt, der aber weit weit entfernt sei. Für die Temperatur fast zu weit. Er solle hinter einem Felsen liegen.Also nach diesen Ausführungen glaubte ich ihr kein Wort und war mir nicht mal sicher ob die Canon Lodge überhaupt einen Pool besaß.
Wir bekamen dann die Zimmer Nr. 10 und 11 zugeteilt. Was soll ich sagen? Wir hatten die Vorzeigezimmer erwischt, die in diversen Reiseführern abgebildet sind. Über unserer Hütte trohnte ein Fels, der (wie wir später erfuhren) eine sitzende Frau, die mit einer Decke umwickelt ist, am Lagerfeuer darstellen sollte.
Wir hatten diese Unterkunft zuvor einem Preisvergleich im Internet unterzogen und diese dann bei einem deutschen Reiseanbieter gebucht und wurden absolut nicht enttäuscht! Ein Traum!!!
Neben dem skurilen Alternative Space war dies hier für mich die schönste Unterkunft!OK, Frans Indonge war auch super, aber dass kommt ja erst später.....! Und für das Protokoll: Die Jungs fanden das Kalahari -Farmhouse bei Stampriet, von der Gondwana Collection, am besten.
Ich vermag diese Unterkunft kaum zu beschreiben und man sollte sich die Fotos angucken, um begreifen zu können, was ich meine. Wir hatten kleine Felsenhütten, die auch mitten in die Felsen gebaut waren. Ein Teil vom Fels steckte also noch in/an der Hütte. Innen drinnen waren die Räume geschmackvoll im Kolonialstil eingerichtet und man konnte sich nur wohl fühlen (allerdings gab es keinen Kühlschrank). Der Ausblick aus dem Zimmer war wunderschön. Da wir die letzten Hütten des Areals bezogen hatten, hatten wir freie Sicht auf ein großes Felsmassiv (das in der Abendsonne seinen besonderen Reiz hatte). Zum Glück gab es auch eine Klimaanlage, denn es war hier sehr heiß. Bei unserer Ankunft wohl über 40 Grad. Aber der stetige Wind und die trockene Hitze sorgten dafür, dass es nicht unangenehm wurde.
Nachdem die Koffer auf den Zimmern waren, gingen wir hinab zu Carlos und Andi's Hütte und stießen mit einem Sekt auf die neue Unterkunft an. Es war wirklich super heiß und der Sekt sauwarm, aber egal! Mir fiel dann der Spruch aus einem Reisevideo ein, dass wir zuvor im Internet gefunden hatten. Dieses Video stammte von einem Urlauber, der diese Unterkunft zuvor gefilmt hatte: Und dies hier ist die Hütte von Addi!, entfuhr es mir. Wir mussten grinsen und dann war es endlich Zeit den Pool zu suchen!
Von unseren Hütten aus führte ein gemauerter Weg zu einem Felsen hinüber. Carlos ging entschlossen voran und wir folgten ihm. Hinter dem Felsen gab es ein kleines Tor und dann glaubte ich mal wieder meinen Augen nicht zu trauen. Der Pool war direkt hinter dem Felsen auf einer Art Plateau errichtet und man hatte eine herrliche Aussicht auf die freie Pampa.Die terrassenförmig angelegten Liegewiesen waren mit Rasen versehen und gaben einen herrlichen Farbtupfer inmitten der Geröllberge. Wir griffen uns vier Liegen und konnten uns dann Handtücher von einem Poolhaus, oberhalb der Liegewiesen, holen. Auch gab es hier oben einen Kühlschrank, den man mit dem Zimmerschlüssel öffnen konnte. Es war also eine Art Minibar. Nach Entnahme der Getränke trug man sich in eine Liste ein...fertig!!!
Die Getränke waren hier etwas teurer, aber dass konnten sie sich mitten in der Wüste auch erlauben. Wir zahlten hier nun 22 Rand für ein Savanna (im Landen ca. 8 Rand) und für ein Bier Windhoek Lager 18 Rand.
Nach dem Pool gingen wir auf das Zimmer und waren nicht sonderlich erfreut, dass die Klimaanlage im Raum immer noch 30 Grad anzeigte (was soll sie auch bei 40 Grad innerhalb von 1,5 Std. schaffen?). Erst später konnte sie den Raum auf die gewünschte Temperatur herunter kühlen. Das Badezimmer war mit einem Reetdach im Raum versehen. Bei der Dusche stellten wir fest, dass auch hier der Felsen in den Raum ragte.
Es war alles sehr urig und es befanden sich niedliche Details im Raum.
Zwischenzeitlich ging die Sonne langsam hinter den Hügeln unter und ließ die Hütten in einem flammenden Farbton erscheinen. Zeit für einen Sundowner vor Andi und Carlos Hütte. Wir gingen zu den beiden runter, weil sie durch die Felsen vor ihrer Hütte immerhin schon Schatten hatten, was die Temperatur erträglicher machte.
Die Kaffee- und Kuchenzeit (zw. 15-17 Uhr) hatten wir verpasst und so freuten wir uns dann auf das Abendessen, oben am Haupthaus (von 19-21 Uhr).
Carlos hatte zuvor einen Tisch für uns reserviert und natürlich erzählt dass wir gerade geheiratet hatten.
Die Vorspeise (überbackene Aubergine) wurde uns dann am Tisch serviert und wir bekamen auch eine schön gekühlte Flasche Sekt an den Tisch .(Das Abendessen kostete 185 Rand pro Person, das Frühstück war hingegen mit 70 Rand pro Person bereits im zuvor bezahlten Preis für die Unterkunft inbegriffen).
Danach konnten wir vom Buffet essen. Es gab Oryx-Steaks, Schweine-Gulasch, Reis, Rotkohl, Salat mit Feta, Brötchen, Butter, Oliven, Joghurtdressing, Rote Beete (oder Beet Root), Tomaten, Zwiebelringe, Nudelsalat und Kartoffelsalat.
Carlos wollte bei der Nachspeise gern draußen auf der großen Terrasse sitzen und wir bekamen bei der Frage nur die Antwort: Kein Problem!
Uns wurde also der Nachtisch draußen serviert. Wir hatten beim Hauptgang wegen des Windes auf die Terrasse verzichtet.
Als Dessert gab es wahlweise Aprikosen-Mousse oder Chox Swan (aus Brandteig geformter, kleiner Schwan mit Sahnefüllung). Als Bedienungsanleitung bekamen wir noch zu hören, dass wir beim Schwan zuerst die Flügel essen sollten.
Das Personal trug eine Bekleidung mit dem Gondwana -Logo. Die Bedienung war sehr schnell und zuvorkommend. Es war perfekt! Es war zwar nicht so sehr mein Namibia, da es doch zu sehr einem Hotelservice ähnelte, aber trotzdem zur Abwechslung einmalig schön und einem wurde quasi jeder Wunsch erfüllt.
Dann gesellte sich Oliver Krestens, der Supervisor der Canon Lodge, zu uns. Er fragte ob alles zur Zufriedenheit wäre und erzählte uns etwas über Gondwana und danach auch über sich.
Er gab uns Ausflugtipps für den Fish River Canon und wollte uns auch eine Karte mit den Viewpoints für den nächsten Tag kopieren. Außerdem buchte er uns einen Ausritt für den nächsten Tag (ab 17h, Kosten 250N$ für eine Stunde). Die Jungs waren begeistert, aber immerhin bin ich ja auch Quad gefahren! Ich redete ihnen Mut zu und Moosi und Carlos willigten ein. Andi sollte wegen seiner Wunde nicht mitkommen.Danach bot Oliver uns eines der In-Getränke von der Lodge an. Entweder einen Springbock, oder einen Gemsbock.
Wir bekamen dann den Springbock in einem Schnapsglas von ihm spendiert: Grüner Minzlikör und darüber dann Amarula. Der war vielleicht jammy!
Nach diesem Digestif holten wir uns noch einen Kaffee, der kostenlos nach dem Abendessen angeboten wurde.
Danach war ich wirklich müde (trotz Kaffee) und legte mich schlafen, während Carlos und Moosi nochmal zum Pool wollten, um sich die Sterne anzuschauen.
Von diesem Nachttripp am Pool sah ich hinterher noch Fotos. Was soll ich sagen? Alle schwarz oder verwackelt. Vielleicht lag dies aber auch am letzten Bier? Keine Ahnung!
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass Moosi zu diesem Zeitpunkt die Kameraeinstellung verstellte, weil er den Mond fotografieren wollte...
11.12.2010
Fish River Canyon
Fish River Canyon Am 11.12.2010 wurde ich um 6 Uhr von der Sonne geweckt. Sie erstrahlte herrlich und blinzelte hinter den Felsen hervor....11.12.2010
Fish River Canyon
Fish River Canyon
Am 11.12.2010 wurde ich um 6 Uhr von der Sonne geweckt. Sie erstrahlte herrlich und blinzelte hinter den Felsen hervor. Noch waren es nur 18-20 Grad Außentemperatur.
Moosi war dann um 7 Uhr wach.
Als auch Andi und Carlos erwachten gingen wir gegen 8 Uhr zum Frühstück. Da unsere Hütten ja ganz hinten standen, hatten wir bis zum Haupthaus eine kleine Ecke zurück zu legen (besonders anstrengend war der Weg nach dem feudalen Abendessen).
Wir bekamen dann Kaffee und Milch an unserem Tisch serviert und konnten uns aussuchen, wie wir unsere Eier wollten. Carlos regelte dass: One boiled egg (ich), two scrumbled eggs (Carlos und Moosi) and two fried egg's with bacon (Andi) please.
Das Frühstückbuffet war gefüllt mit kleinen Brötchen, Weißbrot bzw. Toast zum selbst- rösten (ein Toaster für 4 Scheiben, der minutenweise eingestellt werden konnte, stand auf dem Buffettisch und plinkte, wenn die Toast's fertig waren), Müsli, Kornflakes, eine Sorte Hartkäse, Schmelzkäse, Jagdwurst, Salami, Sirup, Peanutbutter und Marmeladensorten.
Unseren Kaffee nach dem Frühstück nahmen wir wieder auf der Terrasse ein und genossen die Aussicht.
Oliver kam dann zu uns und überreichte uns die Kopie des Fish-River Canyons.
Da Andi von den Thermalquellen bei Ai-Ais gelesen hatte, wollte er wissen ob sich der Ausflug dahin lohnt (ich hoffte insgeheim dass nicht, weil Ai-Ais 60km entfernt war).
Oliver sagte uns dass diese Thermal-Quellen überdacht und ca. 60 Grad heiß seien. Bei dieser Jahreszeit war man ja froh wenn man einen Tag unter 30 Grad erwischte. Aber ich fragte Andi dennoch ob er es vorzog sich in 60 Grad heißes Wasser zu setzen bei einer Außentemperatur von ca. 40 Grad, anstatt den Canyon zu sehen ;-)
Wir fuhren dann ca. 20 km bis zum Canyon und mussten zuvor natürlich Eintritt in Höhe von den obligatorischen 330 Rand (4 Personen und 1 Auto) bezahlen. Carlos hatte uns angemeldet und erzählte dann im Auto, dass ein Pärchen vor ihm an der Kasse stand und nach einem Plan für den Canyon fragte. Das Personal dort hatte nur selbst ein einziges Exemplar und dies war mit unserer Kopie identisch. Carlos war ja etwas schadenfroh.
In dem Mietwagen des Pärchens lag auf dem Rücksitz ein gepunkteter Slip. Wie romantisch, vielleicht waren die beiden auch auf einer Hochzeitsreise ???
Auf jeden Fall war ein geländegängiges Fahrzeug für die Strecke empfehlenswert! Die Strecke hatte viele Schlaglöcher und war eine einfache Gravelpad mit schönem Waschbrettmuster. Ich beneidete das Pärchen in ihrem normalen Mietwagen nicht! (Sie kamen auch viel später am Canyon an).
Auf der Strecke zum Fish River Canyon sahen wir wieder einige Wildtiere. Wir fuhren direkt auf den Main View Point des Fish River zu. Hier gab es eine beschattete Aussichtsterrasse bzw. Aussichtsplattform sowie diverse Schautafeln und eine Toilette im Erdgeschoss.
Die Aussicht über den Canyon war sagenhaft und der Fluss führte sogar etwas (Grund)Wasser!
Der Fish River Canyon liegt im Ai-Ais Richtersveld Transfrontier Park und ist mit ca. 160km Länge und bis zu 27km Breite und bis zu 550m Tiefe der größte Canyon Afrikas und nach dem Grand Canyon der zweitgrößte der Welt. In den Tiefen liegt das vom Fischfluss ausgewaschene Flussbett.
Danach gingen wir wie von Oliver empfohlen 2,3km zu Fuß zum nächsten View Point, dem Hikers Point. Die Strecke hört sich erstmal nicht lang an, aber es war sauheiß! Der Weg führte direkt am Rand des Canyon entlang und wir sahen unterwegs eine kleine Surikate (ähnlich dem Erdmännchen) und guckten ihrem Treiben eine Zeit lang zu.
Als wir fast am Hikers Point ankamen, sahen wir gerade, wie eine kleine Touri-Gruppe mit ihrem schwarzen Guide mittels eines Kleinbusses in die Nähe gekarrt wurde. Um noch schnell einen Schattenplatz am Aussichtspunkt zu erhaschen, beeilten wir uns, um vor den echten Touris anzukommen.
Danach erklärte der Guide der Gruppe in Englisch einige Eckpunkte zum Canyon. Dieser kostenlose Vortrag war sehr interessant.
Von April bis Oktober kann man von hier aus eine geführte Tour in den Canyon machen, die mindestens 3 Tage dauert. Der Guide erzählte dass er die Tour selbst 3x mitgemacht habe. Es sei aber sehr anstrengend und man müsste hierfür schon fit sein. Als ich so am Abstiegspunkt hinunter sah war mir auch klar, dass hier kein verwöhnter Schönwettertourist mit Teva-Sandalen (unser Andi trug welche) die Tour überleben würde.
In der Jahreszeit von November bis März war es jedenfalls im Tal des Canyons viel zu heiß. In der Vergangenheit sind hier auch einige Menschen verunglückt oder wurden nicht mehr aufgefunden. Darum muss solch eine Tour nun auch amtlich angemeldet werden und man braucht ein ärztliches Attest, um an der Wanderung teilzunehmen.
Nachdem wir wieder zurück gegangen waren, fuhren wir noch zum Sundowner- und zum Rockies-Point.
Hier stellte Moosi dann fest, dass die Kamera viel zu dunkle Bilder machte. Zuvor hatte ich auf den Auto-Modus gestellt, was von ihm sofort bemängelt wurde. Also stellte ich die Kamera wieder in den Landschaftsmodus um, mit dem Ergebnis dass wohl 90% aller Fish River Bilder zu dunkel waren. Warum? Moosi hatte für die Nachtaufnahmen die Einstellungen verändert und darum waren die Bilder nun alle total dunkel, was man aber auf Grund der heftigen Sonneneinstrahlung auf dem Display der Kamera zuerst nicht sah.
Wer bekam natürlich die Schuld? Ja, richtig, ICH!
Ich hatte ja schließlich die letzten Bilder im Landschaftsmodus gemacht! Grrrrhhhhh!
Die Logik eines Mannes entzieht ist manchmal meiner Kenntnis, aber irgendwann fiel ihm dann ein, dass er die Bilder nachbearbeiten könne. Es war eh viel zu spät die Fotos zu wiederholen, zumal keiner von uns bereit war nochmals 2,3km in der Hitze zurück zu legen.
Zudem war es auch schon Zeit zurück zu kehren, denn der Pool und auch der Ausritt warteten auf uns.Andi brauchte mal wieder etwas länger für den Neckermannkatalog und so gingen wir schon mal zu dritt zum Pool.
Als wir so im Wasser chillten guckte Carlos als hätte er einen Geist gesehen:
Guck mal Jessy, da ist ein Pferd!
Ach du spinnst!
Nein wirklich, dort, und zeigte auf das Felsmassiv.
Tatsächlich! Hier lugte ein Pferdekopf zwischen den Felsen hervor. Zudem noch ein sehr hübscher!
Und dann trapp, trapp, trapp...noch ein Pferd und noch ein Pferd. Langsam trauten sie sich nach vorn, auf die oberste Liegewiese, oberhalb des Pools.
Nun fingen sie an genüsslich den Rasen zu fressen und ließen sich überhaupt nicht stören. Bei näherer Betrachtung stellte ich dann fest, dass es 7 Maultiere, 2 Pferde und 1 Esel waren, die da grasten und somit die Liegefläche zerstörten.
Und dann kam Andi um die Ecke und staunte nicht schlecht.
Ich weiß nicht ob er zu viele Western gesehen hatte, aber er ging sorglos zu den Tieren und wollte eines streicheln. Carlos geriet in Panik und versuchte Andi davon abzubringen:
Was ist wenn die ausschlagen Andi?
Also ich selbst wäre an so eine gemischte und wilde Herde nicht heran getreten und schon garnicht von hinten, obwohl ich ein eigenes Pferd besitze. Irgendwann hörte unsere Susi-Sorglos auf Carlos und kam zu uns.
Mir war es eigentlich egal ob die Tiere nun das Gras zerstörten oder nicht, denn es war ein einzigartiges Spektakel.Wir standen im Pool, Getränk in der Hand, die Sonne scheint und die Pferde grasen direkt vor deiner Nase! Toll!
Es kamen dann noch andere Badegäste, aber die suchten sich nur weit ab einen Liegeplatz und taten ebenfalls so, als wäre dies total normal.
So ganz normal fand ich Badehose (so taufte Moosi den Mann) nicht. Er war voll behaart und hatte seine übergroße blaue Badehose fast bis zu den Achseln hoch gezogen...brrrrr!
Seine Frau sah nicht besser aus!
Dann kam auch noch so ein Typ mit einer Giraffe zum Pool. Die Frau sah vielleicht komisch aus. Sie war zwar schlank,aber das bedeutet ja nicht zwangsweise dass sie auch hübsch war. Nein, sie war eben vielmehr eine Giraffe (den Namen gab ihr Carlos).
Auf jeden Fall wurden die Pferde immer frecher und wagten sich auch auf andere Liegeflächen. Carlos ging dann den weiten Weg nach vorn und meldete dies an der Rezeption. Als er zurück kam (nach ca. 15min) waren die Tiere auch satt und verschwunden ;-) Auch die anderen Gäste waren gegangen. Carlos tanzte uns dann den Sundowner.
Es war nun Zeit sich für den Ritt vorzubereiten. Ich war ja gespannt ob wir das ein oder andere Maultier dabei haben würden (neben Moosi).
Nein, so war es nicht. Oliver erwartete uns bereits und wünschte uns einen schönen Ausflug und der schwarze Guide fragte nach unserem Reitstatus. OK, mir war klar dass wir nicht gerade die besten Pferde erwischen würden, weil Carlos und Moosi zwar schon mal auf einem Pferd saßen, aber mehr auch nicht. Obwohl ich mich da sofort an den Karibik-Urlaub erinnern musste, bei dem Moosi eigentlich während des Rittes nur rummeckerte, weil sein Gaul so lahm war, hoffte ich hier auf bessere Pferde.
Der Guide stellte unsere Pferde vor: Charles, ein Falbe, für mich, Sunlight, ein Falbe, für Carlos und Moonlight, ein Brauner für Moosi.
Und der Guide hatte ebenfalls einen zickigen Braunen unterm Sattel. Ich nahm an dass es ein Jungtier war.
Auf jeden Fall kam erst der Guide, dann ich, dann Carlos und hinten dann Moosi.
Dass heißt Moosi.....??? Ich hörte ihn in der Ferne verzweifelt Meckern und musste sofort an den Karibik-Ausflug denken.Ich ritt zu ihm und versuchte ihm zu helfen und zeigte ihm wie er das Vieh voran treiben könnte, aber nix zu machen. Nur ganz kurz bewegte sich Moonlight schneller und schlenderte dann wieder ganz gemütlich weiter, als würde kein Reiter auf ihm sitzen.
Hmpf....??? Hatte unser Reitprofi Moosi nun so eine einschläfernde Wirkung auf Pferde oder konnte Moonlight nur im Dunkeln schnell laufen???
Moosi ließ eine Mecker-Triade los und wollte absteigen und den Gaul zurück bringen.
Ich suchte einen Kompromiss und wusste dass der Guide mir Charles gegeben hatte, weil ich schon reiten konnte.
