die hochzeit
03.12.2010
Hochzeitstag am Strand von Swakopmund
Die Sonne schien und es lag kein Nebelschleier über der Stadt. Der perfekte Hochzeitstag!Nach dem Frühstück im Alternative Space fuhren wir mit dem Wagen in die Stadt.
Ri hatte bereits den Termin beim Frisör Gebauer (10h) für mich gebucht und der Brautstrauß sollte gegen 11h vom Blumenladen (Namen vergessen) abgeholt werden.
Zuvor gingen wir noch zu Ri's Arbeitsplatz und sie zeigte uns noch den Weg zum Blumenladen.
Zwischenzeitlich begab ich mich mit Nate und Carlos zum Frisör, während Moosi und Andi die Blumen holen sollten und der Bräutigam sich nbenbei Mut antrinken wollte.
Andi bekam aber die Instruktion von mir, einen "fast" nüchteren Bräuterich zurück zu bringen. Das klappte auch. Beide fanden zwischenzeitlich eine nette Lokalität, in dessen Nähe ein Graupapagei zu bestaunen war.
Nach kurzer Panik von meinem Trauzeugen Carlos, konnte er doch noch Sekt organisieren und der Frisörtermin zog sich dahin. Die Frisörmeisterin gab sich wirklich Mühe und dann verbrachte ich eine halbe Ewigkeit unter der Trockenhaube. Da die Luft dann extrem trocken war, gab es auch mehr als nur einen Sekt ;-) von Carlos.
Nate bekam auch ihre Wunschfrisur. Carlos machte derweil diverse Fotos und lästerte mit Nate über eine Frau, die wohl auch an dem Tag heiraten wollte und sich rosa Haarsträhnen in ihre dunklen Haare färben ließ. Dass sah vielleicht gruselig aus!
Nachdem ich auch noch geschminkt wurde, war ich nach ca. 3 Stunden endlich fertig. Carlos und Andi schenkten mir diesen Frisörtermin als Brautgeschenk :-) (Der Bräutigam bekam zuvor seinen Anzug geschenkt).
Der Frisör Gebauer ist sehr zu empfehlen! Aber hier muss man zumindest im Dezember möglichst früh einen Termin vereinbaren, da Ferienzeit ist.
Zwischenezeitlich befanden sich Andi und Moosi bereits am Brauhaus und warteten sehnsüchtig (oder gelangweilt???) auf uns.
Danach fuhren wir alle zurück und zogen uns entsprechend um.
Mein Trauzeuge Carlos kam dann zu mir und gab mir etwas "Neues, Gebrauchtes, Blaues und Geliehenes" (Fußkettchen, Taschentuch,blaues Strumpfband, goldenes Kettchen).
Um 13.30 Uhr sollten wir von dem zivilen Standesbeamten Fourie abgeholt werden. Er hatte die Trauung hinter der Tiger Reef Bar, Ortsausgang von Swakop in Rtg. Walfishbay, am Strand vorgesehen.
Ri, Nate, Andi und Moosi warteten vorn und ich sollte später von Carlos nach vorn geführt werden.
Er kümmerte sich wirklich rühend um alles und hielt die Tradition ein (Danke dafür "Du weltbester Trauzeuge von ner janzen Welt!":-).
Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht wissen dürfen welche Anzugfarbe Moosi trug. Er wollte ursprünglich einen schwarzen Anzug tragen. Ich selbst plädierte ja anlassgemäß für einen weißen Anzug oder nur eine weiße Leinenhose mit einem lockeren Hemd darüber. Also war ich ja gespannt, hatte aber schon eine Vorahnung, denn auf den positiven Einfluss der Trauzeugen war Verlass.
Allerdings ließ uns Fourie noch warten und Ri rief dann bei ihm an und erkundigte sich nach dem Sachstand.
Er erschien dann kurz nach dem Telefonat vor dem Space und erklärte, dass er versucht habe wunschgemäß ein Zelt/Pavillion am Strand aufzustellen, das aber auf Grund des Windes weggeweht wurde.Carlos führte mich dann standesgemäß nach vorn. Der Bräutigam trug einen weißen Anzug und ein schwarzes Hemd (das war ein Kompromiss, zudem er sich ja optisch von den Trauzeugen absetzten musste).