Ich fragte den Guide trotzdem ob wir tauschen könnten und er stimmte ein. Ich war froh dass er kein Deutsch verstand und somit nicht hörte was Moosi alles für böse Worte einfielen.
Ich war nun auf Moonlight und Moosi auf Charles. Charles trippelte fröhlich dem Guide hinterher und ich fragte Moosi ob es nun besser sei: Der Gaul läuft, aber dafür quetsch ich mir jetzt meine Eier! :-)
Dieses Trippeln war auch schrecklich und ich brachte Moonlight dazu im normalen Schritt Abstand zu halten und dann vernünftig aufzutraben.
Wir ritten über Felsen und durch ein trockenes Flussbett und ich war erstaunt wie trittsicher die Viecher waren. Meine Stute wäre nie heil über die Felsen gekommen.
Wir sahen dann einige Kudu-Kühe ganz aus der Nähe. Der Vorteil auf einem Pferd ist dass die Wildtiere nicht sofort davon laufen. Ich fand es herrlich und die Sonne ging langsam unter. Carlos saß während des ganzen Rittes leicht und locker auf Sunlight und hatte nichts zu beanstanden.
Als wir zurück waren und Carlos von Sunlight stieg, musste sich dieser erstmal entleeren. Ich fragte Carlos was er mit dem Pferd gemacht hatte und in diesem Moment gab es einen lauten Knall vom Pferd. Carlos bekam sich nicht mehr ein vor Lachen.
Moosis Pferd Charles konnte danach frei davon laufen und musste sich ebenfalls erstmal entleeren. Davon gibt es auch noch ein schönes Foto.
Danach gingen wir nochmals zum Pool und machten schöne Bilder von der Abendstimmung. Moosi fingerte wieder an der Kameraeinstellung rum und ärgerte sich über meinen Auto-Modus während des Ausrittes. Wie soll ich bitte vom Pferd aus auch noch ständig die Einstellung verändern wenn ich mich um meinen meckernden Mann kümmern muss???
Egal, er verbrachte nun mehr Zeit damit am Rädchen zu drehen und die richtige Einstellung zu finden, als schöne Fotos zu machen.
Gegen 20 Uhr gingen wir zum Essen. Das gleiche Spiel wie am Vorabend und der Starter wurde uns am Tisch serviert.
Wir bekamen ein Salatbett auf dem Melonenstückchen und Fetakäse verteilt waren. Drappiert war die Vorspeise mit Balsamico-Essig. Die Zusammenstellung hört sich gewöhnungsbedürftig an, aber wir waren einstimmig der Meinung, dass dies mit Abstand die beste Vorspeise vom ganzen Urlaub war!!!Als Main gab es: Lamm -Slices, Kudu-Saltimbocca, Kouskous, Bohnen in Zigeunersoße, Squash (sieht aus wie ein kleiner grüner Kürbis) und der gewohnte Salat.
Die Nachspeise gab es wieder mit kein Problem draussen. Es war Mokka-Mousse oder baked Appel in Vanillesoße und Zimt und 1 Kugel Eis.
Ich entschied mich für den Bratapfel, aber der war leider etwas zu hart. Harter warmer Apfel...!
Als Digestif bestellten wir dann das Gegenstück zum Vortag, den Gemsbock. Dies war nun Kaffeelikör mit Amarula. Wir fanden ihn besser als das Reh.
Danach gingen wir zu den Hütten zurück, um die Sterne zu betrachten. Auf dem Weg dorthin sahen wir unsere beleuchtete Dame am Lagerfeuer sitzen, die uns den Weg zu unserer Hütte wies.
Es gab noch einen Moonhigher und dann gings ab ins Bett.
12.12.2010
3. Advent
Am Sonntag standen wir um 7 Uhr auf, packten unsere Sachen und gingen letztmalig zum Frühstücksbuffet der Canon Lodge....12.12.2010
3. Advent
Abfahrt zum Kalahari-Farmhouse
Am Sonntag standen wir um 7 Uhr auf, packten unsere Sachen und gingen letztmalig zum Frühstücksbuffet der Canon Lodge.
Danach bezahlten wir die Rechnung (Getränke/Abendessen insgesamt für 2100N$) und fuhren um 09.35 Uhr wieder auf der C 12 in Richtung Seeheim/B 4. Wir hatten ca. 430 km bis Mariental/Stampriet vor uns.
Gegen 10 Uhr hielten wir zu einem Tankstopp beim Canon Roadhouse an. Wir mussten uns zum Tanken an der Rezeption melden und konnte so einen Einblick in diese aparte Unterkunft erhalten. Überall standen Oldtimer herum (auch in der Logde) und der Rest der Einrichtung schloss sich dieser Epoche an. Auch hier kann man sich sicherlich sehr wohl fühlen, wobei wir den Innenhof nicht sahen.
Wir fuhren nun weiter auf der Gravelpad und uns kamen mal wieder kaum Fahrzeuge entgegen. Allerdings sahen wir mal eine Eisenbahn zur Abwechslung.
Da ja 3. Advent war, hörten wir Weihnachtslieder im Auto. Es störte auch nicht dass es ca. 30 Grad warm war. (Moosi war begeistert). Carlos und Ich stimmten zum Greul der Mitreisenden in White Christmas ein. RUHE!
Es wurde immer wärmer im Toyota. Wir hatten natürlich eine Klimaanlage im Auto, aber diese nutzen wir eigentlich kaum und fuhren mit offenem Fenster, da der Temperaturunterschied doch zu groß gewesen wäre und wir auf eine Kllimaanlangen-Erkältung verzichten konnten.
Um 10.11 Uhr stellten wir mal wieder fest, dass die Schuhe von Moosi unangenehme Gerüche von sich gaben. Dabei waren sie nicht mal von der Marke Puma ;-)
Und dann hörte ich während eines Gespräches von Andi -Ratte: Du bist die weltbeste Jutmacherin auf der janzen Welt!
Und Moosi korrigierte ihn, wie er es bei dem Spruch eigentlich immer tat: VON NER janzen Welt!
Von der B 4 fuhren wir dann auf der B1 in Richtung Norden. Um 11.50 Uhr erreichten wir Keetmanshoop. Gleich hinter Keetmanshoop ging es rechts ab auf die C16 und dann auf die C29, zum Köcherbaumwald.
Wir fuhren dann auf einen Campinplatz, von dem es aus in den Köcherbaumwald ging. Auf einer Rasenfläche lief ein Border Collie umher und ich musste sofort an unseren Linus denken. Skuril war hier, dass die Campingunterkünfte wie Iglu's aussahen. Bei der Hitze wollte ich mir die Innentemperatur der Plastikdinger lieber nicht vorstellen. Moosi ging inzwischen zur Rezeption. Natürlich sollten wir auch hier wieder Eintritt für den Köcherbaumwald bezahlen. Aber bei ca. 5 Euro pro Person (200N$ insgesamt) fingen die Jungs zu knausern an.
Der Betrag für den Eintritt war auch Unfug, denn als wir von dem Campingplatz wieder zurück auf die C29 fuhren und ein Stück weiter hinunter fuhren, sahen wir die Köcherbäume genauso nah wie von drinnen. Natürlich war nun ein Zaun zwischen uns und dem Wald, der eigentlich keiner ist, aber für ein Foto reichte es alle mal.
Wir waren froh, dass wir nicht in den Wald hinein gefahren waren und ich rechnete vor, dass wir nun 4 x 6er Träger Savanna gespart hätten ;-)
Auf den Felsen vor den Bäumen sprangen Klippschliefer (Murmeltier ähnliche Tiere) umher.
Wir fuhren dann zurück zur Hauptpad und kamen natürlich auch gleich in eine Polizeikontrolle. Dies war die netteste Kontrolle die wir bislang hatten. Eine schwarze adipöse Dame kam schon mit einem Lächeln zu uns. Nach kurzem Check und Smalltalk konnten wir weiter.
Um 12.20 Uhr fuhren wir nach unserem Zwischenstop weiter in Richtung Mariental. Von Keetmanshoop waren es noch 228km bis Mariental. Carlos fuhr bis hierher und wollte auch weiter, bis zum Kalahari-Farmhouse, fahren. Er ist der weltbeste jut-Fahrer von ner janzen Welt.
Um 12.57 Uhr änderte sich die Landschaft und es wurde buschiger und die Berge und Hügel verschwanden allmählig.
Um 14.35 Uhr kamen wir in Mariental an, tankten hier den Wagen auf und kauften Wasser ein. (Eigentlich wollte der Copilot den Captain bis Stampriet zum Tankstop und Einkauf lotsen, aber nach Einwand der Gäste hielten wir dann doch nach einer kurzzeitigen Diskussion in Mariental an, was sich auch als absolut richtig herausstellte. Stampriet ist nämlich nur ein Kaff, in dem es keine Einkaufsmöglichkeit gibt!).
Wir hatten nun noch ein Strecke von ca. 50km vor uns. Wir bogen nun hinter Mariental rechts auf die C 20 ein.
Diese C war allerdings geteert und dies wunderte uns. Wahrscheinlich hatte Gondwana die Straße finanziert, denn die Anib-Logde und unser Kalahari-Farmhouse lagen als einzigste Touri-Unterkunft auf der Strecke und sonst war dort nichts, außer wenige Privatfarmen. Wir wir dann später feststellten hörte die Asphaltpad auch genau hinter Stampriet auf.Um 15.40 Uhr kamen wir am Kalahari-Farmhouse in Stampriet an.
Das Kalahari -Farmhouse ist ebenfalls eine alte Farm, die von Gondwana im September 2009 aufgekauft wurde. Um das Farmhaus herum wurden später 11 Bungalows im kapholländischen Stil errichtet. Auch hier wurde jedes Detail auf die damalige Zeit abgestimmt. Das Kalahari-Farmhouse ist seit letztem Jahr für Touristen geöffnet.
Wir fuhren zunächst durch ein großes Eingangstor, dass von einem Wachmann bewacht wurde. Danach stellten wir unseren Toyo auf dem Parkplatz ab und wurden sofort von einer Dame in einem gelben Farmkleid freundlich begrüßt. Wir folgten ihr zum Haupthaus und wurden hier von zwei weiteren Damen mit einem Begrüßungsgetränk empfangen. Uns wurde das Farmhouse erklärt und wir wurden dann zu unseren Zimmern geführt.
Auf den Betten lag ein farbenfrohes Plaid und es gab einen Kamin (keinen Kühlschrank) sowie Bilder aus vergangener Zeit an der Wand.
Das Badezimmer war ebenfalls in die alte Zeit integriert worden und man fand hier kein Waschbecken sondern eine große Emailleschüssel (natürlich mit normalem Wasserhahn und Ablauf). Meine Befürchtungen zum Fluss laufen zu müssen waren also unbegründet.Die Zahnputzbecher waren ebenfalls aus Emaille und die Dusche sah wirklich alt aus (war aber ganz neu).
Hier wurde mit Liebe zum Detail gearbeitet. Die Jungs waren begeistert. Ich brauchte erst einen kleinen Augenblick um zu begreifen dass wir nicht in einer schäbigen Absteige gelandet waren, sondern dass das Konzept von Gondwana vorsah den kappholländischen Stil nachzuempfinden und die damalige Zeit einfließen zu lassen.
Die Türen zum Bungalow bestanden z.b. aus einer zweigeteilten Holztür, die man wie bei einer Stalltüre oben und unten separat öffnen konnte.
Wie immer folgte nun die Sektsession vor dem Bungalow. Nach einer netten Diskussion über die immer noch stinkenden Schuhe von Moosi zückte Carlos sein Schuh-Deo und es gab eine Vollladung für die Galoschen. Im Anschluss gingen wir sofort zum Pool und stellten fest, dass hier bereits ein anderes Gästepaar war, das zwei Liegen in Anspruch genommen hatten. Nun waren noch zwei Liegen für uns vier Personen übrig. Wenn man beim Kalahari-Farmhouse ein Manko finden wollte, so war es dieses. Allerdings waren wir hier mehr im Pool als auf den Liegen und bekamen auch unsere Savanna an den oder besser in dem Pool serviert. Was will man mehr bei 30 Grad und Sonnenschein :-)
(An dem nächsten Tag waren wir die einzigsten Gäste und dann passte die Anzahl der Liegen auch wieder).
Im Pool war ein Sauger, der die Ähnlichkeit mit einem Lindwurm hatte. Der Schlauch vom Sauger störte etwas weil er an der Wasseroberfläche herum lag. Der Sauger gab ab und zu einen Schlurps von sich (solch einen Sauger sollten wir bei der letzten Unterkunft, Pension Christoph in Windhoek nochmals antreffen).
Am Pool bekamen wir vom Personal große lilafarbene Kuschelpoolhandtücher gereicht.
Uns fehlte mal wieder an nichts. Das gesamte Personal am Haus bestand hier aus Frauen, die alle Farmkleider trugen (außer die Managerin, die eine Hose trug und natürlich auch deutsch sprach).Uns wurde für den morgigen Tag ein Rundgang auf der Farm angeboten sowie am Nachmittag ein Gamedrive auf der Anib- Lodge.
Wir hatten uns bei der Buchung gegen die Anib-Lodge entschieden, da diese oft von Reisegruppen besucht wird. Wir wollten lieber für uns sein und hatten damit genau die richtige Lodge, das Kalahari-Farmhouse, erwischt.
Ab 19 Uhr gab es Abendessen und da wir auf das Angebot eines Mittagessens verzichtet hatten, saßen wir in deutscher Pünktlichkeit, Hufe scharrend, am eingedeckten Tisch und bewunderte die Tischdeko und das neben den Tellern drappierte Speisenblatt. Es wurde nun ein 3 -Gänge Menü am Tisch serviert.
Natürlich hatte Carlotta zuvor so ganz nebenbei erwähnt dass wir in den Flitterwochen waren und auf dem Tisch stand eine gratis Flasche Wein bereit, die wir aber in eine Flasche (leider süßen) Sekt umtauschen konnten.
Wir bestellten, oder besser unsere Kümmertante Carlos bestellte zum Abendessen 4x Windhoek Draught und als Starter gab es Kalahari -Kebab. Was war dass nun wieder? Das Rätsel löste sich beim Servieren und so gab es dann einen kleinen (Schaschlik)-Spieß mit Würstchenscheiben und dazu eine Frühlings-Ecke mit Blätterteig als Vorspeise.
Als Main konnte man wählten zwischen Kudu-Schnitzel (paniert) oder Lamm-Kebap oder Oryx-Sirloin.Ich wählte hierbei das Schnitzel und Andi und Carlos den Gemsbock (also Oryx).
Mein Schnitzel schmeckte anders als andere Schnitzel und es war recht dünn, aber total lecker! Die Beilagen waren auf allen Tellern gleich und bestanden aus Gemüse und Kartoffeln in verschiedenen Varianten.
Die Jungs waren mit ihrem Sirloin aber auch beneidenswert. Marry, äh Moosi, hatte das little Lamm gewählt und befand es auch als lecker.
Andi ging sogar so weit, dass er meinte, dass dies das beste Essen überhaupt seit Anfang der Reise war.
Es stimmt schon, dass das Essen hier besonders gut war. Aber vor allem waren wir fast unter uns und hatten somit auch beim Essen die absoute Ruhe. Allein dass war schon klasse.
Als Dessert gab es Cheesy Fig Tarte (hört sich jetzt erstmal vom Namen her nich so doll an). Also Käsekuchen mit Feige, oder so ähnlich. Es war auf jeden Fall auch ein Gaumenschmaus.
Nach dem Essen schnappte sich mein Göttergatte die Geschenk-Sektflasche und wir stiefelten sehr zufrieden zum Bungalow von Andi und Carlos. Wir holten dann unsere Stühle von nebenan rüber und guckten bei einem (fast) guten Glas Sekt die Sterne an und erzählten dummes Zeug.
13.12.2010
Kalahari-Farmhouse, Anib Lodge/Gamedrive
Um 8 Uhr saßen wir frühstücksbereit vor dem Farmhaus (der Bereich war überdacht) an unserem Tisch....13.12.2010
Kalahari-Farmhouse, Anib Lodge/Gamedrive
Um 8 Uhr saßen wir frühstücksbereit vor dem Farmhaus (der Bereich war überdacht) an unserem Tisch. Wir fanden hier mehrere abgedeckte Teller mit Aufschnitt und Käse. Unsere Eier bekamen wir wieder separat, je nach Wunsch zubereitet, am Tisch serviert.
Wir erkundigten uns beim Personal ob wir im Anschluss eine Farmführung machen könnten.
Natürlich war dies möglich und so begleitete uns Xhintia mit ihrem bananengelben Kleid und ging mit uns zunächst zur farmeigenen Käserei.
In der Produktion dümpelte gerade Feta im Salzlakebecken herum und ein schwarzer Angestellter erklärte uns dann die Käserei.
Er zeigte uns das Lager und dies war gefüllt mit lauter leckerem Käse und verschiedenen Variationen wie z.b. Chillie-Käse, Feta, Herb-Cheese und Co. Ich hätte doch zu gern ein Stück Chillie-Käse gemopst.
Carlos fragte ihn auf englisch Löcher in den Bauch (zum Glück) und der Schwarze stand Rede und Antwort. Es war sehr nett von Carlos dass er interessiert nachfragte. Allerdings wurde der Geruch in der Käserei dann doch auf Dauer etwas unangenehm und als wir drauf und dran waren das Lager zu verlassen, hatte Carlos natürlich doch noch eine Fragean den Angestellten (...wie in der Schule, wenn jemand nach dem Pausenzeichen noch eine blöde Frage an den Lehrer hat...Klassenkeile!).
Danach gingen wir mit Xhintia eine Tür weiter, die allerdings von innen verschlossen war.
Es wurde uns der Eingang zu Butchery geöffnet.
Dort hingen ne Menge Schweinehälften herum und an zwei Tischen zersäbelten die Angestellten gerade das frische Fleisch. Da bekam der Name Schlachthaus eine neue Bedeutung. Überall floss das Blut auf dem Boden und bahnte sich den Weg in vorhandene Abflussgitter.
Andi empörte sich, dass wir ohne jede Hygienemaßnahme einfach so eintreten durften.
Ich meine ich wollte ja nicht gleich mit ner Schweinehälfte kuscheln oder so. Das was uns aus der Nähe gezeigt wurde waren eh gefrorene Steaks, für die anderen Lodges von Gondwana.
Hier im Kalahari-Farmhaus wurde ca. 70% der Lebensmittel für ganz Gondwana produziert. Gondwana hat mittlerweile im ganzen Land Lodges. Dies erklärte nun auch, warum die C-Straße zur Farm geteert war. Allein für den Transport der Güter war dies effektiver.
Danach ging es raus in den Gemüsegarten, oder besser zur Plantage, vorbei an Gehegen mit Schafen und Lämmern und Kühen und Schweinen, bzw. Riesenschweinen.
Xinthia erklärte uns dass sie versuchten so weit wie es gingen ihr Gemüse für Gondwana von der Farm zu nutzen. Allerdings hatten andere Lodges auch eigenen Gemüsegärten.
Einzig und allein hatten sie in diesem Jahr Pech mit den Tomaten, da die Ernte durch einen Regenfall vernichtet wurde.
Im Gemüsegarten bzw. auf der Plantage wuchsen Kräuter, Salat, Squash, Kürbisse, Butternut, Paprika und Beet Root (rote Beete). Weiterhin sah man Weintraubenreben sowie zwei Kaktus(feigen)plantagen. Xinthia erläuterte dass die Weinreben an dem Ort zwar wuchsen, jedoch keine Früchte tragen würden. Man vermutete dass es am Boden bzw. an der Vegetation zwischen den Reben lag. Die Kaktusfeigenplantage hinter den Reeben hatte ausgedient und der Ertrag war nicht mehr sehr hoch. Somit wurde dann die zweite Kaktusplantage gleich hinter dem Gemüsebeet angelegt. Die Kaktusfeigen würden aber nicht auf der Farm zu Schnaps verarbeitete werden, sondern nach Omaruru (oder war es ein anderer Ort?) abtransportiert und dort zu Schnaps gebrannt werden.Nach einer Schmuseeinheit mit einem vorlauten Lamm gingen wir wieder zum Haupthaus zurück und sahen uns auch hier um. Uns wurde noch eine natürliche Wasserquelle gezeigt und danach gab es Trinkgeld für Xinthia, nicht allein schon weil sie ständig Carlos Fragen beantworten musste ;-)
Danach war Pooltime...ganz allein...vier Liegen....vier Leute....Sonnenschirme...perfekt... Schlurps antwortete der Poolsauger!
Natürlich gab es wieder Savanna! Herrlich!
Gegen 16 Uhr fuhren wir rüber zu Anib-Lodge (von Gondwana). Die Fahrt dauerte wohl ca. 40min bis dorthin. Wir waren hier für den Gamedrive angemeldet und ich war schon gespannt auf die Lodge. Wie schon erwähnt hatten wir diese Lodge neben dem Farmhouse bei der Vorplanung der Reise in der engeren Auswahl. Der Kostenpunkt war gleich. Allerdings empfand ich die Bilder aus dem Internet von der Anib-Lodge als schöner.
Als wir ankamen wurden wir herzlichst von einer hellhäutigen Angestellten begrüßt und bereits erwartet.
Sie sagte uns wir könnten noch eben ein Getränk an der Bar nehmen. Es würde zwei Gruppen geben und unsere Tour würde ein deutschter Guide leiten. Na dann mal los!
Wir hatten bis zur Abfahrt um 17 Uhr noch ca. 10min Zeit und ich nutzte diese, um mich etwas bei der Anib-Lodge umzusehen. Was soll ich sagen? Da war ich ja mal echt enttäuscht. Nicht weil dies eine schäbige Lodge war, sondern weil die Bilder im Internet doch trüglich waren.
Das Farmhouse hatte viel mehr Flair und wurde mit mehr Liebe zum Detail eingerichtet. Die Anib-Lodge hingegen war eher rustikal gehalten und gerade der Poolbereich wirkte etwas ernüchternd. Und die Unterkünfte? Ja, es waren irgendwie gemauerte Häuser, die mich an Reihenhäuser, oder an Bungalows einer Ferienanlage in Malle erinnerten. Ich las aber zuvor, dass es für Einzelreisende auch extra Bungalows mit extra Pool geben sollte, um eben nicht diesen Eindruck von Massentourismus zu erwecken. Aber auch diese waren nun nicht viel besser.
Wie auch immer, an dieser Stelle war mein subjektiver Eindruck, dass es uns im Farmhaus viel besser ging, weil wir hier echt allein waren und wir die volle Aufmerksamkeit vom Personal hatten. Mal abgesehen von der Unterkunft, die mir hier nicht so sehr gefiel.
Aber die Bar....als ich dann von meinem kleinen Tripp zurück kehrte und die Kuduhornklinke der Bartür betätigte, stand da ein fettes Bierchen glänzend in der Sonne am Tresen.OK!? Und wie soll ich das bitte schön in 5min. leeren Jungs??? Ach, das geht schon!
Natürlich ging es nicht, aber dafür zogen wir die Zeit vom Gamedrive noch etwas hinaus. Die anderen zwei Gäste warteten bereits. Es war auch etwas fies von uns das rege Treiben der englischen Truppe an den Ausflugsfahrzeugen zu begutachten und dabei seelenruhig ein Bier zu schlürfen. Übrigens war das Barpersonal auch extrem nett und lustig.
Dann ging es kurz nach fünf los. Unser Guide Freddy stellte sich vor und dann fuhren wir in einem Landrover-Umbau-Ausflugsfahrzeug raus aufs riesige Farmgelände.
Es gab hier herrlich roten Sand und sogar farmeigene rote Dünenfelder :-)
Dieser Gamedrive (Wildausflugsfahrt) hieß eigentlich Sundowner-Fahrt, aber es machte kaum einen Unterschied. Der Unterschied lag darin, dass es eben bei Sonnenuntergang ein nettes Kaltgetränk gab.
Aber zunächst steuerte Freddy den Wagen von rechts nach links und quer über das Farmgelände und durch den seichten Sand. Wir sahen Oryxe, Rehe, Zebras, Webervögelnester (eigentlich bestand der Baum aus seinem einzigen riesigem Webervogelnest), Stirantilope oder Steinböckchen, Strauß, Gnu's, Gold Trappe, Erdmännchen und Kudu's sowie diverse Vögel.
Freddy erklärte uns Flora und Fauna und hielt dann bei einem längst verlassenem Straußennest mit vielen alten Eiern an. Und zu unserem Erstaunen sprang er auf dem Nest umher und zerstörte hierbei nicht ein einziges Ei. Diese Nest sei nach seinen Ausführungen bereits seit über einem Jahr verlassen worden.
Danach cruisten wir noch weiter durch die roten Dünen und die Sonne neigte sich bereits in Richtung Boden.
Es war also Zeit den Sundowner vorzubereiten. Wir fuhren auf eine rote Düne und Freddy hantierte hier an einer Metallplatte auf dem Boden herum. Ich wusste schon was kommen würde, aber Andi und Carlos machten große Augen als sich die Metallplatte als Klapptisch entpuppte.
Freddy legte ordentlich eine Tischdecke auf und dann überraschte auch er mich, als er immer mehr Getränkedosen übereinander stapelte und der Tisch hinterher aussah wie eine Cocktailbar.
Für uns gab es einen lekka Gin-Tonic mit Zitrone in einem Metallbecher. Andi und Carlos himmelten derweile Freddy an.
Andi macht eine Foto und sagte verzückt zu Freddy dass er ein wirklich schönes Foto von ihm gemacht hätte!
Verlegen und verwirrt antwortete Freddy mit gerunzelter Stirn : Ach ja??? Danach widmete er sich wieder seinem Getränkestand und schenkte den weiteren zwei Gästen fröhlich nach. Einer der Gäste war erst am Vortag angereist und sein kranzförmiger Haarausfall umzingelte gekonnt die sonnenverbrannte rote Platte in der Mitte.
Die Sonne ging nur weiter unter und wir konnten herrliche Fotos machen (auch ohne das Freddy-Motiv).
Freddy erzählte uns, dass er diesen Job noch nicht lang ausführen würde und zuvor in Südafrika studiert hatte. Ein Professor habe ihm dann diesen Job vermittelt. Ich muss dazu sagen, dass Freddy sehr fachkundig, extrem freundlich sowie &.ok, adrett...wirkte ;-)
Der rote Dünensand unter uns war samtweich und wurde durch die Abendsonne in Flammen gesetzt. Wenn man es kitschig ausdrücken möchte, so war dies ein wirklich romatischer Sonnenuntergang.
Danach fuhren wir im Übergang zwischen Dämmerung und Dunkelheit zur Anib-Lodge zurück. Freddy bekam sein Trinkgeld und die Jungs wollten erst noch ein Getränk an der Bar nehmen. Ich schob etwas Panik und riet zwingest davon ab, weil man hier in Namibia nicht in der Dunkelheit fährt und es war schon dunkel!Moosi stöhnte und ich überzeugte die Jungs schleunigst zu einer Rückfahrt. Zudem wartete unser Abendessen beim Farmhaus noch auf uns!
Wir fuhren zum Glück auf der Asphaltpad zurück und leichter Regen setzte ein. An dieser Stelle sei noch erwähnt dass Andi Regen im Vorfeld riechen konnte und zuvor schon der Meinung war dass es Regen geben würde. Ich hielt das bis zu diesem Zeitpunkt für Humbuk und wurde eines Besseren belehrt.
Auf der Rückfahrt hatten wir wie von mir vorher gesehen extremen Wildwechsel. Es waren zum Glück nur viele kleine Antilopen wie Steinböckchen und Co. , aber dies reichte schon und Moosi musste sich wirklich bei der Rückfahrt konzentrieren.
Danach verstanden die Jungs, warum ich so gedrengelt hatte. Männer müssen manchmal Dinge einfach sehen um es zu begreifen.
Dies war neben dem Quadbiking meine zweite Warnung, die ab sofort nicht mehr auf die leichte Schulter genommen wurde.
Als wir beim Farmhouse eintrafen waren wir gewohnt die einzigsten Gäste am Tisch.
Als Starter wurde uns Eggplant-Irgendwas serviert, also Aubergine-Irgendwas und als Main wählten die Jungs allesamt das T-Bone-Beef und ich diesmal das Oryx-Sirloin.
Beides war super lekka (lekka ist übrigens kein Schreibfehler von mir, sondern Afrikaans für lecker, gut,toll).
Als Nachtisch gab es ein Kalahari-Triffel (nicht Kalahari-Trüffel, obwohl es die auch gibt).
Es war eine geschichtete Creme mit Nüssen, Caramel und Fruchtgedöns oben drauf. Ich versuchte die Zutaten zu erkennen und dann kam es wieder von Andi: Du bist die weltbeste Geschmacksknospenentwicklerin von ner janzen Welt! :-)
Wir tranken wieder Windhoek-Draught und als Carlos nach einem typischem nationalem Getränk fragte, konnte uns die Angestellte keine Antwort geben. Sie holte die Chefin und nach einer Liste von Getränken erkannten wir, dass es sowas eigentlich nicht gab. Es sei denn man mag gern Rock-Shandy oder so einen Mist mit Agustura....(ich find's ekelig) und Savanna kannten wir ja schon.Also gab es die Kaktusfeige hinterher und die war furchtbar lecker, obwoh ich eigentlich keinen hellen Schnaps mag.
Im Anschluss gab es noch einen kurzen Sit-in vor dem Bungalow und danach rief das Bettchen.
14.12.2010
Abfahrt in Richtung Etosha-Nationalpark
An diesem Morgen mussten wir früh aufstehen, weil wir die längste Etappe (ca. 650km) unserer Rundreise vor uns hatten....14.12.2010
Abfahrt in Richtung Etosha-Nationalpark
An diesem Morgen mussten wir früh aufstehen, weil wir die längste Etappe (ca. 650km) unserer Rundreise vor uns hatten.
Um 6 Uhr klingelte der Wecker vom Handy und wir fingen an die Sachen zu packen. Nachdem dies geschafft war gingen wir letztmalig zum Frühstück. Diesmal wurde es per Buffet angeboten, da nun auch andere Gäste (4 Personen) da waren.
Die Auswahl an diesem Morgen war nicht so reichhaltig, aber wenigstens schmeckte der Kaffee gut.
Nachdem wir unsere Rechnung für das Essen und die Getränke beglichen hatten, fuhren wir gegen 8 Uhr los, in Richtung Norden.
Die gesamte Strecke bestand zum Glück aus Asphaltpad. Der Streckenverlauf führte über die B1, durch Rehoboth nach Windhoek und danach weiter nach Okahandja, Otjiwarongo und danach auf die C 38, in Richtung Outjo, bis zum Andersson Gate, dem Eingang zum Etosha-Nationalpark.
Die Fahrt war angenehm, denn der Himmel war bedeckt und die Wärme vom Vortag war verschwunden. Es fing zwischenzeitlich zu regnen an und viele kleinere Tropfen prasselten vom Himmel.
(Das Thema mit Andi, der den Regen riechen konnte, hatten wir ja schon...!).
Die Fahrt zwar ziemlich eintönig, auch wenn wir einige Ortschaften passierten. Hier und da saßen Paviane auf Zaunpfählen und Rinder grasten neben der Pad.
Wir hatten zunächst 187 km bis Windhoek vor uns. Natürlich gab es die obligatorischen Polizeikontrollen.
Weiter ging es und die Landschaft wurde im Norden buschiger und rechts und links neben der Pad tauchte zeitweise eine gelbe Steppenlandschaft auf.
Von Windhoek bis Okahandja waren es 77km. Natürlich hielten wir wieder an unserer alt bekannten Tankstelle Shell in Okahandja, gegenüber vom Holzmarkt, an.
Nach dem Stop-over ging es weiter durch Okahandja, auf der B 1, in Rtg. Otjiwarongo (weitere 173km). Von Otji fuhren wir nach Outjo. Das war optisch ein eher verdrecktes Kaff und überall standen das Volk auf der Straße rum und lungerten vor Einkaufsmärkten, als würde es hier etwas umsonst geben. Hier wollte ich keinen Fuß auf die Straße setzen. Wir waren aber verwundert wie viele Tankstellen es in diesem Ort gab.
Vor einer Tankstelle lief eine barbusiger Himba mit ihrer Tochter umher. Louis-Lane, alias Andi, hatte natürlich die Kamera im Anschlag und knips... hatte er ein Bild geschossen.
Man sollte hierzu wissen, dass man das Himba-Volk auch besuchen und fotografieren kann. Aber dies lassen sich die Himba dann eben auch bitteschön bezahlen.Die (Ova)Himba sind verwandt mit dem Volksstamm der Hereros. Sie leben im Norden von Namibia, im Kaokoveld. Es handelt sich hierbei um ein indigenes und in Namibia letztes nomadisches Volk. Schätzungen zu folge umfasst das Volk ca. 16.000 Menschen.
Es war also eine Frefeltat diese Himba zu fotografieren. Um so entrüsteter waren die beiden Himba-Frauen und keiften sofort in Richtung unserers Autos, dass zum Glück gerade dabei war, weiter in Richtung Ortsausgang zu fahren. Ich glaube die Frau hat Andi auch noch einen Fluch auf den Hals gehetzt.
Irgendwann erreichten wir nach einer endlos langen geraden Pad das Andersson Gate.
Wir mussten uns hier anmelden und Carlos wurde bei der Anmeldung gefragt, ob wir auch firearm's mit uns führen würden. Guter Scherz &..und dann bekamen wir einen ausgefüllten Wisch mit den Park-Regeln ausgehändigt: Bitte nicht aus dem Fenster lehnen und schon gar nicht aus dem Auto aussteigen, bla,bla,bla.
Im Park fing dann die gewohnte Sandpad wieder an. Nach einigen weiteren Kilometern kamen wir dann in dem Camp oder neuerdings auch Resort genannt, Okaukuejo an. Wir stellten den Toyo vor der Rezeption ab und Moosi und ich gingen mit unseren Buchungsunterlagen zur Anmeldung ins Büro. Es war das Büro des NWR und wieder einmal saßen hier gewichtige schwarze Damen in ihren Bürostühlen und taten etwas desinteressiert, als wir eintraten. Diese sprachen natürlich nicht deutsch (oder wollten es nicht).
Zunächst mussten wir auch noch 500 N$, oder 50 Euro oder Dollar als Kaution hinterlegen und bekamen zuerst die AGB's und danach eine Liste unter die Nase geschoben, in der wir die Zeit unseres Abendessens eintragen sollten. Danach gab es dann die Schlüssel für die Zimmer und einen Zettel mit der Lage unseres noblen Water-Hole-Chalet's.
(Hierzu muss ich anmerken, dass wir gar kein Water-Hole-Chalet bzw. Bungalow haben wollten, weil diese, wie der Name schon sagt, direkt am Wasserloch stehen. Uns wo das Wasserloch nah ist, da sind die vielen Touris nicht weit! Allerdings muss man auch erwähnen, dass es wirklich die schönsten Bungalows mit gehobener Ausstattung waren und wir diese zum Preis eines normalen Bungalows buchen konnten und zudem auch noch Halbpension im Preis inbegriffen war).
Nachdem wir bei der ersten Angestellten des NWR fertig waren, wurden wir gleich zur Sitznachbarin verwiesen. Diese rechnete im Kopf und mit ihrem Taschenrechner hin und her und dann sollten wir für 4 Tage und 4 Personen und vermutlich auch den Pkw insgesamt 990 N$ für den Eintrittspreis zahlen. Ihre Rechenschritte waren nicht nachvollziehbar und es sah etwas nach Willkür aus, aber da mussten wir der NWR-Lady wohl vertrauen?Gegen 16 Uhr fuhren wir dann zu unserem zugewiesenen Parkplatz, in der Nähe des Wasserloches.
Ich war gespannt was uns nun erwartete. Ich kannte die Buschhäuschen noch von früher. Nun sollten die Resorts in Etosha (es gibt noch in der Mitte Halali und am Ende Namutoni) renoviert worden sein. Ich hoffte, dass diese Renovierungsarbeiten auch die erheblichen Mehrkosten für die derzeitigen Übernachtungspreise auffangen würden.
2006 zahlte man ca. 50 Euro pP für die Übernachtung und nun schon 90 Euro für eine normale Unterkunft. Wir bekamen das Chalet für 70 Euro inkl. HP über einen deutschen Reiseanbieter und konnten uns also nicht beschweren. Dennoch ist es meines erachtens ein preisliches Missverhältnis und fraglich ist, ob noch so viele Touristen im Park übernachten werden, wenn es günstigere Übernachtungsmöglichkeiten vor den Eingangstoren gibt? Wir hatten uns für die Unterkunft im Park entschieden, da man von hier aus gleich starten kann. Bei anderen Unterkünften hätte man teils noch lange Anfahrtsstrecken zum Park zurück zu legen. Natürlich konnte man in Okaukuejo auch günstig seine Zelte aufschlagen, aber wir wollten bei der Schwüle nicht campen.
Wir gingen nun durch den Eingangsbereich zu den Water-Hole-Chalet's, der mit einem Holzstammzaun eingegrenzt war. Wir suchten unsere Hausnummern, Nr. 9 und 10. Wir fanden sie, wie auf dem Präsentierteller, direkt vor dem Wasserloch. Nicht mal in zweiter Reihe!
Unser Water-Hole-Chalet sah von außen aus wie ein große Buschhütte und war in zwei einzelne Wohneinheiten aufgeteilt. Carlos und Andi nahmen den linken Eingang und wir bekamen das rechte Zimmer. Als wir die Chalets betraten war ich wirklich beeindruckt. Hier spiegelte sich nun ein leichter Hauch von Luxus wieder. Es war wirklich geschmackvoll eingerichtet. In der Mitte befand sich das große, mit Fliegengittern umspannte, Himmelbett. Hier fand sich eine Mischung aus afrikanischem und kolonialem Stil wieder. Im Raum stand ein großer Schrank, in dem sich u.a. ein Kühlschrank, ein Wasserkocher sowie eine Auswahl an Instantpulver für Kaffee befand.
Die Klimaanlage summte leise und auch das Badezimmer mit Dusche war in einem sauberen und gutem Zustand. Vom Schlafraum aus konnte man über ein Terrassentür in einen recht kleinen abgegrenzten Außenbereich gehen, der viel Privatsphäre bot, da dieser mit einem hohen Holzstammzaun umzingelt war. Mitten drin standen zwei wuchtige Metallgestelle die sich nach kurzer Denkpause als Sesselgestelle (allerdings ohne Auflagen) entpuppten. Nach kurzer Suche fand ich die Auflagen auf dem Schrank und räumte sie gleich raus. Da saß ich nun mit meiner Kunst in einem Sessel aus Stahlgestell und genoss zufrieden unsere Ankunft.
Auf Dauer waren die Sessel aber doch etwas unbequem, da die Lehnen ebenfalls aus einem Stahlgitter bestanden.
Die Männer, also damit meine ich Moosi und Carlos, hievten derweil das Gepäck aus dem Auto, während dessen Louis-Lane verzückt einen Toko (Vogel mit langem gelben Schnabel, ähnlich einem Tucan) fotografierte.Als wir gerade das Gepäck im Zimmer verstauten kam Carlos ganz aufgeregt angelaufen und fragte nach meiner Kamera. Ich drückte sie ihm in die Hand und fragte was denn los sei. Er erwiderte, dass er auf dem Parkplatz einen Jetta gesehen habe, der unglaublich verschlammt sei. Dieses müsse er einfach fotografieren. Am nächsten Tag sollten wir dann auch erfahren, wo der Jetta seinen Schlamm her hatte...
Wir hatten dann alles eingeräumt sowie den Kühlschrank aufgefüllt und mussten auch diese Unterkunft begießen. Wir gesellten uns in die gemütliche Sitzlounge, die sich im Eingangsbereich, vor unserem Chalet befand (ohne Drahtgestell!) und konnten von hier aus auf das Wasserloch gucken. Doch das lohnte nicht, denn am Wasserloch war nicht ein Tier. Erst später kam ein Rudel Schakale, dass hier mit den Jungtieren rum tollte.
Nach dem einen oder anderem Getränk war es Zeit für das Dinner. Wir gingen zu Fuß nach vorn, in Richtung Eingangstor. Hier befand sich auch das Restaurant. Wir hatten uns zuvor auch für das Essen im Innen-oder Außenbereich entscheiden müssen. Wir wollten draußen sitzen und nach der Anmeldung im Restaurant wurde uns der Tisch zugewiesen (abends sah es das Personal nicht gern, wenn man sich beherzt einfach an irgendeinen Tisch setzte).