Fourie stellte sich vor und wir beschlossen bei Ri im Auto mit zu fahren. Nate als Schwiegermonster :-)
fuhr bei Fourie mit und Andos und Carli besetzten unseren Mietwagen und fuhren hinterher.
Wir fuhren dann runter zum Strand. Ri kannte diese Stelle schon und wunderte sich noch, dass Fourie
einen Platz abseits des Weges, weiter in den Dünen, ausgesucht hatte.
Und dann mussten wir durch eine sandige Stelle/Strand fahren und Andi und Carlos fuhren sich hinter uns fest.
Ri hielt an und half den beiden aus dem Sand heraus zu fahren. Fourie war indess mit seinem Jeep schon vor gefahren.
Danach fuhren wir weiter, kamen aber nicht weit, weil der Sand immer seichter wurde.
Dies konnte man vorab aber schlecht erkennen und Fourie war ja schließlich auch ohne 4x4 durch den Sand gefahren.
Auf jeden Fall ging auf einmal nix mehr und wir steckten im Tiefsand fest. Andi und Carlos hinter uns natürlich auch.
Ri versuchte ihr Bestes, aber es half nicht das Differential später zu zuschalten, denn der Wagen hatte sich schön eingegraben.
Fourie kam dann zurück gefahren und versuchte uns zu helfen, aber das gelang ihm auch nicht, denn das Getriebe lief schon heiß.
Also Luft aus den Reifen lassen, Schaufeln raus und anschieben.
Ich durfte aber nicht aus dem Wagen aussteigen und so konnte ich das Spektakel genießen ;-)
Fourie beschloss dann nach vergebener Liebesmüh die Zeremonie erstmal durchzuführen.
Wir stapften also alle die letzten Meter durch den Sand/Dünen. Nur Carlos hatte davon wohl nichts mitbekommen, kramte hinter dem Sitz des Toyota nach einer Schaufel, schnappte sich diese und stand dann in seinen festlichen Klamotten wie ein Arbeiterdenkmal mit der Schaufel in der Hand am Auto. Ich hätte mich wegschmeißen können.
Auf einer kleinen Düne mit Blick auf das Meer hatte Fourie dann einen Tisch festlich geschmückt.Er führte die Trauung in englischer Sprache durch und baute auch gleich das Festfahren in seine Rede mit ein, denn in einer Ehe würde man sich auch mal im tiefen Sand festfahren und müsste sich dann auch wieder gemeinsam ausgraben. Und zudem hatte er zwischenzeitlich Helfer organisiert, die nun an den Autos waren und diese wieder frei gruben. Danach fuhren diese Mainzelmännchen sogar in die Stadt und pumpten die platten Reifen wieder auf.
Das war ein Service!
Während der Zeremonie mussten wir uns dann auch noch gegenseitig sagen was wir aneinander haben oder uns wünschen. Dies war ein ungeplanter Augenblick, bei dem nicht nur Moosi kurz die Worte fehlten:-) Auch fragte mich Fourie was dieses Land für mich bedeuten würde, aber ich wusste nicht, dass Moosi ihm zuvor erzählt hatte, dass ich es als ein Stück "Heimat" betrachte. Ich fühlte mich hier wieder von Anfang an zuhause und sagte Fourie nur: "It's amazing and fantastic" ! An dieser Stelle bekam ich auch eine leichte Gänsehaut.
Zum Abschluss hielt dann Fourie einen Zettel in der Hand und las in deutscher Sprache das kirchliche Ehegelübte vor. Das war ein sehr schöner Augenblick (zumindest für mich, denn Moosi ist ja nicht in der Kirche).