Dann kam unser Kellner an den Tisch und wir orderten Bier. Nun gingen wir ins Restaurant und begutachteten das Buffet. Das war wirklich riesig. Es war zwar nicht die feine gehobenen Küche von den Lodges, dafür gab es aber eine große Auswahl an Salaten, eine Fischplatte, Suppe sowie einen Grillbereich, der von zwei Angestellten bedient wurde. So konnte man sich je nach Wahl mind. 2 Sorten Fleisch frisch zubereiten lassen und danach zwischen zwei Sorten Soße sowie zwischen Reis, Kartoffeln und div. Gemüse als Beilage wählen. Wirklich lecker.
Als Nachspeise gab es Kuchen und versch. Eissorten sowie Obstsalat und heiße Vanillesoße.
Während ich das Buffet bewunderte stand neben mir am Nachspeisentisch gerade eine kleine pummelige Bodenelfe im rosa Spitzenkleid und goss literweise Schokosoße über ihre Eisauswahl. Sie stand hierbei auf den Zehenspitzen, weil der Tisch zu hoch war und konnte nicht wirklich sehen wo sie denn nun genau hingoss. Sie guckte mich extrem selbstbewusst an und mir lag es nun fern ihr zu helfen. Sie fingerte nun wieder in der Eisschale umher und ...schwupps.....lag eine rosa Eiskugel auf dem Fußboden. Na ja, egal! Das Mädel ließ sich nicht beirren und goss nun die Schokosoße beharrlich in ihre Schale, bis ihre Eiskugeln nicht mehr zu erkennen waren. Danach stiefelt sie zufrieden mit sich selbst an ihren Tisch zurück (blöde verzogene Rotzgöre!!!).
Nach dem Essen zahlten wir unsere Getränke (20 N$ für ein großes Bier) und gingen dann gesättigt den Weg zur Unterkunft zurück. Es regnete. Regen? Wir mussten uns sogar beeilen, um nicht gänzlich nass am Chalet anzukommen. Und am Wasserloch? Gähnende Leere. Welches Tier geht schon bei Regen zum Wasserloch, wenn es diverse Pfützen im Park gibt?Wir waren froh im Chalet und nicht im Zelt zu sitzen und gingen nach einem Scheidebecher ins Himmelbettchen und fühlten uns hier sauwohl!
15.12.2010
Etosha Park, Halali und Namutoni
Am nächsten Morgen ließ sich die Sonne wieder blicken und wir fuhren nach dem Frühstücksbuffet in den Etosha-Park ein....15.12.2010
Etosha Park, Halali und Namutoni
Am nächsten Morgen ließ sich die Sonne wieder blicken und wir fuhren nach dem Frühstücksbuffet in den Etosha-Park ein. Wir hatten zwei verschiedene ältere Karten des Parks dabei.
Auf diesen waren die Wasserlöcher, sowie die dort möglicherweise anzutreffenden Tiergruppen verzeichnet.
Wir fuhren zunächst mit den maximal gebotenen 60km/h am Rand der weißen Pan entlang, in Richtung Halali (63km entfernt).
Das Gebiet der Etosha Pan erstreckt sich über ca. 4760 km² , bei einer Länge von max. 120km und ist den Stämmen der Herero ,Ovambo und San seit Jahrhunderten bekannt. Übersetzt heißt Etosha soviel wie großer weißer Platz. Tatsächlich ist die Etosha -Pfanne ein ausgetrockener See, dessen Oberfläche nun mit einer Salzkruste überzogen ist. Erst 1851 wurde die Etosha Pfanne von den europäischen Forschern Francis Galton und John Charles Andersson entdeckt.
Wir sahen zunächt kaum Tiere. Sogar die Springböcke und Zebras hielten sich zurück. Am Wasserloch Salvatora sollte es nach Informationen eines Touristen Löwen geben. Löwen sahen wir dort keine und sonst auch keine anderen Tiere.
Es war auch kein Wunder. Selbst auf der Pad waren große Wasserpfützen und im Park selbst sicherlich noch viel mehr. Die Tiere brauchte gar nicht die Wasserlöcher aufsuchen, um sich zu versorgen. Und so langsam sah unser Auto auch immer verschlammter aus! Es war ganz heller Schlamm. Aber zum Glück hatten wir einen (noch weißen) Geländewagen. Mit einem Jetta wäre ich hier und da sicherlich umgekehrt, weil streckenweise die ganze Pad voller Wasser gelaufen war. Wir wollten an einem eingezeichnetem WC-Platz Rast machen. Hinterher schlugen wir uns lieber in die Büsche, als in die dunklen, stinkenden und mit Spinnen überfluteten Plumpsklo's einzukehren! Ich ekel mich ja nicht sofort, aber dies hier war echt die Krönung!!! Selbst ein Neckermannkatalog hätte hier keine Wunder bewirkt! (Liebe Etosha-Reisende! Bitte in den Camps das Klo aufsuchen und nicht im Park!!!).
Etwas enttäuscht von der Tierlosigkeit fuhren wir nach Halali. Wir hatten mittlerweile immerhin Springböcke, Zebras und Andi' s geliebte (A)Trappen (großer Vogel) gesehen.
Wir tranken in Halali Kaffee und ich war froh dass wir nicht hier übernachteten. Es sah optisch einfach etwas schäbig aus (wie eh und je) und ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Zimmer innen besser
bestückt waren. Allderdings muss man auch erwähnen, dass Halali in alle Richtungen des Parks taktisch gut liegt. Wir hatten z.b. das Manko einmal komplett von links nach rechts fahren zu müssen, um alle Wasserlöcher zu sehen und Namutoni erreichen zu können. Halali liegt eben mittig vom Park und ist der beste Ausgangspunkt. Dennoch würde ich die Unterkunft nicht tauschen wollen. Wir trafen hier auf ein junges It-Pärchen, dass zuvor auch in Botwana war. Andi fragte sie begeistert aus und beide gaben an, dass Botwana nicht so recht teuer war. Aber dann kamen sie doch überspielt lächelnd auf den Punkt: Fraglich ist eben was teuer ist, tihiiii!?Die beiden sahen eher aus als hätten sie noch kurz zuvor das Greenfee entrichtet und suchten nun nach einem geeignetem Caddy. Was ist für solche Leute schon teuer? Botswana ist auf jeden Fall a....teuer!!! Auch wenn die Vic-Falls (Viktoria Fälle) beeindruckend sein sollen.
Wir fuhren dann weiter in Richtung Namutoni (73km entfernt). Wir durften hier zunächst nur 40km/h schnell fahren und als eine riesige Giraffe neben unserem Wagen auftauchte wussten wir auch warum. Die Vegetation bestand hier teils aus hohem Buschwerk und Bäumen und man konnte die Tiere eigentlich erst sehen, wenn sie fast schon neben oder auf der Pad standen.
Nun sahen wir immerhin Hartebeast (so genannt, weil die helle Zeichnung am Hintern ein Herz ergibt), Oryx, Impala's, eine Schildkröte, Zebras, Springböcke, Kudu's und noch mehr Giraffen. Um so näher wir an Namutoni herankamen, um so mehr Giraffen(herden) konnten wir sehen.
Wir brauchten die Wasserlöcher gar nicht mehr anzufahren, da hier sowieso keine Tiere tranken.
Hier und da schrie Andi wir sollten den Toyo anhalten, weil er die olle Trappe fotografieren wollte. Da war er wieder in seinem Element und raunzte den jeweiligen Fahrer an, er solle noch etwas vor- oder zurück fahren, damit der das Vogelmotiv besser sehen könne. Und dann hörte man bei stehendem Wagen für gewöhnlich: Ach Mist, Nein, so nicht, ..noch ein bisschen vor, etwas zurück, Scheiße, Scheiße, verwackelt, ...noch ein kleines Stück näher, ah ja, so &, gleich...Mist! Jetz hab ich's (für manches Bild brauchte Andi eine Minute, bis er den Auslöser betätigte). Man sollte vielleicht noch an dieser Stelle erwähnen dass Andi keine Profikamera dabei hatte, die diesen Aufwand erfordert hätte :-)
(Hab dich auch lieb Andi :-)
Wir kamen dann im Camp oder besser der alten historischen Feste Namutoni an. Die Sonne schien hell vom Himmel und das weiß verputzte Fort glänzte in der Sonne, als wurde es erst gestern erbaut.Das Fort Namutoni, der hohe Ort , ist ein von der ehemaligen deutschen Kolonialverwaltung erbauter nördlicher Grenzposten. Auch diente er als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest aus dem nördl. Ovambogebiet.
Die militärische Besatzung wurde im Jahre 1904 (Herero-Aufstand) abgezogen und nach Süden verlagert. Zurück blieben jedoch vier Soldaten.
Bis dahin hielten sich die benachbarten Ovambos aus dem Herero-Aufstand heraus und galten als friedliches Volk.
Überraschend griff der Stamm am 28. Januar mit ca. 500 Kriegern das Fort und seine Soldaten an. Den wenigen Soldaten gelang es dennoch den ersten Angriff der Ovambos abzuwehren, ca. 60 Stammesangehörige zu erschießen und somit selbst dem Tod zu entgehen. In der Nacht flüchteten die Soldaten unbeschadet aus dem Fort Namutoni.
Am nächsten Tag wurde Namutoni von dem Ovambo-Stamm gestürmt und fast gänzlich zerstört.
1905-1907 erfolgte der Wiederaubau des Forts durch die deutsche Schutztruppe. Das Fort diente in den Folgejahren bis 1915 als Gefangenenlager für Britische Soldaten. Danach musste es an die Armee Südafrika's übergeben werden und zerfiel. Erst mit Entstehung des Etosha Nationalparks wurde das Fort um 1950 aufgebaut und danach zum Denkmal erklärt.
Ich schoss hier und da einige Fotos von der Feste Namutoni und war verwundert, dass sich der Bereich vor dem jetzigen Hotel oder Camp Namutoni so viel verändert hatte. Auch diese Unterkunft wurde in den letzten Jahren renoviert. Den Innenbereich des Camps sahen wir uns aus Zeitmangel nicht mehr an.
Nach kurzer Pause fuhren wir noch etwas weiter Richtung Nord-Osten, zur Fisher's Pan. Hier tummelten sich nun etliche Giraffenherden von groß bis klein und wir sahen auch mal Gnu's. Von Elefanten fehlte jedoch leider jegliche Spur.
Gegen 16 Uhr mussten wir zurück, um rechtzeitig vor Sonnenuntergang im Camp zu sein. Dieses schloss die Tore um 18.30 Uhr.
Wir hetzten also zurück mit einigen netten Tierfotos im Gepäck.
Die Zeit zur Schließung des Gates wurde mit den Kilometern immer geringer und wir konnten die 60km/h nicht sooo gänzlich einhalten (aber psssstttt!). Zudem wurde der Sprit immer knapper. Ein Tankstop in Halali hätte einen Umweg von mind. 20Km bedeutet.
Wir kamen um 18.15 Uhr mit fast leerem Tank in Okaukuejo an.
Wir atmeten durch und stellten den Wagen auf dem Parkplatz ab. Unser Toyo sah nun nicht besser aus als der Jetta vom Vortag. Überall klebte ein salziges, weißes Lehm-Sandgemisch am Auto.
Als wir an unserem Water-Hole-Chalet ankamen stellten wir fest, dass am Wasserloch noch immer keine Tiere waren. Dass heißt, die Schakale waren da. Aber diese galten im Camp wie Ratten und mit einem Flyer wurde von der Fütterung der Tiere abgeraten. Dennoch fanden wir das kleine Rudel recht niedlich und stellten uns mit einem Getränk an das Wasserloch und unterhielten uns.
Hierbei muss ich erklären, dass zwischen unserem Chalet und dem Wasserloch das Schild: Silent! darauf hinwies, dass man am Wasserloch doch leise sein sollte. Nun...es waren keine Tiere da (außer den Schakalen, die sich eh nicht an Menschen störten) und auch keine Leute...dachten wir...!
Plötzlich kam ein Frau von einem leicht verdecktem Hochstand zu uns und zischte uns an, dass wir uns doch bitte woanders unterhalten sollten, denn dies würde hier doch etwas stören!HÄH???? Stören??? Wobei??? Ich meine es ware hellichter Tag und es war kein Tier weit und breit zu sehen!!!
OK, wir straften die Zicke mit Schweigen und gingen zu unserer Sitzloungegruppe vor dem Chalet und redeten vergnügt, 10Meter weiter entfernt, laut weiter. Hier galt das Wort: Silent nicht :-)
Nach der Erfrischung erkundeten wir mal die Umgebung. Im Camp gab es neben diversen Unterkünften, Shops, Post und einer Poolanlage einen Aussichtsturm, den wir nun erklommen. Von hier aus hatte man eine herrliche Aussicht über das Camp und sah auch Teile des Parks.
Wir trafen hier auf zwei Ranger, die Carlos sofort als die 2 Schwestern wieder erkannte. Diese hatte er zuvor auch im Park schon gesehen.
Diese Ranger hatten Camoflagehosen an und trugen viel zu enge khakifarbene Shirts.
Diese prolligen Großwildjäger verwickelten mich zunächst mit einem banalem Satz über den herrlichen Sonnenuntergang in ein Gespräch.
Carlos wirkte mit seiner geringen Leibhöhe recht verloren neben den beiden Kanten. Beide Schwestern waren neben ihrem leichten Prollgehabe und dem unerklärlichen Outfit dennoch ganz nett und verrieten uns, wo wir am nächsten Tag Elefanten (bei dem Wasserloch Olifantsbad), Löwen (nahe dem Camp) und Nilpferde, also Nashörner, antreffen könnten. Sie zeigten uns hierzu auch Bilder auf ihrer Profikamera mit Supermegaobjektiv.
Ich erwähnte ihnen gegenüber, dass die Nilpferde eigentlich abends zu unserem Wasserloch kommen würden. Beide waren überzeugt, dass sie dies wegen dem Regen nicht tun würden. Der eine von beiden erklärte dass seine Frau mit Kind in Windhoek sei und er mit beiden die Weihnachtstage mit Freunden in Namibia verbringen würde. Dabei wurde ich ja fast neidisch. Ich hatte auch schon ein Weihnachtsfest mit meiner Zwillingsschwester und Schwager in NAM verbracht und viel Spaß bei ca. 30 Grad im Schatten gehabt. Damals gingen wir in die evangelische Kirche Swakopmund's und hingen danch bunte Licherketten in die Palmen des Gartens. Im Anschluss gab es dann gegrillte Langustenschwänze als Weihnachtsmenü...jammy. Zu erwähnen sei noch dass wir auch versuchten eigenen Glühwein herzustellen. Bitte nicht nacheifern, denn bei 30 Grad schmecket trockener Rotwein mit Glühweingewürz und viel Zucker einfach nicht und macht nur dumm im Kopf :-)
Bei der Verabschiedung der Ranger drohten sie uns mit einem Besuch beim Wasserloch. Wir hatten ihnen gegenüber zum Glück nicht erwähnt dass unser Chalet dort stand.Es war nun Zeit für das Abendessen. Wie gewohnt gab es Buffet und auch die kleine Elfe vom Vortag fehlte nicht. Danach gingen wir Dank Carlos einen Umweg zum Wasserloch zurück und kamen am anderen Ende an, weil wir bei stockdunkler Nacht über einen unbefestigten Weg tapsten und nur Licht mittels Handy bekamen. Und auf einmal erstarrten wir....direkt vor uns am Wasserloch standen zwei Nilpferde. Endlich...!!!!
Wir setzten uns auf eine Bank und waren ganz leise. Neben uns saßen überall Zaungäste vor dem beleuchtetem Wasserloch und bestaunten das Spektakel. Nach und nach kam eine ganze Herde ans Loch und wir verblieben eine ganze Weile dort und konnten die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Von den 2 Schwestern fehlte zum Glück jede Spur.
Es war ein schöner entspannender Augenblick.
16.12.2010
Löwen und Elefanten in Etosha
In der Nacht wurde mir plötzlich etwas mulmig im Magen und übel......16.12.2010
Löwen und Elefanten in Etosha
In der Nacht wurde mir plötzlich etwas mulmig im Magen und übel. Ich denke im Nachhinein dass der Reis vom Buffet sicherlich mit Leitungswasser aufgekocht wurde und ich mir hierdurch die Rebellion vom Magen zuzog (die Jungs aßen nämlich keinen Reis). Bis zum nächsten Morgen und frühen Mittag war mir schlecht, bis ich mich traute die Geheimwaffe zu trinken: Med Lemon! (Hochprozentiges Asperin mit Vitamin C, erhältlich in jedem Supermarkt). Danach ging es mir besser. Die Jungs waren natürlich ohne mich in den Park gefahren und kamen am Nachmittag mit stolzen Fototrophäen zurück. Sie hatten in einiger Enternung Löwen und einen Elefanten gesehen. Ich wieder einmal nicht. Aber Löwen sah ich schon mal ganz nah, neben der Pad herumliegen. Ich ermunterte mich mit dem Gedanken, dass ich in zwei Tagen endlich Cheetah's (Geparden) bei der CCF sehen würde. Wir fuhren aber nochmal zusammen zu dem Ort hinaus, wo sich der Elefant nach den Berechnungen der Jungs nun aufhalten könnte. Da lässt man Männer mal denken....natürlich war der Elumfant nicht dort! Aber wir sahen in der Ferne einen Kadaver von einem Elefanten, der von Geiern und einem Marabu (hässlicher Vogel) umlagert wurden. Natürlich gab es auch Rehe und Zebras und andere Tiere zu sehen. Danach fuhren wir zurück zum Gate. Ich war schon nicht beim Frühstück und ließ an dem Abend auch das Buffet besser aus. Mein Ehemann jagte aber ein Mammut für mich (Instantsuppe und Craker aus dem Camp-Shop).
Mir ging es danach noch besser und abends saßen wir zusammen am Wasserloch und bestaunten eine Herde von Nilpferden sowie eine Nilpferdkuh mit ihrem Kälbchen. Plötzlich kam eine Horde schwarzhäutiger Kid's von irgendwo her angelaufen und als sie die Nashörner am Wasserloch entdeckten schrien sie vergnügt laut auf und wollten überhaupt nicht an Silent denken. Es empörte sich eine ältere Dame und zischte den Kindern zu: Keep silent or otherwise YOU! have to go (zisch)!!!! Die Kids verstummten eingeschüchtert und liefen davon. Die Dame entrüstete sich danach in gewohnter deutscher Sprache und ich schloss aus ihrem Gehabe, dass sie eine Südwesterin auf Sommerfrische war. Die Jungs meinten sofort, dass sie bestimmt eine Lehrerin sei ;-)
Es kehrte wieder Ruhe am Wasserloch ein und Andi wollte das kleine süße Nashornbaby so gern mit ins Bett nehmen!Gute Nacht Andi-Hippo! :-)
17.12.2010
Abfahrt zur Frans Indongo Lodge
Morgens um 06.15 Uhr erwachte ich letztmalig im Etosha-Himmelbettchen......17.12.2010
Abfahrt zur Frans Indongo Lodge
Morgens um 06.15 Uhr erwachte ich letztmalig im Etosha-Himmelbettchen. Ich setzte mich klammheimlich in die Loungegruppe vor dem Chalet und genoss mit einem Instantpulverkaffee in der Hand die Ruhe am Wasserloch. Das Wasserloch war zwar leer, aber ich sah zwei Tokos, die von Baum zu Baum flogen und kleine Echsen, die am selbigen hoch und runter kletterten.
Nachdem alle wach waren frühstückten wir, durchstöberten einen Shop und kauften bei dem Postshop Stamps für die Postkarten.
Danach checkten wir bei den Ladys vom NWR aus, bekamen unsere Kaution ohne Probleme zurück und sahen dort auch ein dickes Buch ausliegen, in dem jeder Tourist die Aufenthaltsorte der Löwen und Elefanten nach Tag und Uhrzeit eintragen konnten. Dies war sicherlich sehr hilfreich, wenn man explizit nur diese Tierarten sehen wollte.
Wir fuhren gegen 10.15 Uhr in Richtung Andersson Gate und sahen unterwegs Warzenschweine und Giraffen.
Hinter dem Gate befand sich ein kleiner Holzmarkt, an dem man diverse Holz-Vögel als Andenken kaufen konnte. Auch hier musste man natürlich feilschen wie auf einem türkischen Basar.
Plötzlich wurde es laut hinter uns und dort stand nun eine Gruppe von Schwarzen, die sich auf einem geleerten Auflieger eines LKW's begaben.