Wir mussten Fourie antworten: "Ja, mit Gottes Hilfe"! Es folgte der Kuss und wir alle stießen mit Champagner an. Ich wurde noch gefragt ob ich nicht vor Glück weinen könnte, aber ich hatte nur ein breites Grinsen auf den Lippen. Zwar wurde für mich ein Traum wahr, aber ich fand das alles so locker und witzig, dass mir nicht nach Tränen zu Mute war.
Carlos reichte uns nun Flipflopps mit den Worten "Just Married" unter der Sohle und wir sollte so lange durch den Sand laufen, bis der Abdruck der Sohle im Sand zurück bleiben würde.
Da dies nicht gelang, weil der Sand zu weich war, gab es dann ein Foto von den Sohlen.Es war eine traumhafte Kulisse und der Wind wehte vom Atlantik über den Sand und die Sonne funkelte auf dem Meer.
Nachdem einige Fotos gemacht wurden, fuhren wir noch mit Ri zu einem anderen Strand, direkt vor der Tiger Reef Bar.
Hier gab es einen tollen sauberen Strand, mit dem Blick auf die Jetty (alte Landungsbrücke).
Auf dem Weg dorthin hörten wir in Ri's Autoradio : "Das Wandern ist des Müllers Lust".
Am Strand machten wir noch einige andere tolle Fotos und fuhren danach zurück zum Alternative Space.
Hier hatten Andi und Carlos einen Puddingkuchen vorbereitet, der optisch in der billigen Aluschale zwar nicht viel her machte, aber einfach zu dem lockeren Tag passte. Sie hatten sogar ein kleines Brautpaar auf dem Kuchen platziert.
Ich wollte mich danach für das Abendessen umziehen, aber dies stieß auf Ablehnung der Hochzeitsgesellschaft. Also behielt ich das Kleid an und richtete nur meine windverwirbelte Frisur neu.
Als ich das Zimmer betrat war dieses mit Luftballons und Hochzeitsdeko sowie einem großen roten Herz aus Schmuckband verziert worden. Das haben die Trauzeugen richtig toll organisiert.
Andi kam dann in das Zimmer und er bekam gleich einen Anraunzer von mir, weil er seine weiße Trauzeugenhose ausgezogen hatte und nun eine ordinäre Jeans : "Wenn du deine Jeans anbehälst, dann ziehe ich sofort mein Hochzeitskleid aus!"
Kleinlaut lief er zu Carlos und petzte gleich dass er einen Anschiss von der Braut bekam, weil er sich umgezogen hatte.
Ri hatte dann für den Abend 2 zuverlässige Taxis bestellt (ansonsten ist von einer Taxifahrt in Namibia abzuraten, da die Fahrer Touristen gern über das Ohr hauen!), die uns dann zum TUG fuhren. Hier hatte Ri bereits einen Tisch reserviert.
Das TUG ist eigentlich ein alter Tankter, der nun direket am Meer, nahe der Jetty, zu einem Restaurant umfunktioniert wurde. Da ich die Küche kannte, hatte ich Ri im Vorfeld gebeten hier einen Tisch zu reservieren.
Als wir dort ankamen liefen Carlos und Nate gleich nach oben und ließen uns einen Moment warten.
Als wir oben ankamen hatte Ri bereits zwei Sektkühler mit Sekt vorbestellt und auf dem Tisch war eine große Vorspeisenplatte drapiert. Auf dem Tisch selbst hatte Carlos Hochzeitsstreugut ausgelegt.Das war alles so romantisch und herrlich. Wir hatten einen Tisch direkt am Fenster mit dem Blick auf das Meer und die Jetty und unseren eingenen Kellner für den Abend. Wirklich traumhaft mit einem super Essen!
Nach der Feier dort (es folgten noch mindestens zwei weitere Flaschen Sekt) fuhren wir gut gelaunt zurück zum Alternative Space.
Ri, Nate, Andi, Carlos, Ani und Fourie und seine Helfer haben dazu beigetragen, dass es ein unvergesslicher Tag geworden ist. Für uns war es eine Traumhochzeit!
An dieser Stelle wollen wir uns bei Euch allen ganz herzlich dafür bedanken!
Ach ja, die Hochzeitsnacht...! Pssssttttt...!


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