Einer aus der Gruppe saß noch am Bordstein, erhob sich und stieß hierbei eine leere Bierflasche um. Diese zerbarst unter seiner Handinnenfläche, mit der er sich abstützte. Die Hand war sofort blutüberströmt und man erkannte tiefe Risse. Das war ein Aufruhr und ich versuchte unsere Gruppe von jeglicher Hilfe abzuraten. Dies tat ich aus Respekt vor der Krankheit Aids. Carlos war sehr hilfbereit und wollte sofort nach Verbandsmaterial suchen, aber dann hatte der Schwarze bereits einen Lappen um die Hand gewickelt und entfernte sich vom Geschehensort.
Wir beeilten uns nun und erstanden noch eine Holzfigur vom Markt. Danach fuhren wir auf der B1 in Richtung Otjiwarongo davon.
Einige Kilometer weiter stand ein Gruppe Schwarzer am Wegesrand um eine Auto herum, dass augenscheinlich eine Panne hatte. Unsere Fahrt verlangsamte sich und wieder waren die Jungs drauf und dran anzuhalten und zu helfen. Doch bevor mein Einwand von Nöten war, nahmen wir wieder an Fahrt auf und mussten die winkenden Schwarzen enttäuschen. Wir hatten alle ein komisches Gefühl und waren der Vermutung nahe, dass diese Autopanne sicherlich nur ein Fake war. Zudem beruhigten wir unser Gewissen, dass ja der LKW voller schwarzer Arbeiter auf der Pad folgte und helfen konnte.
Vom Gate bis zur ersten Ortschaft Outjo waren es ca. 110km. Die Sonne brannte vom Himmel und wir hatten gute Laune. Danach ging es weiter nach Otjiwarongo. Hier legten wir um 12.30 Uhr eine halbstündige Pause ein und besserten unseren Proviant bei Pick&Pay und dem Sparmarkt auf. In Otjiwarongo fuhren wir an einer größeren Kreuzung nun nicht rechts herum, in Richtung Windhoek, sondern links herum, in grobe Richtung Tsumeb. Zunächst kam die Aloe-Grove-Lodge (findet man im Internet) und danach ging es rechts ab, auf die Sandpad D 2433, zur Frans Indongo Lodge. Zuvor gab es natürlich noch eine Polizeikontrolle.Der Sand zur Lodge war feurrot. Er führte ca. 17km an Farmland vorbei und plötzlich rief Carlos: Ein Gnu, ein Gnu...!!! Äh ein Kamel...ein Kamel!!!
Quatsch!
Doch...dort stand erst ein Mini-Gnu und dann ein Kamel! Es sah aus wie aus der Marlbourowerbung und passte so garnicht in die Landschaft.
Danach fuhren wir immer weiter und sahen in der Ferne eigenartige Antennenstangen und einen Aussichtsturm. Das musste die Frans Indongo Lodge sein.
Ein leicht verrostetes Werbeschild deutete um 13.45 Uhr darauf hin, dass wir hier richtig waren. Ich hoffe inständig, dass die Lodge innen nicht wie dem Werbeschild nach zu urteilen verkommen war. Der Vorhof wirkte nicht sonderlich beeindruckend und mich beschlich ein komisches Gefühl. Vor dem Eingang zum reetgedecktem quittegelben Empfangshaus deutete ein Metallschild daraufhin, dass der ehemalige Präsident Sam Nujoma persönlich die Lodge eingeweiht hatte. Diese Vetternwirtschaft gefiel mir nicht, dennoch hatte die Lodge einen einwandfreien Internetauftritt, gute Kundenbewertung und überzeugte mit einer optisch schönen Unerkunft und den Aktivitäten drum herum. Zudem hatte man von von hier aus freien Blick auf das gesamte Waterbergplateau.
Wir traten nun ein und wurden zunächst von einer sehr netten schwarzen Angestellten begrüßt. Danach kam dann die Managerin der Lodge, Andrea, an den Tresen und stellte sich kurz vor. Natürlich war es eine Deutsche. Sie begrüßte uns und wies die Angestellte an, uns die Lodge vor dem Entladen des Autos zu zeigen. Wir gingen in den Innenhof und ich war ein klitzekleines bisschen auf dem ersten Blick enttäuscht. Allerdings hielt diese Enttäuschung nicht lang an. Wir gingen unter das Lapparestaurant und bekamen hier in einem kleinen Tontopf ein Erfirschungsgetränk mit frischer Minze präsentiert. Es war allerdings so viel Minze, dass man fast mehr auf dem Getränk umher biss, als es zu trinken. Danach gingen wir über einen Holzterrassensteg zur großen Aussichtsterasse, die mit Loungemöbeln und Sonnenschirmen sowie netten Holzschnitztieren bestückt war. Von hier aus hatte man herrlichen Ausblick auf das Farmgelände und das nahe liegende Wasserloch, vor dem sich diverse einheimische und importierte kleinere Antilopenarten tummelten. In der Ferne prangte das Waterbergplateau mit dem angrenzendem kleinen Waterberg und dem Honigberg am Horizont.
Die nette Angestellte (deren Name ich leider vergessen habe) erklärte uns in englischer Sprache die Umgebung und die möglichen Aktivitäten, wie z.b. den Besuch des Cheetah Conservation Fund.
Diesen Ausflug fand ich schon auf der Website der Frans Indongo Lodge toll und war Feuer und Flamme. Was uns angeboten wurde war entweder der Cheetah-Run oder irgend so ein komischer Gamedrive-Irgendwas. Vom Cheetah-Run hatte ich gelesen und fragte nun die Angestellte was sie empfehlen könne. Sie erklärte uns, dass sie beides gut finden würde, allerdings würde der Run nur ca. 15min andauern. Die
Tiere würden aus dem fahrenden Fahrzeug gefüttert werden und je nach dem wie viel Hunger sie hätten, würden sie dem Wagen mehr oder weniger hinterher springen. Beim Gamedrive hingegen würde man ca. eine Stunde auf dem Wagen sitzen und die Tiere beobachten können. Beide Ausflüge waren mit ca. 45 Euro nicht günstig, aber wann hat man mal die Gelegenheit aus der Nähe mehrere Cheetahs zu sehen. Zudem unterstützt der Eintritt ja den guten Zweck, denn bei dem CCF befanden sich lediglich Geparden-Findelkinder oder ehemals verletzte Tiere, die nicht mehr ausgewildert werden konnten.Weiterhin konnte man an einem Gamedrive auf dem Farmgelände der Frans Indongo Lodge teilnehmen oder auf eigene Faust einen Berg/Hügel der Farm zu Fuß erklimmen.
Nachdem die Fragen beantwortete waren wurde uns auch das Pooldeck nebenan gezeigt.
Zwischen dem Poolbereich und dem offenen Restaurant schlängelte sich ein kleiner künstlicher Bachlauf entlang und man hörte hier und da ein lustiges Plätschern. Die Goldfische gaben einen Farbtupfer im klaren Wasser.
Ebenfalls mit einer Holzterasse versehen und mit Blick auf die Wasserlöcher, betraten wir den Poolbreich- herrlich! Allerdings wirkte der Pool im Internet bedeutend größer.
Uns wurde nun erklärt, dass es zwei Farmteile geben würde. Auf unserer Seite würde es nur harmloses Viechzeuch (wie Moosi meist die Wildtiere nannte) geben, wie kleinere Antilopenherden oder auch Weißschwanzgnus (quirlige Viecher). Auf der anderen Farmseite würde es artenreichere und größere Gattungen geben und hier würde auch der Gamedrive stattfinden.
Wir wurden nun noch zum Abschluss auf den Holzaussichtsturm hingewiesen, der sich an der Stirnseite des Pools, gleich neben dem Toilettenhäuschen befand. Hier könne man schöne Sundowner genießen.
Danach wurden uns die beiden Bungalows gezeigt. Zimmer 9 und 10, in alter Manier :-)
Wir bekamen den esten Bungalow, gleich in der Nähe der Holztertasse, aber dennoch abgetrennt von dem Bereich. Von hier aus führte keine Treppe zur Holzterrasse. Dies sollte verhindern, dass die Gäste von anderen Gästen gestört wurden.
Vor unserem reetgedecktem Häuschen befanden sich merkwürdige offene Hüttchen, die wohl aus der Ovambo-Tradition herrührten. Die ganze Lodge war von einem Holzstammzaun umzingelt, der wie ein Kraal wirkte und uns von dem freien Farmgelände abschottete.
Nun betraten wir unsere quitten-zitronengelben Bungalow's, die auch mit Reet gedeckt waren. Wir waren von den hell und freundlich eingerichteten Zimmern begeistert. Es gab eine Sitzecke und Kühlschrank (auf diesem war ein Wasserkocher sowie Instantkaffeepulver drapiert) sowie ein fettes gemütliches Bett das nett dekoriert war und Giraffenbilder guckten uns von der Wand aus an (Andi und Carlos hatten das Nashornzimmer erwischt). Ein kurzes Reetdach hing über dem Eingang zum Bad, das mit einer Badewanne sowie einer Dusche ausgestattet war. Zudem hatten wir eine Klimaanlage und soger einen Flachbildschirm-Fernseher (den aber keiner von und brauchte) im Zimmer. Das Zimmer war mit süßen afrikanischen Details dekoriert worden und man konnte sich hier nur wohl fühlen. Wenn man vom Bett aus an die Decke schaute, sah man das Reetdach auf den Dachbalken liegen. Dies war wieder einmal eine typisch afrikanische Unterkunft für mich. Ich zumindest fühlte mich sofort wohl und nachdem der Wagen entplündert wurde, nahmen wir einen Willkommens-Sekt im Bungalow zu uns. Den Rest des flüssigen Proviantes verstauten wir im Kühlschrank.Danach nahmen wir unsere roten Pooltücher in die Hand und stürmten die Poolanlage. Wir belegten die Liegen in erster Reihe zu den Wasserlöchern und kühlten uns ab. In direkter Poolnähe tummelten sich drei Familien mit Kindern.
Natürlich bestellten wir standesgemäß Savanna dry, dass uns an den Pool gebracht wurde:-)
Wir genossen den Ausblick und das kühle Nass und Moosi machte im Wasser ständig Faxen mit mir (stell dich auf meine Schultern...., 'Achtung, ich werfe dich..., Hebefigur...)!
Danach hatte ich meist mehr Wasser als Savanna getrunken.
Wir suchten im Anschluss den Aussichtsturm auf und nahmen noch ein Getränk vor dem Abendessen zu uns, dass pünktlich um 20 Uhr beginnen sollte. Was uns dort erwartete wussten wir noch nicht. Das sollten wir auch nicht sofort wissen, weil Andi zu spät war und wir ungeduldig auf ihn warten mussten (wollten).
Wir bekamen einen super nett eingedeckten Tisch zugewiesen. Die Deko war auf dem dunklem Holz in Rottönen gehalten. Die Gläser sahen sehr extravagant und kugelig aus. Wir bestellten nun Bier zum Essen. Die andere Gäste um uns herum warteten schon teilweise auf den Hauptgang.
Das Essen bestand aus einem 3-Gänge-Menü und war bereits zuvor auf einer Tages-Menükarte an der Bar ausgestellt.
Als Starter bekamen wir eine Knoblauch-Schnittlauch-Suppe mit Croutons serviert. Diese war extrem lekka.Serviert wurde das Essen von zwei Angestellten gleichzeitig. Wie sich später heraus stellte, nahm der Kellner als Poolboy eine Doppelfunktion ein :-)
Danach wurde das Main-Menü mit einer Hitzehaube elegant serviert. Die Angestellten zählten auf Damara per Klicklaute auf drei rückwärts und lüfteten dann das heiße Geheimnis. Es gab eine Wildebeastroulade mit Beet -Root (rote Beete) und Bohnen sowie Polenta-Pizza-Stückchen. Andi war mal wieder extrem begeistert und verglich diese gehobene Küche mit der des Kalahari- Farmhouse. Als Dessert gab es dann Panna Cotta mit Zimtgeschmack und Berry's, die leider etwas zu sauer waren.
Als extra Dessert bestellten wir einen Kaktusfeigenschnaps. Diesen nahmen wir mit raus auf die Aussichtsterrasse, um dem weiteren Publikum zu entgehen. Es war hier herrlich, denn kleine Öllämpchen glimmten hier fröhlich in der Dunkelheit und verschafften uns in Einklang mit dem beleuchteten Wasserloch vor uns, eine entspannte Atmosphäre.Doch musste man auf die Getränke achten. Fette Nachtfalter wurden von dem süßlichen Geruch angezogen und flatterten munter in die Gläser wenn man nicht aufpasste (so wie bei Andi .. :-)
Das Personal war sehr freundlich und aufmerksam und brachte uns auch noch einen Espresso zur Aussichtsterrasse.
Ein herrlicher erster Abend bei dieser tollen Lodge. Danach war es Zeit die Betten zu testen und in einen tiefen erholsamen Schlaf zu fallen.
Ein Dank geht an die vielen kleinen Mainzel-Angestellten der Lodge!
18.12.2010
„Ich will Cheetah's....“
An diesem Morgen mussten wir früh frühstücken, weil wir einen Ausflug zum Cheetah Conservation Fund „CCF“ gebucht hatten....18.12.2010
„Ich will Cheetah's....“
An diesem Morgen mussten wir früh frühstücken, weil wir einen Ausflug zum Cheetah Conservation Fund „CCF“ gebucht hatten (Sonntags ist der CCF nämlich geschlossen).
Wir gingen etwas schlaftrunken zum Frühstücksraum der Frans Indongo Lodge und setzten uns an einen nett eingedeckten Tisch. Die Angestellten umwuselten uns sofort und brachten Kaffee. Das Frühstück selbst war als Buffet mit üppiger Auswahl angerichtet. Die Eier gab es wie immer extra und Carlos gab mit einem Blinzeln in den Augen die Bestellung für uns auf. Dass heißt er kam ins Stocken, als Andi plötzlich sein Ei umbestellen wollte. Wie denn nun?
Ich möchte diesmal auch ein Omlett.....ach nein, doch ein Spiegelei....oder?, überlegte Andi, während die Angestellte höflich wartete. Es war wohl noch zu früh für unseren Andi. Danach wurde doch alles wie immer bestellt und die Angestellte ging etwas verwirrt in die Küche.
Um 7 Uhr fuhren wir mit unserem Mietwagen zur CCF. Für die Fahrt dorthin sollten wir 1,5 Std. einplanen. Wir mussten auch wieder die Polizeikontrolle in Richtung Otjiwarongo passieren. Kurz vor der Ortseinfahrt in Otji wies uns ein Schild auf einer Brücke auf die CCF hin. Also bogen wir noch vor der Ortschaft links ab und fuhren wieder über die bekannte Buckelpiste, an diversem Farmland vorbei, immer geradeaus.
Gegen 08.40 Uhr erreichten wir den Cheetah Conservation Fund.
Außer uns waren keine Gäste dort.
Wir stellten den Toyo ab und guckten uns zunächst kurz um. Um uns herum befand sich ein eingezäuntes Gelände. In einiger Entfernung konnte man Schafe in einem Gehege sehen, die von einem zotteligen Riesenhund bewacht wurden.
Ein großes Metallschild wies uns den Weg zum CCF. Zunächst kamen wir an einer Art Gedenktafel vorbei, auf der Metallschilder mit den Namen von Spendern angebracht waren.
Der Weg führte zu einer Art Innenhof des CCF. Drum herum standen diverse Gebäude. Wir gingen zur Rezeption und uns wurde mitgeteilt, dass wir bereits erwartet wurden.
Der Guide Steve würde bald zu uns kommen.
Wir mussten nicht lang auf Steve warten. Er war ein hagerer Typ der einen Schlapphut trug. Er selbst konnte nur etwas deutsch sprechen und zeigte uns zunächst das Infocenter des CCF. Hier konnten wir einen Film über den CCF als Einstieg sehen. Der Film entpuppte sich dann als Mitschnitt einer Sendung von dem Fernsehsender SAT.1.
Im Anschluss konnten wir uns noch diverse Schautafeln im Center ansehen. Es war wie eine Art Museum aufgebaut. Allerdings finde ich dann die lebendigen Tiere doch interessanter, als die Bilder an der Wand. Grob gesagt handelt es sich bei dem CCF um eine Forschungs- und Auffangstation von Geparden.
Die Biologin Dr. Larie Marker gründete 1990 den Cheetah Conservation Fund in Namibia, um Geparde zu schützen und zu erforschen und so die totale Ausrottung der Katzen zu verhindern. Mittlerweile ist der CCF eine weltweit anerkannte Gepardenforschungsstation, welche das Verhalten und die Psychologie der Raubkatzen erforscht.
Ein Ziel ist es, verletzte und verwaiste Geparden, sog. Findelkinder, aufzunehmen und sie (medizinisch) zu betreuen.Ein weiteres Projekt ist das sog. Livestock Guarding Dog Programm, das im Jahr 1994 entstand. Ziel ist es den Konflikt zwischen den Gaparden und den Farmern beizulegen.
Hierbei wird der türkische Hütehund, Kangal, bewusst zum Schutz des Viehbestandes der Farmer eingesetzt. Dieser stellt sich bei Gefahr schützend und bellend vor die Herde, um Raubtiere zu vertreiben.
Diese Schutzmaßnahme zeigt sofort Wirkung, weil sich ein Gepard nicht auf eine Konfrontation einlässt.
Seit 2008 werden diese Hunde selbst vom CCF gezüchtet und an Farmer vermittelt.
Darum lief also dieser zottelige Riesenhund auf dem Gelände umher.
Nach ca. 30 min. im Infocenter fuhr Steve mit uns in das riesige Gepardengehege. Ich entdeckte eine Futterschüssel im Fußraum des offenen Fahrzeuges. Wir waren immer noch die einzigen Gäste und hatten somit die beste Aussicht von dem Wagen aus. Uns wurde nun erklärt, dass die Tiere morgens noch recht rege seien. Darum sei nun die beste Zeit für Fotos.
Wir fuhren also durch das Gate, an dem die 8 Namen der weiblichen Tiere verzeichnet waren. U.a. erwarteten uns hier Blondy, Amani und Shadow.
Steve erklärte uns, dass die weiblichen Tiere von den männlichen Geparden getrennt gehalten würden, da eine Zucht mit den Tieren verboten sei.
Und schon sahen wir die ersten Katzen, die sich maunzend neben das Auto setzten und auf Futter warteten. Diese Tiere sind anmutig und beeindrucken, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie etwas ungehalten aussahen, da sie die Ohren öfters anlegten.
Steve schmiss hier und da ein Stück Fleisch in die Luft, das die Katzen mit einem kurzen Sprint oder Sprung ergriffen. Er erklärte uns jedes Tier und seine Eigenarten sowie die besondere Fellzeichnung. So gab es z.b. Blondy, die sehr zutraulich schien und einen großen Kopf mit noch größeren Augen hatte.
Armani hingegen verhielt sich wie auf dem Catwalk und kam graziös wie ein Model daher gelaufen. Hier und da fauchten und maunzten die Katzen und wir konnten viele Fotos schießen. Danach fuhren wir zum Grenzgehege der männlichen Tiere. Hier fuhren wir jedoch nicht ein. Diese Tiere bekamen ebenfalls etwas Futter von Steve über den Zaun geworfen. Man merkte schnell dass die männlichen Tiere doch etwas reger waren und die Stimmung war leicht aggressiv. Drei Brüder-Katzen standen dicht nebeneinander am Zaun und warteten auf ein Stück Fleisch. Als es geworfen wurde zankten sie sich um das Stück. Der Verlierer peitschte dem Gewinner sofort eine Pranke über den Schädel. Scheinbar können nicht nur Menschen schlecht verlieren.
Die Zeit verging wie im Fluge und hier und da lag eine Katzendamen relaxed unter einem Baum und machte nach der Futtereinlage einen sehr zufriedenen Eindruck.
Es war wirklich faszinierend diese graziösen Tiere hautnah erleben zu können. Für Carlos war es auf einmal etwas zu nah.Eine Gepardendame trat nun bettelnd und leicht fauchend an das Auto heran und machte einen langen Hals in Carlos Richtung. Es sah fast so aus, als wäre sie gerade dabei zu überlegen, wo sie Carlos am besten anknabbern könne.
Carlos hingegen rutschte nun vorsichtig zu Andi rüber und guckte mich leicht verschreckt an ;-)Aber die Miezekatze hätte dann wohl doch kein Interesse an Lebendfleisch und trollte sich.
Steve gab sich bei den Ausführungen richtig Mühe und es hatte nicht den Anschein, als würde er es für die Touristen einfach so herunter plappern. Dem machte seine Arbeit offensichtlich richtig Spaß.
Carlos fragte ihn ob der Jagdinstinkt dieser Geparde noch vorhanden sei. Steve erzählte uns, dass vor einiger Zeit ein (besonders dummer) Kudu über das Gepardengehege gesprungen sei. Zunächst spielten die Cheetahdamen mit dem Kudu und danach hatten sie ihn zum Fressen gern ;-)
Nach ca. einer Stunde verließen wir zufrieden das Gehege und begaben uns zurück zum Empfang. Wir sahen uns den Shop an und Moosi und ich erhielten dann unerwartet Glückwünsche zur Vermählung vom Shopverkäufer. Natürlich konnte Carlos es nicht lassen dies zu erwähnen. Leider war der Shopverkäufer sehr redselig und nuschelte auch etwas. Ich verstand zumindest nur die Hälfte von seinen Ratschlägen zur Ehe. Als Hochzeitsgeschenk bekamen wir von ihm einen Aufkleber des CCF in die Hand gedrückt. Danach setzten wir uns an einen schattigen Tisch vor dem Shop und uns wurde auf Wunsch ein Kaffee gereicht. Steve gesellte sich zu uns und erzählte auch etwas aus seinem Privatleben. Das fand ich sehr nett. Gesprächsthema Nr. 1 war das Schneechaos in Deutschland und Steve wurde gefragt ob er schon einmal in Deutschland war und Schnee gesehen hätte. Tatsächlich war er schon einmal nach Deutschland gereist.
Wir fragten ihn auch, ob sich ein Ausflug zum Waterberg lohnen würde und was uns dort erwarten würde. Er antwortete knapp auf deutsch: Es ist eben ein Berg!
Wir mussten lachen.
Das war doch mal eine handfeste Aussage. Steve wollte damit ausdrücken dass der Waterberg zwar einen historischen Hintergrund hat, aber ansonsten auch nicht anders ist als andere Berge. Zudem gelangt man nur über einen längeren Fußmarsch auf das Plateau und zur alten Polizeistation.
Somit begnügten wir uns mit der Fernsicht auf den Waterberg (den man auch vom CCF aus gut sehen konnte) und erhielten danach noch die Möglichkeit die Clinic bzw. das Labor des CCF zu sehen.
Es war eben eine Clinic...nicht mehr und nicht weniger.
Im Anschluss zeigte uns Steve sogar noch das Farmprojekt und wir gingen hinüber zu dem Riesenzottelhund. Hübsch war wirklich etwas anderes. Natürlich musste Andi das Untier sofort streicheln. Ich verzichtete lieber auf die Streicheleinlage, denn ich hatte keine Lust auf Flöhe oder ähnliches Viechzeuch. Der Hund ließ sich aber sehr gern durch das Fell kraulen.
Zum Abschluss bekam Steve ein anständiges Trinkgeld von uns und wir bedankten uns bei ihm.
Der Ausflug hatte sich gelohnt, auch wenn er nicht gerade günstig war.
Ich hatte aber schon erwähnt, dass dieses Geld einem guten Zweck
dient und wer Geparden mal aus der Nähe sehen will, der sollte diesen Ausflug auf jeden Fall in Betracht ziehen.Gegen 12 Uhr fuhren wir nach Otjiwarongo und kauften in einem Take-away Hotdogs und Hamburger und Getränke ein. Der Hotdog kostete 9 N$ und schmeckte total lecker.
Wir machten auf dem Rückweg an einem Rastplatz halt und aßen hier unseren ersten und letzten richtigen Fastfood Namibias.
Als wir zurück waren gab es mal wieder einen wir-sind-zurück-Sekt und danach ging es an den Pool.
Die Angestellte kam zu uns und wir orderten: 4 Savanna dry please!
Oh, I'm sorry, we have only 2 Savanna dry, but we also have Savanna light, kam es verlegen von der Angestellten zurück.
Light? Nein, danke.
Da hatten wir doch am Vortag die ganzen Vorräte von Savanna dry leer gesof.....getrunken :-S
Carlos war zum Glück ein Improvisationstalent und entwickelte Plan B. Er tuschelte irgendwas mit der Angestellten und rief uns dann zum Pool.
Die liebenswürdige Angestellte erschien mit einem Tablett und 4 Gläsern.
Also Plan B war echt lekka! Kaktusfeige! :-)
Wir verbrachten einen chilligen Nachmittag am Pool und ich konnte an dem Tag erstmals richtig entspannen und empfand beim Anblick der Antilopen herrliche Ruhe.
Moosi störte hingegen garnicht, dass er quer über drei Liegen eingeschlafen war und zu den Lounge-Klängen von Carlos IPhone diverse laute Chrrrr... von sich gab.
Kurz bevor wir den Poolbereich verließen machte sich das Personal drauf und dran die offenen Bereiche des Lappa-Restaurants mittels Gewebeplane zu verschließen. Es waren auch Wolken aufgezogen, aber es sah nicht nach Sturm oder Regen aus.
Wir bereiteten uns auf das Abendessen vor und gingen dann zusammen zum Restaurant.
Es war ein großer langer Tisch eingedeckt, an dem diverse Tagesgäste (Großfamilie) Platz genommen hatten.
Wo war denn nur unser Tisch??
CARLOS!!!
Mein Trauzeuge hatte mal wieder dezent erwähnt, dass wir ja in den Flitterwochen wären. Das Personal hatte unseren Tisch aufwendig und geschmackvoll dekoriert. Ganz in der Nähe hatten sie den Kaminofen entzündet. Es war eine herrliche Atmosphäre ..nur für uns:-)
Das Personal gab sich an dem Abend besonders Mühe und wir bestellten eine Flasche Sekt.
Eine junge hübsche Auszubildende durfte an diesem Abend erstmals den Sekt servieren und gab sich putzig Mühe, den Korken ohne Knall zu entfernen. Und damit sie es nicht verlernte, orderten wir danach noch ein Flasche ;-)Andi gab ihr derweil lehrreiche Tipps zur Flaschenöffnung.
Als Starter gab es Spring roll veggie! Als Main Menu wurde Eland Steak mit Brie-Käse-Nut-Honey-Topping serviert und als Beilage gab es Blumenkohl und Rotkohl, serviert in einer Maisfladenschale, Reis und Rotweinsoße. Das war wirklich super lecker. Ich weiß heute nicht mehr warum, aber auf einmal zickte Moosi rum, weil er etwas missverstanden hatte (auch Männer können Ziegen sein!). Das legte sich aber bald wieder.
Als Dessert gab es eingelegte Birne mit Minz-Valnille- Eis und Fig (Feige). Leider war die Minze im Eis viel zu dominant und grob- krümelig gehackt. Keiner mochte das Eis so recht und Moosi fragte mich: Du isst doch so gern Eis, möchtest du meines nicht auch haben!? War das nicht ein netter Versöhnungsversuch? Da hätte ich ja auch gleich ne Tube Zahnpasta essen können! Vielen Dank ;-)
Abseits der anderen Gäste nahmen wir auf dem Terrassendeck einen Espresso und eine Kaktusfeige zu uns. Man musste hierbei jedoch akribisch aufpassen, dass einem die Nachtfalter nicht ins Glas schwirrten.
Die Terrasse war wieder von Öllämpchen umzingelt und es war mit dem Sternenhimmel herrlich romantisch und ruhig.
Als es dann immer kälter wurde, gingen wir gegen 23 Uhr ins Bettchen.
19.12.2010
Berge und Gamedrive
An diesem Morgen standen wir um 05.30 Uhr zum Sonnenaufgang auf und genossen mit einem Instandpulverkaffee die frische Morgenluft........19.12.2010
Berge und Gamedrive
An diesem Morgen standen wir um 05:30 Uhr zum Sonnenaufgang auf und genossen mit einem Instandpulverkaffee die frische Morgenluft und das Farbspiel am Horizont. Die Sonne ging langsam hinter dem Waterberplateau auf und blinzelte zu uns herüber. Um diese Uhrzeit war das für meine Augen nicht gerade ein netter Weckruf.
Vor unserem Bungalow befand sich eine nachgebaute Ovambo-Buschhütte. Das Ding sah eigentlich aus wie eine übergroße Pudelmütze aus Weidengeflecht. Davor lag ein großes Kaninchen und genoss die Morgenruhe. Unweit davon lag ein zweiter Hoppelmann und ließ sich von uns überhaupt nicht stören. An den Wasserlöchern tummelten sich gewohnt die Antilopen wie Blessböcke, weiße Blessböcke, Säbelantilopen sowie irgendwelche südafrikanischen Antilopen und Weißschwanzgnus.
Um kurz vor 6 Uhr krabbelten wir zurück ins Bettchen und gingen später alle zusammen ausgeruht zum Frühstück.
An dieser Stelle muss ich mal mit Andi und Carlos schimpfen. Der eigentliche Plan für diesen morgen war eine gemeinsame Wanderung über einen Berg auf dem Farmgelände.
Kurzfristig entschieden die beiden Landfrauen mit dem Pool vorlieb zu nehmen. Ich muss ja gestehen dass dies vielleicht sogar die bessere Idee war. Aber trotzdem, nach den langen Fahrtstrecken tat etwas Bewegung zwischendurch ganz gut. Vielleicht hätte ich Andi erzählen sollen dass auf dem Berg eine Außenstelle von GS ist, aber dann wäre er wahrscheinlich im Laufschritt an uns vorbei gesprintet....?
So war es nun nicht verwunderlich dass lediglich Moosi und ich an der Rezeption standen und nach der Karte für den Wanderweg fragten. Moosi sah allerdings auch nicht so recht überzeugt aus. Aber was blieb ihm anderes übrig? Wandern und Schwitzen oder Bier am Pool?
Uns wurden nun zuvor die Weg-Varianten von Alf erklärt. Also entweder rauf auf den Berg und links wieder runter, oder rauf und hinten wieder runter und somit einmal um den Berg herum. Wir entschieden uns bei einer Temperatur von ca. 30- 35 Grad für die kurze Strecke mit einer Wanderzeit von ca. 1,5 Stunden anstatt 3 Stunden.
Wir sollten uns aber auf jeden Fall genug Wasser mitnehmen, riet uns Alf.Natürlich nahmen die blöden Touristen zu wenig Wasser mit.
Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man nach so wenigen Schritten schon so ausgetrocknet sein kann. Eigentlich war die Wasserflasche schon kurz nach dem Farmtor leer. Wir orientierten uns bei der Wanderung an roten Punkten, die die Wegstrecke auf Steinen oder Bäumen anzeigten.
Um so höher wir kamen, um so schöner wurde die Aussicht auf das Farmgelände und das gesamte Waterbergplateau. Allerdings waren wir auch in ständiger Begleitung von einer Meute Fliegen, die einem um den Kopf herum schwirrten. Ich kam mir vor wie im Kuhstall. Überall diese blöden Fliegen und diese Hitze. Vielleicht waren wir auch hinterher nur so fertig, weil wir ständig mit unseren Armen wild um uns schlugen? Unser Wasservorrat neigte sich bald dem Ende zu. Also allein auf Grund der Tatsache, dass diese Fliegen einem den letzten Nerv raubten, kann ich diese Wanderung nicht empfehlen. Sie wurden auch nicht weniger, als wir immer höher kamen. Außer ein paar winzigen bunten Blumenblüten gab es auch keine weiteren Höhepunkt auf der Tour. Als Andenken wollten wir uns einen Kameldornzweig mitnehmen. Dies war aber garnicht so einfach, weil der Zweig noch am wiederspenstigen Baum hing. Wir hatten zwar ein Taschenmesser dabei, aber nicht ohne Grund fängt das bekannte Südwesterlied mit den Worten Hart wie Kameldornholz... an. Den Zweig konnte man wegen der spitzen harten Dornen schlecht ergreifen. Moosi schlug vor, dass er den Zweig festhalten würde und ich säbeln sollte. Gesagt, getan... allerdings zog ich es nach untauglichen Versuchen plötzlich vor, den Zweig mit einem festen Hieb abzuschlagen, worauf Moosi nicht gefasst war... ratsch... AUA! Der Zweig war ab und Moosi hatte einen schönen Dornenkratzer an der Hand. Sorry!
Auf dem Rückweg sahen wir noch eine Kudukuh, die doch stark erstaunt war, dass wir auf einmal vor ihr standen. Mit einem Satz machte sie auf dem Hacken kehrt und sprang zurück ins dichte Gebüsch. Weg war sie. Wer weiß wie lang hier keiner mehr lang gekommen war.
Wir kehrten stark durstig zur Frans Indongo Lodge zurück. Am Bungalow erwartete uns Carlos, der uns sofort eine gekühlte Savanne reichte :-) Perfektes Timing!
Was wir aus diesem Trip gelernt hatten war, dass kostenlose Ausflüge in Namibia einen Haken haben.
Wir freuten uns um so mehr auf den Pool. Wir bestellten vier Bier und Carlos sah sich die Menükarte auf dem Bartresen an: Heute gibt es einen Bagger voll Oryx!
(Es stand tatsächlich auf der Menükarte Oryx Bagger, allerdings was dies ja eine englische Menükarte!).
Für 17 Uhr hatten wir den Gamedrive auf der Frans Indongo Lodge gebucht. Wir verließen rechtzeitig den Poolbereich um uns für den Gamedrive umzuziehen. Moosi ging derweil nochmal zur Rezeption, um ins Internet zu gelangen.
Ich hingegen zog eine Dusche vor und staunte nicht schlecht, als ich den kleinen Kerl in der Badewanne erblickte. Ich habe ganz vergessen zu erwähnen dass unsere Bungalows mit einer Dusche sowie einer Badewanne ausgestattet waren.
Aus der Badewanne heraus lugte mich nun eine Eidechse an. Sie hockte ganz steif da und regte sich nicht.Ich ließ ihr etwas Zeit und hoffte dass sie sich vielleicht zwischenzeitlich aus der Wanne entfernen würde. Nachdem ich geduscht hatte ging ich der Sache auf den Grund. Ich stupste die Echse vorsichtig an und es geschah, was geschehen musste! Der kleine Kerl strampelte wild in Panik drauf los und die vier Beinchen wirbelten nur so hin und her. Der kleine Echserich kam hierbei aber nicht von der Stelle, weil der Grund der Badewanne zu glatt war. Der Anblick erinnerte mich etwas an einen Comicfilm. Die Echse lief auf der Stelle zu Hochtouren auf. Sie wirbelte immer mehr umher, so dass sie sich sogar eher seitwärts, als vorwärts bewegte.
Ich entfernte mich und sie beruhigte sich wieder. Ich brauchte also ein geeignetes Mittel, um die Eidechse aus der Badewanne buchsieren zu können. Aber was nur? Ich fand im Bungalow nichts und mir viel Carlos ein. Carlos hatte doch immer eine gute Idee oder Zauberspruch auf Lager.
Ich ging also ungeniert zu Carlotta rüber, rief nach ihm und wartete vor dem Bungalow auf ein Lebenszeichen. Ich hörte nun von innen: Ich komme gleich...! Schwupps, da war er ja, wie Gott ihn schuf, mit einem lila Handtuch vor der Hüfte haltend. Ich erklärte ihm meine Not und ihm viel sofort die Papiermülltüte ein. Als ich gerade wieder verschwinden wollte und Carlos noch so leicht bekleidet im Türrahmen vor mir stand kam Moosi um die Ecke (huch!?).
Carlos zu Moosi: Es ist jetzt nicht so wie es aussieht!
Ich konnte dann den kleinen Flitzer ohne Probleme in die Papiertüte schupsen und ließ ihn vor dem Bungalow auf den Rasen nieder. In sekundenschnelle vergrub er sich im dichten Rasen und wurde nicht mehr gesehen. Der konnte seiner Familie aber was berichten!
Wir waren nun alle bereit für den Gamedrive. Dass heißt Andi?
Andi bummelte mal wieder etwas umher und so kamen wir dann leicht verspätet auf dem Parkplatz vor der Lodge an. Hier wartete bereits der Kellner und gleichzeitig Poolboy und nun auch noch Guide? auf uns. Das nenne ich mal steile Karriere!
Weiterhin warteten auch zwei Damen auf uns, die am Gamedrive teilnehmen wollten.
Wir entschuldigten uns für die Verspätung und fuhren dann vom Parkplatz in Richtung Straße. Hier bogen wir aber gleich wieder auf das separate Farmgelände ab.Im Gegensatz zum letzten Gamedrive bei der Anib Lodge entpuppte sich dieser Gamedrive eher zu einer Kaffeefahrt. Diese Ausfahrt war weniger holperig und die Tiere standen alle wie platziert im Gelände. Bis auf die Elandherde, die scheu davon galoppierte. Wir sahen nur noch eine Staubwolke von ihnen. Bei diesem Gamedrive sahen wir viele verschiedene Tierarten. So gab es Geier, Steinböckchen, Trappen, Hartmann-Busch-Zebras, Oryxe, Blessböcke, Löffelhunde, Manugsten und wilde Weißschwanzgnu's, die etwas chaotisch von rechts nach links liefen und hierbei ihre Schweife kreisen ließen.
Unser Guide erklärte uns die Besonderheiten der Tiere und hielt dann bei einem riesigen getrockneten Kot-Haufen an. Diesen zerbröselte er in der Hand und erklärte anhand der Zusammensetzung dass dieser von einem Breitmaulnashorn stamme. Das Spitzmaulnashorn sei hingegen nachtaktiv und würde einen anderen Haufen hinterlassen. Das war etwas zu viel Input für mich, aber ok, hatten wir das auch geklärt.
Im Anschluss fuhren wir noch einige künstliche Wasserlöcher an und suchten weiter nach den Breitmaulnashörnern, deren Ursprungsland im Gegensatz zu den Spitzmaulnashörnern, nicht Namibia war. Auf einer freien Fläche fanden wir die zwei Breitmaulnashörner. Eine Mutter mit ihrem älteren Sohn. Soweit ich mich erinnere war Junior schon 16Monate alt und wurde immer noch von Frau Mama versorgt. Als wir heran fuhren hielt der Guide nicht an und steuerte weiter auf die Tiere zu. Carlos und ich beschwerten uns leise im Hinblick auf die Fotos und hatten Angst, dass der Guide die Tiere somit aufscheuchen könnte. Weit gefehlt. Wir fuhren wirklich dicht heran und diese Dickhäuter ließen sich in keinster Weise von uns stören und fraßen ihr karges Gras. Wir konnten aus der Nähe herrliche Aufnahmen von den Tieren machen.
Als wir weiter fuhren sahen wir auch ein Kamel. Dieses sei ein Geschenk für die Logde gewesen, erklärte der Guide. Es passte so gar nicht ins Bild.
Danach fuhren wir in einer Schleife zurück zu den Nashörnern und konnten diese somit nochmals bewundern und sahen auf dem Rückweg zur Lodge sogar nochmal die Elandherde. Nun fuhr unser Guide zügig auf die Tiere zu, die schon wieder eilig davon sprangen. Wir waren nah genug, um noch einige wenige Fotos von den Eland's zu erhaschen. Die sollten sich mal eine Scheibe von den irren Weißschwanzgnu's abschneiden, die wieder wie von Sinnen im Hintergrund auftauchten.
Nach ca. einer Stunde fuhren wir zurück zur Frans Indongo Lodge. Im Vergleich war das Farmgelände der Anib-Lodge mit den feurig roten Dünenfeldern beeindruckender. Bei Frans Indongo gab es hingegen mehre Tierarten aus der Nähe zu sehen. Abschließend kann ich persönlich beide Gamedrives empfehlen.
Nach der Rückkehr gab es für uns erstmal ein Bierchen auf dem Zimmer und danach ging es mal wieder zum Essen. Das Restaurant war mit einer Horde von sächsischen Gästen gefüllt.
Es gab diesmal als Starter Smoked Salomon auf Corn Crumped-irgendwas. Dies entpuppte sich jedenfalls als Pancaketurm mit Lachs-Rolle und Sour Creme.
Als Main gab es dann den Oryx-Bagger. Dieser köstliche Fleischberg war mit getrockneten Tomaten und Kräutern gefüllt und von einer Pilzsoße umzingelt. Als Beilage gab es (alte) Kartoffelspalten, Möhrensticks und Broccoli. Andi bemängelte die Kartoffeln zu Recht. Diese wurden sicherlich schon einige Stunden zuvor vorbereitet und schmeckten somit wie Kartoffeln vom Vortag. Aber wir wollen mal nicht auf hohem Niveau meckern, denn als Dessert gab es Passionsfrucht-Creme-Brulee- jammy!Da uns die Sachsen-Gäste etwas auf den Zwirn gingen (obwol wir ja sozusagen zwei Landsleute dabei hatten), zogen wir es mal wieder vor, unseren Espresso und die Kaktusfeige draußen, diesmal auf der Poolterrasse zu genießen. Leider verschüttete die Angestellte die erste Ladung Kaktusfeige, weil sie die Stufe in der Dunkelheit nicht sah.
An diesem Abend war es mit den Nachtfaltern schlimm. Hinterher konnte man die Flattermänner nicht mehr zählen, die an unseren leeren Gläsern hingen.
Es war aber auch ein absolut chilliger und lustiger letzter Abend auf der Frans Indongo Lodge. Wir spaßten mit Andi und seiner Liebelei herum und genossen die Atmosphäre unterm Sternenzelt, bis es Zeit für das Bettchen war.
20.12.2010
Auf Wiedersehen F.I.L und Hallo Windhoek
Um 06.15 Uhr (dies ist kein Schreibfehler) genoss ich mit Moosi den Kaffee auf der Holzterrasse....20.12.2010
Auf Wiedersehen F.I.L und Hallo Windhoek
Um 06.15 Uhr (dies ist kein Schreibfehler) genoss ich mit Moosi den Kaffee auf der Holzterrasse. Zum Abschied gingen wir nochmal auf den Aussichtsturm der Frans Indongo Lodge. Unsere Ruhe wurde allerdings durch einen Sachsen-Frühaufsteher-Gast gestört. Immerhin hatte der Typ so viel Anstand zu warten, bis wir von dem Turm herunter geklettert kamen.
Nachdem die Taschen gepackt und im Auto verstaut waren, ging es zum Bezahlen. Die Frans Indongo Logde hätte man auch im Internet über deutsche Reiseanbieter zum gleichen Preis buchen können, aber wir erhielten hier auf Nachfrage bei 3 Übernachtungen 10% Rabatt und zahlten gemäß Emailvereinbarung den vollen Preis vor Ort (Nachfragen lohnt sich bei einigen Unterkünften).
Moosi und ich kauften uns noch vom Lodge-Shop nette Schnapsgläser, aus denen wir die Kaktusfeige immer tranken. Uns wurde erklärt, dass die Logde die Gläser aus Südafrika beziehen würde. Auf jeden Fall waren sie einzigartig und ich hatte solche Gläser noch nie zuvor gesehen.
Alf, der Mann von Astrid, druckte uns die Rechnung aus. Wir wollten diese per Kreditkarte begleichen, aber das System war der Überzeugung, dass unsere Karten gesperrt waren. Allesamt von der Sparkasse funktionierten nicht. Leichte Panik brach aus und Carlos kontaktierte die Sparkasse. Es verging eine kleine Ewigkeit und Carlos erhielt keinen Rückruf.
In der Zwischenzeit versuchte ich die Rechnung mit meiner Voba-Card zu begleichen und siehe da...tadaaaa....es funktionierte.
Carlos versuchte nun seine Rechnung per EC-Karte zu begleichen und auch dies klappte auf einmal.
Waren die Kreditkarten wirklich gesperrt worden? Ich dachte sofort an eine Manipulation der von uns genutzten EC-Automaten und Carlos wohl auch. Für diesen Zeitraum war er jedenfalls nicht ansprechbar. Dann endlich kam der Rückruf und die Erleichterung. Das Problem lag am Chip der Karten. Das Lesegerät der Frans Indongo Loge konnte nur den Magnetstreifen auslesen, nicht aber den Chip. Die Sparkasse fordert aber mittlerweile aus Sicherheitsgründen, dass auch der Chip vom Gerät erkannt wird. Darum konnte die Belastung der Kreditkarte nicht erfolgen. Zum Glück war nun alles in Ordnung und auch Alf war dankbar für den Hinweis in Bezug auf seine weiteren Gäste.
Wir machten uns mit ca. einer halben Stunde Verspätung auf den Weg nach Windhoek. Bei dieser Polizeikontrolle kam eine sehr hübsche attraktive Polizistin zu uns. Sie riet uns zu einer vorsichtigen Fahrt und wünschte uns Merry Christmas. Das war ja mal nett, oder? Die Jungs fanden das nicht und fühlten sich etwas verschaukelt, denn bei 30 Grad und Sonnenschein denkt man doch nicht an Weihnachten, oder?
Der Rat zur vorsichtigen Fahrt war allerdings angebracht. Alf hatte uns zuvor berichtet, dass in der Nacht ein Kleinbus mit mehreren Personen auf unserer Strecke, der B1, verunglückt sei. Es starben dabei viele der Insassen.
Unsere „Pad“ war ruhig und so kamen wir heil beim Zwischenziel, dem Holzmarkt in Okahandja an. Hier gibt es zwei Holzmärkte, wobei der eine vor kurzem abgebrannt war. Wir hingegen wollten sowieso den Holzmarkt gegenüber der Shelltankstelle aufsuchen. Hier hatten wir ja zuvor schon einige Male einen Zwischenstopp eingelegt. Ani hatte Carlos und Andi vor dem Urlaub empfohlen Tauschobjekte in Form von alten T-Shirts oder Schuhen zum Holzmarkt mitzunehmen. Das hätte ich auch getan, aber unser Gepäckgewicht war gnadenlos am Limit.
Beim Holzmarkt trennten sich unsere Wege und wir gingen jeweils zu zweit los. Und schon kamen die Budenbesitzer wie die schillernden grünen Fliegen angeschwirrt. Jeder wollte seinen Shop zeigen und etwas verkaufen. Auffällig war hierbei, dass die Shopbesizter mit der größten Schnauze die hässlichsten Waren verkauften. Unzählige „Jiraafs“ (Giraffen), Masken, Big Five's, Kerzenständer, Nilpferde, Schüsselanhänger, Schalen und anderes Geraffel stapelte sich in den dürftig zusammen genagelten Bretterbuden.Zu uns kam nun ein Schwarzer, der sich als Andreas vorstellte und seinen Shop zeigen wollte. Direkt hinter ihm tauchte ein Typ mit einem gelben Shirt auf, der mich ermahnte: „remember the yellow Shirt! I'm the cheap shop, you must come to me!!“
Ah, ok!?
Wir arbeiteten erst die Shops auf der linken Seite ab, zum Missmut der rechtsseitigen Händler, die uns ständig aufforderten die Seiten zu wechseln oder noch besser in Schlangenlinien zu gehen. Das machten wir natürlich nicht! Auch „Andreas“ hing an uns wie eine Klette. Von Carlos und Andi war nichts mehr zu sehen. Sicherlich hatten sie ähnliche Belagerungen hinter sich.
Und dann kamen wir endlich zu Andreas-Shop. Meine Güte, dies war mit Abstand der kleinste und merkwürdigste Shop überhaupt. Das Dach bestand aus Tüten und Kunststofffetzen und die Hitze war hier unerträglich. Zudem lag ein verschwitzter Geruch in der warmen Luft. Seine Waren waren nicht hübsch und weniger filigran gearbeitet, als die anderen. Selbst mit viel Wohlwollen hätte ich hier nicht einen Gegenstand gefunden, den ich auch nur annähernd hätte kaufen wollen.
Er war sehr verärgert, als wir den Shop ohne einen Kauf verließen. Nun bettelte er uns an und ging ohne Verhandlungen mit dem Preis für einen Kerzenständer um mehr als die Hälfte herunter.
Moosi bekam immer schlechtere Laune, aber ich fand das Treiben und Feilschen der Händler recht amüsant. Man konnte so schön mit den Verkäufern (die auf einmal fast alle einen deutschen Namen trugen) quatschen und verhandeln.
Ich suchte aber nach einer Gepardenholzfigur und fand diese in einem kleinen Laden bei einem Opa. Dieser ältere Herr kam nicht lästig auf uns zu und ließ und gucken. Aber dann stand er doch auf einmal mit einer leichten Alkoholfahne hinter mir und säuselte etwas von „very nice“ oder „best price“. Ich befand die Gepardenfigur als zu schwer für das Gepäck, aber der Opi war überzeugt, dass sie nicht zu schwer war (vielleicht war er ja mal beim Bodenpersonal der Airberlin tätig, wer weiß?) Ich ließ mich weniger durch ihn, als durch die eigentliche Figur überzeugen und fragte nach dem Preis. Er war natürlich zu hoch und ich schüttelte sofort den Kopf und meinte dass die Figur ja vielleicht doch zu schwer sei. Aber der Verkäufer ließ nicht nach und ging mit dem Preis etwas nach unten. Er verhandelte hin- und her und Moosi ging angenervt aus dem Laden. Ich erklärte dem Schwarzen (auf englisch), dass Moosi mein Mann sei und keine gute Laune hätte, aber leider auch das Geld für die Ware besitzen würde. Weiterhin wäre er nicht bereit, mehr als den von mir angegebenen Betrag für die Holzfigur zu entrichten. Der Opa hingegen erklärte mir, dass er zwar der Mann in der Ehe sei und somit das Sagen hätte, aber der Geldforderung seiner Frau immer nachgeben müsse, denn so sei es nun mal in der Ehe.
Ich erwiderte nun, dass dies bei uns nicht so sei und ich keine Entscheidungsmacht über das Geld hätte (was ja glatt gelogen war). Aber der Opa und ich verstanden uns schon. Nun ritzte er seinen Wunschbetrag mit einem Zahnstocher auf seinen Unterarm (diese Sitte sahen wir auch bei den anderen Händlern).
Ich schüttelte wieder einmal den Kopf und dann trat Moosi wieder in die (Bruch-)Hütte ein und fragte gereizt ob wir schon weiter wären.
Der Opa sah seine Chance und guckte Moosi an. Er sagte zu ihm dass seine Frau zwar kochen und waschen müsse, sie dafür aber eben auch Geld vom Mann bekäme. Moosi und ich guckten uns an und schüttelten den Kopf. Fast zeitgleich sagten wir, dass bei uns auch „der Mann“ kochen und waschen würde. Der Opa guckte leicht verstört und dachte sich wohl in diesem Moment „die arme S....äh, der arme Kerl“!
Und schon waren seine Argumente davon geflogen und ich hatte die Figur für meinen geforderten Betrag im Gepäck, hi,hi.
Also für jeden der das Abenteuer Holzmarkt wagen möchte, würde ich Zeit, ggf. Tauschobjekte und Verhandlungstaktik mit auf den Weg geben. Natürlich geben die Verkäufer an von dem Geld leben zu müssen, aber im Vergleich verdienen diese Händler und teilweise Schlitzohren ganz gut an den Touristen.Als wir zurück kamen saß Andi mit einem Verkäufer vor der Shell-Tankstelle und erzählte mit ihm. Carlos hingegen wurde von einem Kind umwuselt. Der Kleine bekam von Carlos eine Dose Cola geschenkt und Andi kam mit einer Visitenkarte von dem Verkäufer zurück. Die Tauschobjekte von Andi und Carlos fanden nach ihren Angaben reißenden Absatz gefunden und beide bekamen dafür schöne Holzfiguren.
Andi und Moosi schienen von dem Trip etwas angenervt zu sein. Es war auch kein Wunder, denn von allen Seiten wurde an einem gezerrt und eingeredet.
Wir kamen ohne erwähnenswerte Vorfälle in Windhoek an.
Nach einer intensiven Recherche hatte ich mich bei der Buchung für die Pension Christoph in der Heinitzburgstraße, Windhuk, entschieden. Die Pension war im Verhältnis am günstigsten und lag zentral. Mit einem Fußmarsch von ca. 10-15 Minuten konnte man die Christus Kirche wie auch die Fußgängerzone von Winhoek erreichen.
Da wir diese Unterkunft nur für die Nacht brauchten, legten wir zum Ende unserer Reise nicht viel Wert auf eine gehobene Ausstattung.
Zu der Pension kann man positiv anmerken dass die Betten sauber und die Minibar gefüllt war. Zudem gab es einen kleinen Fernseher, dafür aber keine Klimaanlage, sondern einen Deckenventilator. Die Zimmer selbst waren in einem Gebäudetrakt, rund um den Innenhof/Pool angelegt. Diese Unterkunft kann man als zweckmäßig bezeichnen, allerdings würde ich diese nicht für mehrere Tage empfehlen wollen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt auch sehr von den anderen Unterkünften verwöhnt und man wurde hier im übertragenen Sinn etwas „in das kalte Wasser geschuppst“.
An der Rezeption war eine Angestellte, die gebrochenes deutsch sprach und uns die Schlüssel für die Zimmer in die Hand drückte. Für den Abend ließen wir uns von der Angestellten einen Tisch bei Joe's Beerhouse reservieren. Den Service fand ich ja mal sehr nett. Über die Pension ist weiterhin anzumerken, dass die Getränke der Minibar sehr günstig waren. Der Pool lag ab dem Nachmittag leider im Schatten.
Wir konnten auf älteren Stühlen vor den Zimmern sitzen und unsere Kaltgetränke genießen. Carlos stellte hierbei fest, dass wir noch vier 6er-Träger bis zur Abreise zu vernichten hatten ;-S
Wir ließen den Nachmittag gemütlich am Pool ausklingen und fuhren dann gegen 19:20 Uhr zu Joe's Beerhouse mit einer Fahrtzeit von max. 10 Minuten. Wir ergatterten den letzten Parkplatz auf dem Hinterhof von Joe's Beerhouse. Auf dem alten Parkplatz gegenüber von Joe's klafft nun ein riesiger Büroneubau mit verspiegelten Fenstern.Wir gingen also durch den Hintereingang zu Joe's hinein und ich fühlte mich gleich wohl. Manche Leute vertreten die Meinung dass Joe's Beerhouse nur ein Touristen-Nepp sei. Andere sagen dass dies das urigste Lokal der Welt ist. Ich selbst vertrete die Meinung, dass jeder Joe's einmal besucht haben sollte, um sich selbst ein Urteil zu bilden. Er wird nicht enttäuscht werden. Ich selbst würde mich der zweiten Meinung gern anschließen. Das Lokal besteht aus mehreren Gebäuden und hat einen chilligen Innenhof mit Tischen/Sitzmöglichkeiten und Außenarbereich unter Lappadächern.
Überall findet man witzige Werbebilder, Plakate und Tiertrophäen an der Wand, alte leere Flaschen baumeln von der Decke und urige Details füllen die Atmosphäre. Z.B. wurden riesige Sauerkrautdosen übereinander gestapelt und zu Säulen umfunktioniert. Über dem Haupteingang befindet sich sogar ein echter Mini-Cooper.
Joe's ist eigentlich immer total überfüllt und darum ist es ratsam sich einen Platz zu reservieren. Uns wurde nun unser Tisch zugewiesen. Wie sich heraus stellte hatten wir wohl einen der letzten Außentische bekommen und saßen nun direkt vor dem Restauranteingang des Hauptgebäudes.
Aber egal wo man einen Platz bekommt, man hat immer genug zu sehen und zu entdecken. Die Speisekarte hatte eine große Auswahl und war im Gegensatz zu anderen Lokalitäten nicht gerade teuer, obwohl das Lokal so beliebt ist. Vor allem war auch die Flasche Sekt nicht teuer (Logdes ca. 150 N$ und hier 108 N$) die wir orderten. Als Starter wählte ich den mir bereits bekannten Seafood-Cocktail, der im Glas serviert wurde. Ich war danach schon genug gesättigt.
Natürlich musste ich als Hauptgericht mein geliebtes Zebrasteak (95 N$) essen und es gab meinen letzten Dom Pedro (26N$) in diesem Urlaub. Andi probierte hier das einheimische Weizenbier Camelthorn. Es schmeckte etwas süßlich und weniger würzig als normales Weizenbier.
Carlos hatte nach dem Essen eine blendende Idee. Wir gesellten uns noch an die trubelige Außenbar im Innenhof. Hier tummelten sich Leute aus verschiedenen Ländern und aus allen Altersklassen. Wir ließen von einem Gast ein Foto von uns machen und tranken eine lekka Kaktusfeige zum Ausklang :-)
Auf dem Weg zum Parkplatz kamen wir an den Toiletten vorbei. Ich stupste Andi an und wir mussten bei dem Anblick lachen: „Hey Carlos“!„Ja, was denn“!? -Klick-
Carlos stand nun direkt neben dem „Lady's“-Schild vor den Toiletten und ich schoss ein geniales Foto von ihm. Ein lustiger Abend ging zuende....
21.12.2010
Windhoek City
So langsam machte sich etwas Unruhe bei uns breit, da in Deutschland nach wie vor Schneechaos herrschte und...21.12.2010
Windhoek City
So langsam machte sich etwas Unruhe bei uns breit, da in Deutschland nach wie vor Schneechaos herrschte und keiner abschätzen konnte, ob unser Flieger nicht noch gestrichen werden würde. Alle Flüge nach Frankfurt waren bereits storniert. Wir ließen uns davon aber nicht die gute Laune verderben und hofften einfach auf etwas Glück.
Wir gingen am nächsten morgen erst einmal zum Frühstück. Der Raum war mit einfachen Holzstühlen und Tischen versehen und diverse ältere Dekogegenstände erinnerten vielmehr an ein einfaches bayrisches Gasthaus. Andere Gäste befanden sich bereits an ihren Tischen und genossen ihr Frühstück mit einer Zeitung vor der Nase. Das Frühstücksbuffet war übersichtlich, aber nicht schlecht. Besonders positiv blieben mir die dicken leckeren Brötchen in Erinnerung. Die Eier und den Kaffee bekamen wir wie immer separat am Tisch serviert.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es zu Fuß in die Stadt. Es war schon recht warm und wir hofften, dass der Weg nicht zu lang war. Zuerst gingen wir die Straße in Richtung Christus Kirche hinunter, immer geradeaus. Hier hatte sich seit meinem letzten Besuch (leider) einiges getan. Hier standen auf einmal viele große Bürobunker mit verspiegelten Fenstern dicht an dicht und das Reiterdenkmal hatte wieder seinen Platz in der Nähe der Christus Kirche gefunden. Doch ging es nun fast vollkommen unter, da es nicht mehr so frei stand wie einst zuvor. Wir gingen die Straße ein Stück weiter hinab und blickten auf die tolle Christus Kirche. Allerdings war ich sehr erschrocken dass nun ein riesiger Neubau direkt davor hochgezogen wurde. Wie kann man nur so etwas zulassen? OK, ich meine Wolfsburg ist architektonisch auch nicht gerade ein Meisterwerk, aber dies hier ist meiner Meinung nach schon eine große bauliche Freveltat. Ganz oben auf dem Neubau, in schwindelnder Höhe, hockten die Arbeiter auf einem Querbalken und aßen ihr Frühstück. Dieser Anblick erinnerte mich an das bekannte Bild der „New York Construction Workers Lunching on a Crossbeam“. Wir gingen einmal um die Christus Kirche herum und stellten fest, dass sie verschlossen war. Danach gingen wir von hier aus gerade runter, in Richtung Fuzo, am großen Parktplatz und dem Bürgersteigholzmarkt vorbei. In der Fuzo angekommen schlenderten wir etwas umher und suchten diverse Shops auf und aßen Mittags einen Burger bei Whimpys in der Mal.
Die Stadt war brechend voll (es waren ja immerhin Weihnachtsferien). Nach einer gewissen Zeit beschlossen wir uns zu trennen und jeweils zu zweit loszuziehen, da wir verschiedene Ziele hatten. So fanden Moosi und ich einen netten kleinen Juwelier, der Schmuck mit Elefantenhaar verkaufte. Carlos und Andi hingegen fanden einen Laden, in dem sie für Carlos einen Rollenkoffer kaufen konnten, da seine Reisetasche mittlerweile einen großen Riss aufwies. Moosi und ich checkten derweil in einem Internetcafe die Flüge für den nächsten Tag (alles ok) und im Anschluss suchten wir ein geeignetes Lokal für den Abend. Wir guckten hierbei auch bei dem Restaurant Gatemann vorbei das uns empfohlen wurde, entschieden uns nach einem Blick in die deutsche überteuerte Speisekarte und dem biederen Ambiente aber dagegen und fanden dann das Restaurant „Gourmet“, mitten in der Fuzo. Hier gab es einen netten Biergarten abseits des Trubels und die Speisen hörten sich auch gut an. Ein Geheimtipp war noch der Cattle-Baron, aber der lag leider außerhalb der Fuzo, in der anderen großen Mal. Auch wurde uns mehrfach Luigis and the fish empfohlen, aber auch dieses Lokal lag außerhalb der Fuzo und wir waren etwas zu bequem diese Lokale per Auto zu suchen.Moosi und ich entschlossen uns nun im Gourmet Restaurant am Nachmittag, nach der anstrengenden Shoppingtour, etwas zu trinken und warteten hier auf Andi und Carlos. Diese beiden kamen dann auch zu uns und Carlos präsentierte stolz seinen neuen silberfarbenen Hartschalenrollenkoffer, den er für einen mittelmäßigen Preis erworben hatte. Im Anschluss ließen wir uns auch gleich einen Tisch für den Abend reservieren.
Danach trollten wir uns mit unseren diversen Errungenschaften zu Fuß zurück zur Pension Christoph und brauchten dafür ca. 15 Minuten in der prallen Sonne.
Moosi und Carlos gingen nun zunächst zur Rezeption, um die Zimmer zu bezahlen, da wir am nächsten morgen schon um 05.30 Uhr aufbrechen mussten. Grinsend kamen beide zurück. Wir bezahlten hier fast 700 N$ weniger als geplant, da Amanda einen Rabatt gewährte und dann auch noch das „Frühstücksgeld“ abzog, da wir am nächsten Tag ja nicht mehr frühstücken konnten. Das war wirklich mal sehr nett und brachte der Pension in meiner Bewertung einen dicken Pluspunkt.
Nun wollten Moosi und Carlos den Mietwagen zu Hubert Hesters zurück bringen. Die Betonung liegt auf „wollten“, weil sie mit dem Wagen wieder zurück kehrten und abermals grinsten. Was war denn nun wieder? Sie erklärten, dass Hubert versuchte einen Fahrer für den Flughafentransfer für den nächsten Tag zu organisieren. Als sich dies als zu umständlich abzeichnete fragte er die Jungs ob es ein Problem wäre mit dem Mietwagen selbst zum Airport zu fahren und den Wagen dort stehen zu lassen. Der Schlüssel sollte an der Info hinterlegt werden. Obendrauf drückte er den beiden noch 100 N$ in die Hand, damit der Sprit bis zum Flughafen auch reichen würde. Das war mal ein Service und wir waren eigentlich ganz froh, dass wir unabhängig zum Flughafen fahren konnten.Da es so warm war wollten wir uns nun im Pool abkühlen. Hier schwammen zunächst noch andere dubiose Gäste mit merkwürdigen Tatoos umher und eine Familie verspeiste ihren Fastfood oder hier „Take away“ genannt, in den Liegen vor dem Pool (komische Sitte). Danach hatten wir fast freie Bahn. Lediglich zwei südafrikanische Jungs planschten noch im Pool. Wie es der Zufall wollte verstanden diese portugiesisch und Carlos konnte sich mit ihnen unterhalten. Ich sprang nur kurz ins Wasser, weil schon große Schatten auf dem Pool lagen.
Moosi und ich packten nun unsere Koffer für den Abflugtag. Aus dem Nebenzimmer von Andi und Carlos klangen auf einmal grummelige Stimmen. Moosi ging kurz rüber, kam zurück und fragte ob ich noch ein zweites Kofferband dabei hätte. Hatte ich nicht und kümmerte mich nicht weiter um seine Frage, denn er hatte mir nicht erzählt wofür er dies brauchte. Aber irgendwie war das ja eine merkwürdige Frage und meine Neugierde überkam mich. Moosi erklärte mir dann, dass der Reißverschluss des neuen Hartschalenkoffers von Carlos aufgeplatz sei und er nun ein Kofferband benötigte. Andi hingegen hatte ihm den wertvollen Tipp gegeben bei gefühlten 30 Grad nochmals in die Stadt runter zu laufen und das Ding zurück zu geben und sich zu beschweren. Und Carlos fragte Andi wie „er“ dies denn machen wolle, da Andi's Englischkenntnisse auch ihre Grenzen besaßen. Und Andi ganz locker: „FUCK OFF werden sie ja wohl verstehen, oder?“ Um dem Stress ein Ende zu setzen bekam Carlos natürlich mein Kofferband. Ich schlug Carlos auch noch vor seinen Koffer einfach am Flughafen mit Folie einwickeln zu lassen, damit auch wirklich nichts aus dem Koffer rausfallen könne. Carlos hatte darüber zuvor noch nicht nachgedacht und nun machte sich Erleichterung breit. Der Abend war also gerettet.
Vor unseren Zimmern trafen wir nun auf weitere Gäste. Es waren zwei Männer aus Deutschland, die mit der Familie von Südafrika aus unterwegs waren. Diese wollten auch mit unserem Flugzeug am nächsten Tag zurück fliegen. Einer der beiden entpuppte sich als Anwalt. Sie erzählten viel von ihren unzähligen Afrikatrips und gaben uns den dringenden Rat sich am Abend mit einem Taxi zum Restaurant fahren zu lassen, auch wenn der Weg nicht weit sei. Amanda könne ein zuverlässiges und günstiges Taxi organisieren. Wie schon einmal erwähnt ist es in Namibia nicht ratsam wahllos Taxi zu fahren, weil die Fahrer schnell ihre eigenen Preise machen, auf der anderen Seite ist es aber auch nicht ratsam zu Fuß durch die dunkle Stadt zu irren. Ich war zwar etwas skeptisch, aber Amanda buchte uns wirklich ein Taxi und handelte auch gleich am Telefon den Preis aus. Wir sollten zu viert 50 N$ (ca. 5-6 Euro) für die Hinfahrt und das gleiche auch für die Rückfahrt bezahlen. Das Taxi stand pünktlich vor der Pension und fuhr uns auch direkt vor das Gourmet. Das war ein Service. Der Fahrer bekam seine 50 N$ in die Hand gedrückt und den Auftrag gegen halb zehn vor dem Lokal zu stehen, um uns abzuholen.Der weitere Abend in dem Lokal gestaltete sich außerordentlich lustig. Ich glaube wir haben auch die anderen Gäste etwas belästigt, aber darauf kann man ja keine Rücksicht nehmen. Es fing alles ganz harmlos an und wir orderten unsere Getränke und das Essen. Es gab für mich vorn weg ein Straußcarpaccio und als Hauptgang hatte ich eine Wildfleisch-Variation (Krokodil, Oryx, Springbock und Kudu), serviert an einem hängendem Spieß, gewählt. Bevor der Hauptgang auf dem Tisch stand wollte Carlos ein Foto von Andi machen. Andi lehnte sich in diesem Moment auf dem Stuhl nach vorn und es gab einen Knall. Ich war etwas irritiert wo das Geräusch seinen Ursprung hatte. Also entweder war es der Stuhl von Andi oder... die zweite Vermutung ließ eigentlich nur eines zu...! Andi schob dann sofort die Verursachung des Knalles auf Carlos und der prustete errötet los. Er bekam sich überhaupt nicht mehr ein. Er drehte sich mehrfach weg vom Tisch weg, um seine Fassung wieder zu bekommen, aber dies dauerte immer nur einige Sekunden an. Jeder von uns setzte noch einen Spruch drauf. Immer wenn Carlos sich gerade einigermaßen gefangen hatte kamen Sprüche wie: „Dein Essen wird kalt Carlos, GIB GAS“ oder „das war jetzt aber nicht so der KNALLER“ Letztendlich hatte nur der Stuhl von Andi geknarrt, aber das sorgte den ganzen Abend für einen Lachflash von Carlos, der darum leider sein Essen kaum anrührte. Ich glaube wir waren alle schon sehr laut und störten hierbei vielleicht auch die anderen Gäste, aber es war mit Abstand der lustigste Abend überhaupt! Das Restaurant Gourmet ist auf jeden Fall zu empfehlen. Es ist zwar kein Geheimtipp oder eine gehobene Küche, dafür aber sehr gemütlich und Preis-Leistung stimmen hier.
Pünktlich um 21.30 Uhr wartete unser Taxiboy auf uns, der uns heil wieder zurück brachte und seine 50 N$ von uns kassierte plus ein kleines Trinkgeld.Diesen witzigen Abend ließen wir mit einem Bierchen ausklingen und gingen dann schlafen um in aller Frühe wieder aufzustehen.
22.12.2010
Auf Wiedersehen Namibia
Die Nacht war kurz da wir gegen halb fünf aufstanden und das Auto packten. Gegen...22.12.2010
Auf Wiedersehen Namibia
Die Nacht war kurz da wir gegen halb fünf aufstanden und das Auto packten. Gegen 05:30 Uhr fuhren wir los. Die weiteren Gäste der Pension Christoph warteten ebenfalls schon auf ihre Fahrgelegenheit zum Husea Kutako International Airport.
Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten. Wir sahen die letzten Affen auf den Zäunen der Farmen sitzen und freuten uns auch über die aufgehende Sonne. Es wurde schon wieder schön warm.
Am Flughafen angekommen parkten wir den Mietwagen und direkt davor erwartete uns auch schon der Angestellte von Hubert Hesters, um den Wagen in Empfang zu nehmen. Das nenne ich mal Timing.
Die Ernüchterung kam dann im Flughafen, der auf Grund der vielen Fluggäste fast aus allen Nähten platzte. Entgegen Moosis erster Meinung stellten wir uns ans Ende der langen Schlange. Moosi war der Meinung die Flut der Fluggäste würde abbrechen und irgendwann wären wir sozusagen die ersten und müssten nicht anstehen (dabei müsste er das „Anstehen doch kennen?). Die Logik verstand ich nicht ganz, weil immer mehr Leute nachrückten und dann sogar schon vor dem Flughafen standen. Das musste ich mir nun wirklich nicht geben. Carlos verließ uns mit seinem Koffer und ging zielstrebig auf die riesige Einwickelmaschine drauf zu. Danach kam er stolz mit seinem Frischhaltefolienkoffer zurück. Da konnte nun wirklich nichts mehr aufreißen!
Als wir so in der Schlange standen hielten wir nach Fourie Ausschau. Und tatsächlich, da ganz vorn ging ein Mann der große Ähnlichkeit mit unserem Standesbeamten hatte. Er trug ein lockeres Blümchenhemd, dass aber super zu ihm passte. Er erblickte uns auch und kam strahlend auf uns zu und überreichte uns die Apostille (Beglaubigung) und Heiratsurkunde.
Auch das hatte perfekt geklappt. Nun mussten nur noch unsere übergewichtigen Koffer heimlich übers Band laufen. Da wir Dank Moosi fünf Gepäckstücke hatten, fiel das Übergewicht gar nicht auf. Das Personal am Schalter klebte alle Gepäcknachweisaufkleber auf Carlos Flugticket. Das bemerkten wir aber erst an einer anderen Stelle der Rückreise. Leider konnte uns die Dame am Schalter leider nicht gleich den Bordingpass für den Inlandsflug in Deutschland in die Hand drücken. Es war also erforderlich nochmals in München einen Check-In zu durchlaufen, um nach Berlin weiter fliegen zu können.
Nachdem die Last der Koffer von uns war tranken wir noch einen Kaffee aus der Cafeteria und warteten noch eine Weile in der Sonne, vor dem Flughafengebäude.Irgendwann ist ja mal der schönste Urlaub vorbei, aber unserer dauerte ungewollt noch etwas länger an, weil unser Flieger eine Stunde Verspätung hatte. Somit begaben wir uns irgendwann durch die Kontrolle und dann zum Gate. Hier kauften wir noch u.a. im Duty Free Shop Kaktusfeigen Schnaps ein. Dieser wurde ganz normal in einer dieser Sicherheitstragetaschen verpackt und wir konnten damit problemlos an Bord gehen.
Auf dem Weg zum Flieger trafen wir wieder Fourie mit seiner Familie auf dem Rollfeld. Er erkundigte sich bei uns, ob bei Airberlin die Monitore in der Rückenlehne eingebaut seien. Also in der ersten Klasse vielleicht....???
Wir nahmen wieder in unseren überteuert reservierten Sitzen Platz.. Wieder fehlte mir das Fenster, dass sich entweder viel zu weit vorn oder zu weit hinten bei Carlos befand. Der Flug selbst verlief dann recht ruhig und ab und zu kam Fourie mit seiner Tochter um die Ecke um sich die Beine zu vertreten.
Wir erfuhren dann vom Bordpersonal, dass unsere Maschine die Verspätung von einer Stunde nicht aufholen konnte. Wir hatten mal wieder viel Glück, da ausgerechnet unsere Anschlussflugmaschine warten würde. Andere Gäste mussten in Hotels übernachten, u.a. die Passagiere mit dem Flug nach Hannover. Welch ein Glück, dass wir über Berlin geflogen waren.
Aber dann holte uns der Stress gnadenlos ein, ausgerechnet in Deutschland. Es war wieder einmal München und somit liefen wir einmal quer durch das Gebäude, um den Check-In Schalter zu finden. Wir fanden ihn und die Dame am Schalter blätterte in den Gepäcknachweisaufklebern auf Carlos Flugticket hin- und her. Ich meinte an dieser Stelle noch zu Andi, dass sie dann ja wohl kein Gepäckstück vergessen würde, wenn sie die Aufkleber mehrfach kontrollieren würde (oder doch???)!
Danach ging es zur Kontrolle. Wir legten unsere Sachen auf das Band und eigentlich schien alles gut, bis eine Angestellte bemerkte, dass die Kaktusfeigenschnapsflasche, die sich immer noch im Duty Free Beutel befand, extra eingecheckt, oder abgegeben werden müsste.
Große Fragezeichen taten sich bei uns auf. Waren wir nicht eben aus einer Airberlin-Maschine gekommen und hatten genau diese Tasche mit Kaktusfeige an Bord??? Was war los?
Es waren die EU-Richtlinien die vorschrieben, dass Produkte aus nicht EU-Ländern nicht mit ins Handgepäck durften. Also Schnaps außerhalb der EU kaufen und an Bord nehmen (Langstreckenflug) ist total gut, aber bei einem kurzem Inlandsflug innerhalb der EU (in diesem Fall sogar nur Anschlussflug innerhalb Deutschlands) ist es verboten! Totaler Irrsinn, aber so war es nun mal. Also stopfte Moosi total begeistert die Flaschen in seinen Rucksack und verließ dann nochmal den Kontrollbereich, um den Rucksack extra einzuchecken. Wir hatten ja genug Zeit und die Anschlussmaschine wartete ja seelenruhig auf uns....grrrrr!
Moosi kam dann übel gelaunt zurück und musste sich nochmals der Kontrolle unterziehen. Dies nahm er nicht ohne seinen Unmut auszudrücken hin.
Danach war er noch mehr bedient und selbst die Angestellten meinte schon wir sollten ihn besser im Auge behalten ;-)
Allerdings entschuldigten sie sich nochmals für die Unannehmlichkeiten, an denen sie auch nichts ändern konnten und für die sie nicht verantwortlich waren. Das war das erste freundliche Personal auf dem Münchener Flughafen. Schade nur dass sie solche Hiobsbotschaften verbreiten mussten.Beim Gate angekommen bemerkten wir dann, dass der Anschlussflieger ebenfalls Verspätung hatte und somit erst 15 Minuten nach unserer Ankunft bereit fürs Boarding war. Der ganze Stress umsonst. Das hätte uns ja auch mal einer sagen können!
Hier war wieder alles gut und der Service im Flieger stimmte. Ich habe immer den Eindruck dass das Personal auf den Kurzstreckenflügen um einiges entspannter ist, als auf den Langstreckenflügen. Die Belastung ist ja höher, aber gerade auf einem längeren Flug wäre der Service ja wichtiger, oder? Wir flogen nur knapp eine Stunde und kaum hatten wir die Flughöhe erreicht, ging es auch schon wieder runter.
Wir wollten dann aussteigen, aber das ging nicht. Irgendwie hatte das Bodenpersonal in Berlin-Tegel wohl nicht mit unserer Ankunft gerechnet. Nun machte der Captain schon über Lautsprecher seine Scherze und meinte dass er sicher sei, dass wir zu Weihnachten zu hause wären.
Nachdem sich das Personal endlich mal zeigte und die Türen geöffnet wurden, kam uns auch gleich eine eiskalte Brise entgegen. Wir kamen beim Kofferband an und warteten auf das Gepäck. Warum auch immer sollte ich dann mit Andi schon mal vorgehen. Carlos und Moosi kamen aber erst mal nicht nach. Dann kam Carlos zu uns raus und meinte dass mein Koffer noch fehlen würde und Moosi noch warten würde. Es kamen dann andere Gäste heraus und irgendwie lief danach alles chaotisch ab, weil das Kofferband erst abgeschaltet wurde, weil angeblich eine Tür klemmte und danach wurden die Koffer von einem anderen Flieger auf das gleiche Band geladen.
Moosi kam entnervt heraus und ich fragte ihn was mit meinem Koffer sei. Ich sagte ihm noch dass er nicht den Sicherheitsbereich verlassen sollte, aber zu spät. Da stand er nun draußen und kam nicht mehr rein. Die Auskunft die ich erhielt war ernüchternd. Bitte gehen sie zur Gepäckermittlung.
Dort angekommen gingen wir an einer langen Schlange vorbei und suchten die Gepäckermittlung. Huch...da war sie ja und die lange Schlange gehörte dazu! Es war wohl gegen 22 Uhr und ich stand dort über eine Stunde, in der sich kaum etwas tat. Andere Gäste erzählten, dass ihre Koffer von dem gesamten Flug erst gar nicht auf dem Kofferband landeten. Prima und dass kurz vor Weihnachten! Das erklärte auch die lange Schlange.
Wir hatten auch Geschenke im Koffer, aber wichtiger war, dass zum Glück nur die Sommerbekleidung im Koffer war. Als wir dann eine der vier überarbeiteten Damen erwischten, die sich um das verschwundene Gepäck kümmerten, gab es keine guten Neuigkeiten. Ich hätte ja gedacht, dass man anhand des Gepäcknachweisaufklebers und dem dazu gehörigen Code zumindest einsehen könnte, wo der Koffer steckt, aber dem war nicht so. Die Dame vermutete dass der Koffer in München warten würde und machte mir keine Hoffnung, dass der Koffer vor Weihnachten da wäre. Sie füllte für mich ein Suchformular aus und gab mir einen Code, unter dem ich zuhaus den Such-Status im Internet einsehen konnte. Mehr Hilfe bekam ich nicht und somit verließen wir enttäuscht den Flughafen.
Die Feuerwehr war gerade dabei die Fassade zu enteisen und der Parkplatz vor dem Flughafen war mit Feuerwehrfahrzeugen bevölkert. Wir riefen nun die Parkplatzhotline an. Das lief mal wieder perfekt, denn kaum waren wir am vereinbarten Treffpunkt, stand auch schon unser Transferdienst bereit. Dieser brachte uns zum enteisten Fahrzeug von Moosi und somit waren wir abfahrtbereit. Ich glaube nach 23 Uhr verließen wir den Flughafen Berlin-Tegel.
Auf dem Rückweg hielten wir noch beim großen M an und wir unterrichteten Nate und Oldman sowie Ani von unserer Ankunft in Deutschland.Wir setzten Carlos und Andi zuhause ab und fuhren dann selbst in die Heimat und freuten uns schon auf die Hunde. Unser Haus war bei unserer Ankunft hell erleuchtet und am Eingang hing eine Girlande mit 34 weißen Rosen. Ani stand freudestrahlend da und hieß uns mit den Hunden Willkommen :-)
Der Abschluss war wenigstens sehr schön, wenn der Rückweg doch mit einigen Hindernissen verbunden war. Wir bekamen auch ein Willkommensgetränk und durften danach unser „geschmücktes“ Schlafzimmer bewundern. Überall war liebevolle Hochzeitsdeko plaziert worden und neue Bettwäsche mit Zebramuster lud zum Kuscheln ein. Um 3h morgens war es dann soweit.
Anzumerken ist noch, dass ich zum einen froh war, dass mein Arbeitstag zu Heilig Abend von einem sehr netten Arbeitskollegen übernommen wurde (Danke dafür Ernst) und dass mein Koffer dann am 27.12.2010 von DHL gebracht wurde, als ich gerade unter der Dusche stand. Der Internet-Such-Status meines Koffers befand sich bis zum Schluss auf „Suche dauert an“.
An dieser Stelle sei nochmals an allen die den Urlaub und unsere Hochzeit unvergesslich gemacht haben ein großer Dank ausgesprochen. Vielen Dank auch an die kleinen Helferlein, die unser Schlafzimmer so schön dekoriert haben und Danke an die Hundesitter und an die vielen Freunde, die uns Hochzeitsgrüße geschickt haben!
Was bleibt mir zum Schluss noch zu sagen?„Es war der weltbeste Urlaub vonne janzen Welt“!
(P.S. Nicht vergessen, Carlos muss noch tanzen :-)


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